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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Die Zielgruppe des Wiedereinstiegsmonitorings ist somit weiter gefasst, als der Titel
„Wiedereinstiegsmonitoring“ auf den ersten Blick vermuten ließe. Zum definierten
Personenkreis zählen eben nicht nur Frauen und Männer, welche vor der Kinderaus-
zeit einer Beschäftigung nachgingen – und somit
wieder
in den Arbeitsmarkt zurück-
kehren könnten, sondern auch jene Personen, welche vor der Kinderauszeit in Vor-
merkung/Bezug von Transferleistungen oder erwerbsfern waren. Ein entsprechender
Indikator wurde für jede Person auf Basis des einjährigen Zeitfensters generiert und
unterscheidet zwischen zuvor überwiegend Beschäftigten und zuvor überwiegend
Nichtbeschäftigten (siehe hierzu auch das Glossar).
Der Begriff „Wiedereinstieg“ steht hier aber aus Gründen der Vereinfachung und bes-
seren Lesbarkeit stellvertretend auch für den Begriff „Einstieg“. Weiters darf nicht
unerwähnt bleiben, dass Personen mit erneuten Kinderauszeiten als eigene Gruppe
gefasst wurden bzw. aus den meisten Analysen ausgeschlossen wurden, um die
Frage des Wiedereinstiegs differenzierter beantworten zu können.
Beinahe durchgehend werden die Ergebnisse des Wiedereinstiegsmonitorings nach
mehreren Gesichtspunkten getrennt dargestellt. Hierzu zählt zum einen das Ge-
schlecht, um die großen genderspezifischen Differenzen aufzeigen zu können. Dabei
werden Frauen häufig als „Tiroler
i
nnen“ und Männer als „Tiroler“ bezeichnet, wäh-
rend der Terminus „Tiroler
I
nnen“ beide Geschlechter umfasst. Zum anderen wird
nach der Vorkarriere unterschieden, und zwar hinsichtlich des Grades der Erwerbsin-
tegration im einjährigen Beobachtungszeitraum. Diese Unterscheidung wurde getrof-
fen, um nachfolgende Einstiegs- bzw. Wiedereinstiegsprozesse im richtigen Kontext
verorten zu können. Um den großen Unterschieden im Ergebnis zwischen diesen
beiden Gruppen – den zuvor überwiegend Beschäftigten und den zuvor überwiegend
Nichtbeschäftigten – gerecht zu werden, werden alle Ergebnisse getrennt nach die-
sen beiden Gruppen dargestellt und analysiert. Zusätzlich werden die
Ergebnisse
für Tirol
jenen für das
gesamte Bundesgebiet gegenübergestellt
. Ergeben sich
keine relevanten Unterschiede oder zu geringe Fallzahlen, um diese adäquat analy-
sieren zu können, wird darauf im Text nicht näher eingegangen.
Als Datengrundlage für das Wiedereinstiegsmonitoring dienen Versicherungs- und
Einkommensinformationen des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Da-
ten der Krankenkassen zum Bezug von Kinderbetreuungsgeld sowie Daten des So-
zialministeriums und des AMS zum Wohnort, zu Versorgungspflichten, Arbeitslosig-
keit, Förderangeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik und Ausbildungsinformationen.
Diese Datenmaterialen wurden von L&R Sozialforschung einem umfangreichen Auf-
bereitungs- und Klassifikationsprozess unterzogen, ehe sie in Form von Tabellen und
Grafiken zugänglich gemacht werden konnten.
Mögliche Unterschiede zu den vorhergehenden Fassungen ergeben sich neben einer
differenten Datengrundlage vordergründig aufgrund von Veränderungen in der Defini-
tion von Beobachtungszeiträumen oder Zielgruppendefinitionen. Beispielsweise kam
es zwischen der ersten und zweiten Fassung zu Änderungen des Vorbeobachtungs-
zeitraumes auf dem unter anderem die Unterscheidung der Vorkarriere basiert. Die-
ser war im ersten Wiedereinstiegsmonitoring als 365 Tage vor Geburt des Kindes
definiert – die Geburt markierte demnach das Ende des Zeitfensters. Da ab den Ko-
horten des Jahres 2011 ein starker Rückgang in der Zahl der vorgezogenen Mutter-
schaftsfälle gegeben ist, wurde der Fokus ab der zweiten Fassung verschoben: Das
einjährige Zeitfenster endet nun bei Frauen 6 Monate vor der Geburt, bei Männern 6
Monate vor Beginn des Bezugs von Kinderbetreuungsgeld. Näheres hierzu ist dem
Glossar zu entnehmen.