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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
auch im gesamten Bundesgebiet häufiger im ländlichen Raum als in Städ-
ten/Vororten und urbanen Zentren. Im Jahr 2014 waren etwa von den zuvor überwie-
gend beschäftigten Tirolerinnen rund 46% in ländlichen Gebieten beheimatet, 39% in
Städten und rund 15% in urbanen Zentren. Österreichweit sind Männer in Kinderaus-
zeit hingegen häufiger den urbanen Zentren zuzurechnen, in Tirol Gebieten mittlerer
Besiedlungsdichte: Im Jahr 2014 hatten rund 26% der zuvor überwiegend beschäftig-
ten Tiroler ihren Wohnsitz in einem dicht besiedelten urbanen Gebiet, hingegen wa-
ren rund 45% den Städten/Vororten zuzurechnen und rund 29% dem ländlichen
Raum.
Während das
Bildungsniveau
von zuvor überwiegend beschäftigten Frauen in Kin-
derauszeit bundesweit mit nur geringen Abweichungen im Wesentlichen jenem der
weiblichen Gesamtbevölkerung entspricht, gestaltet sich die Situation für Tirolerinnen
etwas anders: Zuvor überwiegend beschäftigte Tirolerinnen mit Kinderauszeit weisen
in der Kohorte 2014 mit einem Anteil von rund 20% um rund 3 Prozentpunkte mehr
Pflichtschülerinnen auf als in der bundeslandspezifischen weiblichen Bevölkerung;
Akademikerinnen sind dagegen mit einem Anteil von rund 15% etwas unterrepräsen-
tiert (Differenz rund minus 4 Prozentpunkte) (siehe Abbildung
4/Tabelle
2im An-
hang).
Bei Betrachtung des Bildungsniveaus der zuvor überwiegend beschäftigten Tiroler in
Kinderauszeit ergeben sich demgegenüber entsprechend dem bundesweiten Trend
überdurchschnittlich hohe Anteilswerte sowohl im Bereich der Pflichtschule als auch
bei Tertiärabschlüssen: Im Vergleich zur bundeslandspezifischen männlichen Ge-
samtbevölkerung finden sich unter den Tirolern in Kinderauszeit demnach vermehrt
Pflichtschulabgänger und Akademiker. Etwas mehr als ein Fünftel der Tiroler aus der
Kohorte 2014 (rund 21%) sind der Bildungsstufe „Pflichtschule“ zuzuordnen, somit
rund 6 Prozentpunkte mehr als Männer im gesamten Bundesland. Allerdings ist hier-
bei seit 2009 ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Dies könnte auf eine
verringerte Anreizwirkung der neuen Bezugsmodelle auf Personengruppen aus unte-
ren Einkommenssegmenten und Bildungsschichten zurückzuführen sein (siehe hier-
zu auch Kapitel
4). Der Akademikeranteil liegt demgegenüber mit rund 21% unter
den zuvor überwiegend beschäftigten Tirolern in Kinderauszeit in der Kohorte 2014
um rund 7 Prozentpunkte höher als im gesamten Bundesland. Bemerkenswert ist
dabei auch der Anstieg der Rate an tertiären Ausbildungen unter den zuvor überwie-
gend beschäftigten Tirolern in Kinderauszeit während der letzten Jahre von rund 13%
in der Ausgangskohorte 2006 auf rund 21% in der Kohorte 2014. Denkbar ist in die-
sem Zusammenhang, dass im Gegenzug die Kurzmodelle und hier wiederum vor
allem das einkommensabhängige Modell eine positive Anreizwirkung auf männliche
Akademiker haben.
In der Gruppe der zuvor überwiegend Nichtbeschäftigten sind bei beiden Geschlech-
tern PflichtschulabgängerInnen stark überrepräsentiert. Der hohe Anteil an Pflicht-
schulabgängerInnen in dieser Gruppe könnte auch daher resultieren, dass sich viele
dieser Personen noch in Ausbildung befinden. Während bundesweit Personen mit
einer höheren bzw. universitären Ausbildung dabei unter den zuvor überwiegend
Nichtbeschäftigten unter dem österreichweiten Durchschnitt liegen, trifft dies in Tirol
nur auf zuvor überwiegend nichtbeschäftigte Frauen zu (Differenz rund minus 5 Pro-
zentpunkte). Bei den zuvor überwiegend nichtbeschäftigten Tirolern in Kinderauszeit
finden sich demgegenüber deutlich weniger Lehrabschlussabsolventen (Differenz
rund minus 16 Prozentpunkte) sowie nur rund halb so viele Absolventen einer be-
rufsbildenden mittleren Schule als im gesamten Bundesland.