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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
4 Modelle der Kinderauszeit und Einfluss auf
das Wiedereinstiegsverhalten von Frauen
Ein Blick auf die Inanspruchnahme der Kinderbetreuungsgeld-Modelle bei zuvor
überwiegend Beschäftigten zeigt sowohl in Tirol als auch österreichweit bei beiden
Geschlechtern im Zeitverlauf ähnliche Entwicklungsdynamiken: Mit Einführung neuer
Modelle geht die Präferenz des längeren 30+6 Modells kontinuierlich zurück (siehe
Abbildung
13/Tabelle
8im Anhang). Die Anteile wandern zuerst zu Gunsten der
20+4 und 15+3 Modelle ab. Mit Einführung des einkommensabhängigen Modells
(EAKB) verlieren allerdings auch diese beiden Varianten an Attraktivität, wobei das
20+4 Modell auch aktuell noch deutlich attraktiver bleibt als das 15+3 Modell. Das
pauschale 12+2 Modell ist durch vergleichsweise geringe Inanspruchnahmen ge-
kennzeichnet.
Nimmt man zuvor überwiegend beschäftigte Tirolerinnen in den Blick, sinkt die Inan-
spruchnahme des 30+6 Modells bis zum Jahr 2014 auf 36%. Populärer werden da-
gegen die beiden neu eingeführten Varianten 15+3 und 20+4, wobei letzteres als
jene Bezugsart charakterisiert werden kann, welche am ehesten an die arbeitsrechtli-
che Karenzzeit angeglichen ist und deutlich häufiger in Anspruch genommen wurde.
Die Anteile in den Bezugsarten 20+4 und 15+3 steigen zuerst bis ins Jahr 2009 auf
rund 29% bzw. 7%, senken sich danach jedoch bis zum Jahr 2014 auf rund 27%
bzw. 4% herab. Ab 2010 verschiebt sich mit Einführung der einkommensabhängigen
Berechnung die Inanspruchnahme erneut: die Vorgängermodelle verlieren an Attrak-
tivität, während das einkommensabhängige Modell bis ins Jahr 2014 auf rund 30%
ansteigt. Somit übersteigt die
einkommensabhängige Berechnung bei den Frauen
in der Kohorte 2014 das Modell 20+4 und liegt auch nicht mehr weit hinter der
längeren 30+6 Nutzungsvariante zurück.
Zuvor überwiegend beschäftigte Tiroler weisen einen ähnlichen Verlauf auf, obgleich
etwas andere Akzente zu beobachten sind (siehe Abbildung
13/Tabelle
8im An-
hang). Während im Jahr 2008 der Großteil (rund 77%) der Tiroler in Kinderauszeit
noch im Modell 30+6 zu finden war, zeigt sich in den Nachfolgejahren eine kontinu-
ierliche Abnahme der Inanspruchnahme dieses Modells bis auf einen Anteil von rund
23% im Jahr 2014. Ähnlich wie bei den Frauen verschiebt sich die Inanspruchnahme
zuerst vor allem zu Gunsten des 20+4 Modells. Ab 2010 verschiebt sich nach Einfüh-
rung der 12+2 Modelle die Verteilung der männlichen Karenzfälle erneut: Die Anteile
des pauschalen 12+2 Modells steigen von rund 5% im Jahr 2010 auf rund 7% im
Jahr 2014, jene des einkommensabhängigen Modells dagegen von rund 8% auf rund
44%. Für zuvor überwiegend beschäftigte Männer stellt sich die einkommensabhän-
gige Berechnung demnach noch etwas attraktiver dar als für Frauen.
Zusammenfassend können in Tirol
sowohl für Frauen als auch für Männer drei
Modelle identifiziert werden, die derzeit von zuvor überwiegend beschäftigten
Personen in Kinderauszeit präferiert werden: die einkommensabhängige Be-
rechnung und die Modelle 30+6 und 20+4.