

Analyse Lohnsteuerdaten 2014 Seite 37
Vollzeitbeschäftigung tätig. Seit einigen Jahren sinkt
der Anteil der ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung
an allen Erwerbstätigen in Tirol. Im Jahr 2008 lag
er noch bei 51,7%, im Jahr 2011 unterschritt er mit
49,4% erstmals die 50%-Marke und in den Jahren
2013 und 2014 pendelte er sich auf 47,7% ein. Dabei
war jedoch ein leichter Anstieg der Anzahl der ganz-
jährig Vollzeitbeschäftigten zu beobachten. Im Jahr
2008 standen 179.371 Beschäftigte in dieser Arbeits-
form, bis zum Jahr 2014 stieg diese Zahl um 1,5%
auf 181.981 Personen an, d.h. es war eine Netto-
Zunahme von 2.610 Personen zu verzeichnen.
Warum sank trotz einer Zunahme der absoluten An-
zahl der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten der Anteil
an der Gesamtbeschäftigung? Dafür gibt es eine ein-
fach Erklärung: die anderen Beschäftigungsformen,
seien es verschiedene Arten der Teilzeitbeschäf-
tigung oder saisonale Arbeiten, nahmen in einem
noch viel stärkeren Ausmaß zu als die ganzjährige
Vollzeitbeschäftigung. Die Beschäftigung insgesamt
in Tirol stieg im Zeitraum von 2008 bis 2014 um
9,9%, die ganzjährige Vollzeitarbeit aber nur, wie be-
reits erwähnt, um 1,5%.
Der Anteil der ganzjährigen Vollzeitarbeit ging so-
wohl bei den Männern als auch bei den Frauen je-
weils um etwa drei Prozentpunkte zurück. Der Anteil
der Männer in dieser stabilsten Beschäftigungsform
sank von 65,3% im Jahr 2008 auf 62,00% im Jahr
2014 ab. Bei den Frauen ging der Anteil von 36,5%
im Jahr 2008 auf 32,2% im Jahr 2014 zurück. Da
die Frauenbeschäftigung in den Zwischenjahren im-
mer wieder Rückgänge auch der absoluten Zahlen
an Arbeitnehmerinnen in ganzjähriger Vollzeitbe-
schäftigung hinnehmen mussten, lag die Anzahl der
Frauen in dieser Arbeitsform im Jahr 2014 (59.205
Personen), sogar unter dem Niveau des Jahres 2008
(59.723). Auch bei den Männern in Tirol gab es im
Zuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise Ver-
luste an ganzjähriger Vollzeitarbeit (so standen 2009
im Vergleich zum Vorjahr um 2.810 Männer weniger
in einer jahresdurchgängigen Vollzeitbeschäftigung),
aber diese wurden durch ein entsprechendes Job-
wachstum in den Folgejahren ausgeglichen.
Bei den Männern blieb als Resultat der Entwicklung
der letzten Jahre (2008 – 2014) eine Zunahme der
Zahl der Personen in ganzjähriger Vollzeitarbeit von
2,6% bzw. von 3.128 Personen übrig, während es
bei den Frauen zu einer Abnahme um 0,9% bzw. ein
Rückgang von 518 Personen betrug. Der gesamte
Zuwachs ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung in Tirol
ging also ausschließlich auf die leicht positive Ent-
wicklung bei den Männern zurück. Die ganzjährige
Vollzeit bei den Frauen verlor sowohl relativ als auch
absolut an Bedeutung.
Innerhalb Tirols schwankten die Anteile ganzjähriger
Vollzeitbeschäftigung deutlich. In Innsbruck-Land
(51,5%), Kufstein (51,5%) und Reutte (50,1%) lagen
die Anteile bei über 50%, in allen anderen Bezirken
darunter. Den geringsten Prozentsatz ganzjähriger
Vollzeitarbeit wies Landeck auf, wo nur etwas mehr
als ein Drittel der Beschäftigten (38,0%) das ganze
Jahr hindurch einer Vollzeitarbeit nachgingen.
Unter den Tiroler Männern lag der Anteil ganzjähriger
Vollzeitbeschäftigung mit 62,0% beinahe doppelt so
hoch wie bei den Frauen mit 32,3%. Spitzenreiter so-
€ 12.168
€ 14.624
€ 15.538
€ 10.000
€ 16.000
€ 22.000
€ 28.000
Landeck
Tirol
Innsbruck
Frauen - Jahresnettoeinkommen 2014
Bezirksvergleich
-16,8%
-21,7%
€ 20.543
€ 22.984
€ 25.023
€ 10.000
€ 16.000
€ 22.000
€ 28.000
Landeck
Tirol
Innsbruck-Land
Männer- Jahresnettoeinkommen 2014
Bezirksvergleich
-10,6%
-17,9%
Grafiken 19 und 20: Jahresnettoeinkommen der Frauen und Männer bei ganzjähriger Vollzeitarbeit- Vergleich einkommens-
schwächster, einkommensstärkster Bezirk und Tiroler Durchstand; Rückstand des einkommensschwächsten Bezirks