Analyse Lohnsteuerdaten 2013 Seite 7
(1) Zur Bedeutung der Einkommen
Die Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
nehmer sind eine enorm wichtige Stellgröße der
staatlichen Finanzierung und der österreichischen
Volkswirtschaft. Im Jahr 2013 machte die Lohnsteu-
erleistung der Beschäftigten in Österreich etwa 19,5
Milliarden Euro aus – eine Steigerung gegenüber
2012 um mehr als 820 Millionen Euro bzw. um 4,4%.
Die Pensionistinnen und Pensionisten leisteten zu-
sätzlich noch einmal mehr als 6 Milliarden an Lohn-
steuer, sodass in der Summe eine Lohnsteuerleis-
tung von 25,6 Milliarden Euro steht. Für 2014 wurde
erwartet, dass die Lohnsteuer erstmals die Einnah-
men aus der Umsatzsteuer übertreffen wird.
Der private Konsum ist in beinahe jeder Volkswirt-
schaft eine wesentliche Stütze der inländischen
Nachfrage. Speziell niedrigere Einkommen weisen
eine sehr hohe Konsumneigung auf, d.h. der größte
Teil des Geldes wird ausgegeben und nur wenig ge-
spart (bzw. kann gespart werden). Anhebungen bzw.
Entlastungen niedriger Einkommen fließen daher
größtenteils wieder direkt zurück in den Konsum und
regen somit die Binnennachfrage an – mit positiven
Effekten auf Wachstum und Beschäftigung. Leider
gehen vom Privatkonsum in Österreich aufgrund der
enttäuschenden Entwicklung der realen Einkommen
seit Jahren keine wesentlichen Wachstumsimpul-
se aus. Eine Steuerreform, sofern sie tatsächlich
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugute-
kommt, kann dies ändern.
(2) Die Bundesländer im Vergleich
Der österreichische Einkommensschnitt lag 2013 bei
einem Betrag von EUR 20.691 netto. Umgerechnet
auf einen Monat (Jahresnettobezug dividiert durch
vierzehn) ergibt dies ein Einkommen von EUR 1.478.
Die höchsten Einkommen wurden – wieder einmal –
von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Wohn-
sitz in Niederösterreich erzielt. Mit einem Nettoein-
kommen von EUR 22.196 lagen sie um 7,3% über
dem österreichischen Durchschnitt. Ebenfalls gut po-
sitioniert war das Burgenland, in dem die Einkommen
um 4,1% über dem österreichischen Durchschnitt
lagen. In beiden Fällen – Niederösterreich und Bur-
genland – dürften enge Pendelbeziehungen mit Wien
einen Einfluss auf die Einkommenshöhe haben.
Wo fand sich Tirol wieder? Leider gab es auch 2013
wenig Erfreuliches zu berichten. Erneut, wie bereits
die letzten Jahre, ordnete sich Tirol an die letzte
Stelle im Bundesländervergleich ein. Ein Jahres-
nettoeinkommen von EUR 18.632 bedeutete einen
Rückstand von 10,0% auf das österreichische Durch-
schnittseinkommen. Das war eine Vergrößerung des
Abstandes gegenüber dem Jahr 2012, in dem die
Differenz zwischen dem österreichischen und dem
Tiroler Durchschnittseinkommen 9,9% betrug.
Gegenüber den Einkommen in Niederösterreich
machte der Abstand 16,1% bzw. EUR 3.564 netto
im Jahr aus. Aus dieser Summe ergäbe sich ein mo-
natlicher Fehlbetrag von EUR 255. Die Tirolerinnen
und Tiroler hätten 2013 um 2,7 Monate länger arbei-
ten müssen, um das niederösterreichische Einkom-
mensniveau zu erreichen. Auf den österreichischen
Einkommensschnitt hätten noch immer 1,5 Monate
zusätzlicher Arbeit gefehlt. Hier betrug die Einkom-
mensdifferenz EUR 2.059 im Jahr bzw. EUR 147 im
Monat.
(2.1) Die Einkommen der männlichen
Beschäftigten
Das Durchschnittseinkommen eines männlichen Be-
schäftigten in Österreich machte 2013 EUR 24.499
netto aus. Die Tiroler Männer kamen im Vergleich
dazu auf einen Jahresbetrag von EUR 22.563 und
lagen somit um 7,9% darunter. Um den österreichi-
schen Durchschnitt zu erreichen, hätten die Tiroler im
Die Einkommen 2013:
ein Bundesländervergleich