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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Tirol
1 Einleitung
Im Folgenden werden die Ergebnisse des
Wiedereinstiegsmonitorings der Arbei-
terkammer für das Bundeland Tirol
dargestellt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie
in Tirol Erwerbsverläufe rund um die Elternkarenz beschaffen sind und welche Ver-
änderungen und Trendverschiebungen sich im Beobachtungszeitraum der Kohorten
2006 bis 2012 bei Personen in bzw. mit Kinderauszeit ausfindig machen lassen. Um
diesen Themenkomplex adäquat beantworten zu können, wurde der Fokus auf sozi-
odemografische und -ökonomische Einflussfaktoren sowie spezifische Erwerbscha-
rakteristika gelegt, die sich in der Folge als förderlich oder hinderlich für einen erfolg-
reichen (Wieder)Einstieg ins Erwerbsleben erweisen können.
Abweichungen zum
Bundesschnitt
werden ebenfalls analysiert und ausgewiesen.
Zum definierten Personenkreis des Wiedereinstiegsmonitorings zählen Frauen und
Männer, welche in der Vorkarriere - d.h. im definierten einjährigen Beobachtungszeit-
raum – unselbstständig beschäftigt, in Vormerkung/Bezug von Transferleistungen
oder erwerbsfern waren. Zum gegebenen Zeitpunkt können
Kinderauszeiten, deren
Beginn auf die Jahre 2006 bis 2012 entfällt
, untersucht werden. Alle Personen,
welche auf Basis des Beginns der Kinderauszeit einem Kalenderjahr zugerechnet
werden können, werden in einer Kohorte zusammengefasst.
Die Zielgruppe des Wiedereinstiegsmonitorings ist somit weiter gefasst, als der Titel
„Wiedereinstiegsmonitoring“ auf den ersten Blick vermuten ließe. Zum definierten
Personenkreis zählen eben nicht nur Frauen und Männer, welche vor der Kinderaus-
zeit einer Beschäftigung nachgingen – und somit
wieder
in den Arbeitsmarkt zurück-
kehren könnten, sondern auch jene Personen, welche vor der Kinderauszeit in Vor-
merkung/Bezug von Transferleistungen oder erwerbsfern waren. Ein entsprechender
Indikator wurde für jede Person auf Basis des einjährigen Zeitfensters generiert und
unterscheidet zwischen zuvor überwiegend Beschäftigten und zuvor überwiegend
Nichtbeschäftigten (siehe hierzu auch das Glossar).
Weiters darf nicht unerwähnt bleiben, dass Personen mit erneuten Kinderauszeiten
als eigene Gruppe gefasst wurden bzw. aus den meisten Analysen ausgeschlossen
wurden, um die Frage des (Wieder)Einstiegs differenziert beantworten zu können.
Beinahe durchgehend werden die Ergebnisse des Wiedereinstiegsmonitorings nach
mehreren Gesichtspunkten getrennt dargestellt. Hierzu zählt zum einen das Ge-
schlecht, um die großen genderspezifischen Differenzen aufzeigen zu können. Zum
anderen wird nach der Vorkarriere unterschieden, und zwar hinsichtlich des Grades
der Erwerbsintegration im einjährigen Beobachtungszeitraum. Diese Unterscheidung
wurde getroffen, um nachfolgende Einstiegs- bzw. Wiedereinstiegsprozesse im rich-
tigen Kontext verorten zu können. Um den großen Unterschieden im Ergebnis zwi-
schen diesen beiden Gruppen – den zuvor überwiegend Beschäftigten und den zuvor
überwiegend Nichtbeschäftigten – gerecht zu werden, werden beinahe alle Ergebnis-
se getrennt nach diesen beiden Gruppen dargestellt und analysiert. Aufgrund der
teilweise geringen Fallzahlen der zuvor überwiegend Nichtbeschäftigten – vor allem
bei den Männern, wird bei manchen Analysen allerdings auf eine nähere Beschrei-
bung dieser Gruppe verzichtet.
Als Datengrundlage für das Wiedereinstiegsmonitoring dienen Versicherungs- und
Einkommensinformationen des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Da-
ten der Krankenkassen zum Bezug von Kinderbetreuungsgeld sowie Daten des So-
zialministeriums und des AMS zum Wohnort, zu Versorgungspflichten, Förderange-