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Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie bei kostenlosen Kinderbetreuungsstätten diese auch
mehr nutzen und weniger auf ihre derzeitigen informellen Lösungen zurückgreifen würden (23% „Ja“
und 24% „Eher ja“). Für 36% der Befragten ändert dies nichts und für weitere 17% kaum etwas an
ihrer derzeitigen Betreuungsorganisation.
Diesbezüglich hat sich aus den Interviews gezeigt, dass gegenwärtig informelle Betreuungslösungen
für viele Familien eine Notwendigkeit darstellen, damit der Arbeitsteilnahme beider PartnerInnen
nichts im Wege steht. Eine Kinderbetreuung durch Großeltern, sonstige Verwandte oder Vertrauens-
personen kann nicht nur eine finanzielle Entlastung sein, sondern ist teils eine organisatorische Not-
wendigkeit, um Arbeitszeiten abzudecken und eröffnet damit jenen Erziehungsberechtigte zusätzli-
che Schwierigkeiten, die eine solche informelle Lösung nicht in Anspruch nehmen können.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Individuelle Entscheidungen im sozialen Kontext:
Wie die im Text verwendeten Zitate zeigen, erfahren alle Menschen ihre eigene Situation, inklusive
der Betreuungsorganisation ihrer Kinder, als individuelle, persönliche Entscheidung. Diese Entschei-
dungen, Praktiken und Überlegungen finden allerdings nicht isoliert von gesellschaftlichen Prozessen
und Strukturen statt. Vielmehr sind sie eingebettet und werden ermöglicht bzw. verhindert durch
den sozialen Kontext, in dem man sich wiederfindet. In dieser Studie haben wir deshalb die Darstel-
lung von individuellen Entscheidungen und Überlegungen immer in die Analyse von strukturellen
Zusammenhängen integriert. Für die Organisation und Ausführung von Kinderbetreuung betrifft dies
vor allem die folgenden, miteinander verbunden Aspekte:
•
Arbeitsmarkt
•
Kinderbetreuungsangebot
•
Familiensituation
•
Einstellungen und Meinungen
23%
24%
17%
36%
Szenario 2
Ja Eher ja Eher nein Nein