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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Tirol
überwiegend nichtbeschäftigte Tiroler sind am häufigsten in urbanen Zentren behei-
matet (rund 40%), gefolgt von Gebieten mittlerer Besiedlungsdichte (rund 36%). Auch
österreichweit findet sich eine ähnliche geschlechtsspezifische Verteilung der Perso-
nen in Kinderauszeit nach dem Urbanitätsgrad wie in Tirol. Der einzige Unterschied
besteht darin, dass sich in Tirol die höchsten Männeranteile unter den zuvor über-
wiegend beschäftigten Personen in Kinderauszeit in Gebieten mittlerer Besiedlungs-
dichte finden, österreichweit betrachtet sind zuvor überwiegend beschäftigte Männer
mit Kinderauszeit dagegen am häufigsten dicht besiedelten urbanen Zentren zuzu-
ordnen.
Bei Betrachtung des
Bildungsniveaus
der zuvor überwiegend beschäftigten Tiroler-
innen in Kinderauszeit zeigen sich im Vergleich zum bundeslandspezifischen Durch-
schnitt unterdurchschnittlich ausgeprägte Anteilswerte im Bereich der allgemeinbil-
denden höheren Schulen und etwas höhere Anteilswerte in den Ausbildungsberei-
chen Pflichtschule, Lehre und berufsbildende mittlere Schule (siehe Abbildung
4/
Tabelle
2und
3). Über das gesamte Bundesgebiet betrachtet, unterscheidet sich die
Bildungsstandverteilung von zuvor überwiegend beschäftigten Frauen in Kinderaus-
zeit dagegen nicht von der weiblichen Gesamtbevölkerung.
Zuvor überwiegend nichtbeschäftigte Tirolerinnen in Kinderauszeit sind vermehrt im
Pflichtschulbereich zu verorten und verfügen seltener über eine allgemeinbildende
höhere Schule und akademische Ausbildungen als Frauen im gesamten Bundesland.
Auch österreichweit finden sich zuvor überwiegend nichtbeschäftigte Frauen in Kin-
derauszeit häufiger im Pflichtschulbereich und seltener im akademischen Sektor als
die weibliche Gesamtbevölkerung.
Zuvor überwiegend beschäftigte Tiroler in Kinderauszeit weisen in der Kohorte 2012
im Vergleich zum gesamten Bundesland weniger Lehrabschlüsse sowie berufsbil-
dende mittlere Schulabschlüsse auf, dagegen vermehrt Pflichtschulabschlüsse und
akademische Grade. Allerdings sind die Anteile an zuvor überwiegend beschäftigten
Tirolern in Kinderauszeit, die im Pflichtschulbereich verortet werden können, seit
2009 rückläufig. Dies könnte ebenfalls auf die verringerte Anreizwirkung der neuen
Bezugsmodelle für Personengruppen aus unteren Einkommenssegmenten und Bil-
dungsschichten rückführbar sein. Auch österreichweit finden sich unter den zuvor
überwiegend beschäftigten Männern in Kinderauszeit im Vergleich mit der männli-
chen Gesamtbevölkerung vermehrt Pflichtschulabgänger und Akademiker; der Rück-
gang an Pflichtschulabgängern in dieser Gruppe ist seit 2009 auch bundesweit be-
obachtbar.
In der Gruppe zuvor überwiegend Nichtbeschäftigter sind Tiroler in Kinderauszeit im
Bereich der Pflichtschulabschlüsse sogar noch stärker überrepräsentiert, ihre An-
teilswerte liegen um 27 Prozentpunkte über dem bundeslandspezifischen Durch-
schnitt. Der hohe Anteil an Pflichtschulabgängern in dieser Gruppe könnte auch da-
her resultieren, dass sich viele dieser Personen noch in Ausbildung befinden. Zusätz-
lich finden sich bei den zuvor überwiegend nichtbeschäftigten Männern in Kinderaus-
zeit nur halb so viele Lehrabschlussabsolventen wie über das gesamte Bundesland
betrachtet. Auch die Anteilswerte in den restlichen Ausbildungssegmenten sind etwas
unterdurchschnittlich ausgeprägt. Im gesamten Bundesgebiet sind unter den zuvor
überwiegend nichtbeschäftigten Männern in Kinderauszeit im Vergleich zur männli-
chen Gesamtbevölkerung ebenfalls vermehrt Pflichtschulabgänger zu verorten, da-
gegen seltener Akademiker oder Lehrabschlussabsolventen.