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Vergleicht man die Arbeitsstunden der berufstätigen Frauen und Männer, ergibt sich folgendes Bild:
Insgesamt arbeiten 94% der berufstätigen Männer mehr als 40 Stunden (57%) oder zwischen 31 und
40 Stunden (37%) und nur 4% gehen einer Beschäftigung in einem Ausmaß von weniger als 30 Stun-
den nach. Im Gegensatz dazu arbeiten lediglich 15% der Frauen, die überhaupt berufstätig sind, mehr
als 40 oder zwischen 31 und 40 Stunden, 31% arbeiten zwischen 21 und 30, 40% zwischen 11 und 20
und weitere 14% weniger als 10 Stunden.
Die Arbeitsmarktsituation der Befragten entspricht somit größtenteils dem traditionellen Familien-
modell, indem Männer einer Vollzeittätigkeit nachgehen, während Frauen hauptsächlich Betreuungs-
und Hausarbeit übernehmen und einer Teilzeit- oder geringfügigen Beschäftigung nachgehen. In den
Interviews mit Erziehungsberechtigten, die fast ausnahmslos auch auf diese Weise ihr Familien- und
Arbeitsleben organisiert haben, tauchen unterschiedliche Begründungen für diese Situation auf. Die-
se bewegen sich unter anderem rund um traditionelle Vorstellungen der Rollenverteilung, die Frauen
als Hausfrau und Mutter vorsehen. So erzählt eine Interviewpartnerin:
„Na, er hots a nie überlegt und i glab, des war jetzt a net so des Ideale gwedn, dass er in Karenz gongen waret.
Na, also er is schon der Onsicht, dass des besser laft, wenn die Mama dabei is, als wie wenn der Papa dabei is
und haushaltstechnisch glab i war i donn a bissl überfordert gwen, weil er konn net kochen und jo, Hausholt des
is holt, (…)“
Zusätzlich sind es aber häufig strukturelle Hürden, die zu einer unterschiedlichen Teilhabe und Teil-
habemöglichkeit am Arbeitsmarkt führen. Dabei wird besonders oft ein besserer Verdienst der Män-
78%
22%
98%
2%
Berufstätig
Nicht-berufstätig
Berufstätigkeit nach Geschlecht
Frauen Männer
4,5%
10,7%
30,7%
40,3%
13,8%
57%
37%
2%
1,7%
1,5%
mehr als 40 31 bis 40
21 bis 30
11 bis 20
bis zu 10
Arbeitsstunden nach Geschlecht
Frauen Männer