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…wenn Sie kurzfristig die Betreuungszeiten verändern wollen.

62,0%

38,0%

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Zum Verhältnis von Arbeitsmarktteilnahme & Kinderbetreuung

Kinderbetreuung, Arbeitsmarktteilnahme sowie familiäre Praktiken stehen in einem engen Abhän-

gigkeitsverhältnis zueinander, das wechselseitige Anpassung erfordert. In den Interviews wurde bei-

spielsweise ersichtlich, dass die finanzielle Situation eines Haushalts die individuellen Entscheidungen

beeinflusst, ob informelle oder formelle Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Anspruch genommen

werden, ob beide PartnerInnen berufstätig sind, in welchem Ausmaß diese einer beruflichen Tätig-

keit nachgehen und welche Art der Tätigkeit sich mit ihrer Familiensituation vereinbaren lässt.

Anhand von zwei Szenarios wurde daher erhoben, inwiefern ein Ausbau und eine Kostensenkung der

Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Auswirkungen auf die Arbeitsmarktteilnahme der Befragten oder

die Inanspruchnahme informeller Betreuungsmöglichkeiten hätte.

Szenario 1

bezieht sich auf die (gewünschte) Arbeitsmarktteilnahme der Befragten:

Kinderbetreuungseinrichtungen bieten bei Bedarf längere Öffnungszeiten, weniger Schließtage, eine

Wochenend- oder Nachtbetreuung zu angemessenen Kosten an. Würde sich dies auf Ihre Arbeits-

marktteilnahme auswirken?

Zustimmung zu folgenden Aussagen (Mehrfachantwort möglich):

Ja, ich würde mehr Stunden arbeiten.

24,2%

Ja, ich würde weniger Stunden arbeiten.

2,2%

Ja, ich würde einer anderen Tätigkeit nachgehen.

6,5%

Für insgesamt ein Drittel der Befragten würde dies etwas an ihrer Situation verändern: Rund ein Vier-

tel davon gibt an, dass sie mehr Stunden arbeiten würden, während 7% einer anderen Tätigkeit

nachgehen würden. 60% der Befragten geben an, dass sich dies nicht auf ihre Berufstätigkeit auswir-

ken würde.

Dieses Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen hinsicht-

lich der Öffnungszeiten sowie der Leistbarkeit und der Arbeitsmarktteilnahme war auch in den Inter-

views Thema:

„Wenn i Kinder hob, donn loss i di Gastro. Weil des oafoch, mei es gib scho gewisse Stellen, wo du jetz vo 8e bis

5e orbeits, owa Teilzeit in der Gastro is scho sehr schwierig. I wisset jetzt wenig Stellen, wo du nur Teilzeit geh

kust, weil de woin a Vollzeit-Mitarbeiter hobn. Oder du host donn Schichten drinnen, wo du vom Vormittog bis

um 10, 11e af Nocht orbeitest und des is hoit mit Kinder...“

„Und leistbar sollt sie sein, leistbar is für mi ganz wichtig, weil sie sonst die Frag oafach stellt, rentierts arbeiten

gehen, oder geh i arbeiten für des, dass i de Kinderbetreuung zahln kann. Des is a ganz a wichtiger Punkt, grad in

der Sommerbetreuung muss i jetzt ehrlich sagen. I versteh, dass die Sommerbetreuung zahlt werden muss und es

is a wirklich a guats Angebot da, aber wennst du zwoa oder drei Kinder hast in den Schulalter und du musst de be-

treuen, dann zahlst du im Monat glei amoi 500 Euro und wenn du jetzt aber net ganztags arbeiten gehst, dann

verdeanst schon oft net mehr als wia 6-, 7-, 800 Euro. Jetzt bleibt da dann halt im Monat nur nu 300 Euro (…).“

Szenario 2

betrifft die Inanspruchnahme informeller Betreuungsmöglichkeiten:

Ihre Kinderbetreuung wäre kostenlos. Würden Sie dann weniger auf Großeltern, Familienmitglieder

oder sonstige Vertrauenspersonen zurückgreifen?