Analyse Lohnsteuerdaten 2013 Seite 9
Jahr EUR 1.936 netto mehr verdienen müssen (EUR
138 im Monat). Auf die Topplatzierten Niederösterrei-
cher fehlten EUR 3.776 im Jahr (EUR 270 netto im
Monat). Die Tiroler hätten 1,2 Monate länger arbeiten
müssen, um das österreichische Einkommensniveau
zu erreichen. Auf die Männereinkommen in Nieder-
österreich fehlten 2,3 „Arbeitsmonate“ im Jahr.
(2.2) Die Einkommen der weiblichen
Beschäftigten
Der Einkommensrückstand der Arbeitnehmerinnen
in Tirol gegenüber dem österreichischen Durch-
schnitt betrug 2013 12,8%. Der Jahresschnitt der
Tirolerinnen machte EUR 14.365 bzw. EUR 1.026
im Monat aus. Der Österreichschnitt der weiblichen
Beschäftigten lag bei EUR 16.468 bzw. EUR 1.176
im Monat. Mehr als deutlich fiel der Unterschied zu
den Wienerinnen aus, die ein Jahreseinkommen von
EUR 18.388 erreichten und damit den Tirolerinnen
um 21,9% voraus waren. Um das österreichische
Durchschnittseinkommen zu erreichen fehlte den
Tirolerinnen ein Jahresbetrag von EUR 2.103 netto
(EUR 150 im Monat).
Auf die Wienerinnen, die in Österreich bei weitem
am besten positioniert waren, machte der Rückstand
sogar EUR 4.023 aus (EUR 287 im Monat). In Mona-
ten gerechnet betrug der Rückstand auf den öster-
reichischen Durchschnitt der Fraueneinkommen 2,0
Arbeitsmonate, auf die Einkommen in Wien 3,9 Mo-
natseinkommen. Im Vergleich zum Vorjahr verringer-
te sich der Rückstand der Tiroler Arbeitnehmerinnen
minimal: 2012 betrug der Rückstand 12,9%, d.h. 0,1
Prozentpunkte mehr.
Ähnlich weit zurück mit ihren Einkommen in Öster-
reich lagen nur die Arbeitnehmerinnen in Vorarlberg.
Mit einem Jahresnettoeinkommen von EUR 14.525
erzielten sie rund EUR 420 mehr im Jahr. Gegenüber
dem österreichischen Schnitt lagen sie um 10,3% zu-
rück.
(2.3) Der Westen liegt zurück - Bezirksranking
nach Einkommen
Die nach der Lohnsteuerstatistik 2013 einkommens-
schwächsten Bezirke fanden sich überwiegend im
Westen und Südwesten Österreichs. Am anderen
Ende der Skala, d.h. bei den Bezirken mit den höchs-
ten durchschnittlichen Einkommen, gab es eine deut-
liche Ballung von Wiener Gemeindebezirken und
Wiener Umlandbezirken.
Der Tiroler Bezirk Landeck bekleidet bereits seit
mehreren Jahren den letzten Rang bei den Einkom-
men. Überhaupt fanden sich unter den zehn einkom-
mensschwächsten Bezirken Österreichs gleich vier
Tiroler Bezirke: Landeck, Kitzbühel, Imst und Lienz.
Kitzbühel nahm dabei die vierte Stelle ein, Imst und
Lienz belegten die Plätze acht und neun. Das Jah-
resnettoeinkommen in Landeck lag mit EUR 16.064
um gleich 21,0% hinter dem österreichischen Durch-
schnitt zurück.
Die schlechte Positionierung der Tiroler Bezirke war
vor allem den geringen Einkommen der weiblichen
Beschäftigten geschuldet. Im Bezirk Kitzbühel lagen
die Fraueneinkommen um 17,4% hinter dem öster-
reichischen Durchschnitt – ähnlich war es in Imst
(-17,5%) und in Lienz (-17,8%). Nochmals deutlicher
war der Rückstand der Landecker Arbeitnehmerin-
nen, die den österreichischen Durchschnittswert
gleich um 27,9% verpassten. Angesichts dieser
Zahlen ist es wenig verwunderlich, dass gleich fünf
Tiroler Bezirke (Landeck, Lienz, Imst, Kitzbühel und
Reutte) auf die Liste der zehn schwächsten Bezirke
bei den Fraueneinkommen gelangten.
Etwas besser zeigte sich die Situation bei den Män-
nern, wo sich mit Landeck (4. Platz) und Kitzbühel
(7. Platz) „nur“ zwei Tiroler Bezirke unter den zehn
einkommensschwächsten Bezirken fanden. Hier wa-
ren es vor allem Wiener Gemeindebezirke, welche
dominierten. Sechs Wiener Bezirke fanden sich unter
den zehn Bezirken mit den geringsten Einkommen.
Ebenfalls von Wien dominiert wurde die Liste der ein-
kommensstärksten Bezirke Österreichs. Auf dieser
fanden sich sechs Wiener Gemeindebezirke, sowie
drei weitere, unmittelbar an Wien angrenzende Um-
landbezirke.