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L&R Sozialforschung

Wiedereinstiegsmonitoring

nicht förderlich. Dieses Ergebnis wurde auch bereits bei differenzierter Betrachtung

der Wiedereinstiegsquoten vorgelegt (siehe Abbildung

16/

Tabelle

15

im Anhang)

und könnte sich daraus begründen, dass die einkommensabhängige Berechnung

aufgrund ihrer Bezugshöhe Frauen zu wenig Anreiz bietet, früher ins Erwerbsystem

zurückzukehren.

Abbildung 17: Median Unterbrechungsdauer in Tagen nach Bezugsart und

Kohorte, zuvor überwiegend beschäftigte Frauen, Tirol

Quelle: L&R Database 'WIMON 2006 bis 2014', 2017

Der Blick auf den Median der Unterbrechungsdauer bei Männern in bzw. mit Kinde-

rauszeit nach Bezugsvariante legt zusätzlich offen, dass es vor allem im längeren

30+6 Modell oftmals zu keiner Erwerbsunterbrechung kommt. In den Kohorten 2010

und 2012 weisen zuvor überwiegend beschäftigte Tiroler in diesem KBG-Modell ei-

nen Medianwert von 0 Tagen auf. Das bedeutet, mindestens die Hälfte aller Männer

in diesem Modell, unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit nicht. Dies könnte auch als

Hinweis darauf verstanden werden, dass ein größerer Teil der Personen, die dieses

Modell wählen, einem traditionelleren Familienbild verhaftet ist, in welchem die Kin-

derbetreuung vordergründig der Frau zufällt.

Da bei Männern in Kinderauszeit der Bezug des Kinderbetreuungsgeldes demnach in

vielen Fällen ohne eine Erwerbsunterbrechung erfolgt, erscheint es notwendig, eine

weitere Unterscheidung im Hinblick auf die

Typisierung der partnerschaftlichen

Teilung

vorzunehmen. Definitionsgemäß liegt der Zeitanteil an Beschäftigungstagen

während des KBG-Bezugs unter 33%, um als Erwerbsunterbrechung zu gelten (siehe

Glossar). Ob in den einzelnen Modellen eine Bezugsteilung mit oder ohne Erwerbs-

unterbrechung des Partners stattfindet, erweist sich als relativ unabhängig von der

Vorkarriere der in Kinderauszeit befindlichen Frauen.

Das einkommensabhängige Modell und das pauschale 12+2 Modell sowie das Mo-

dell 15+3 weisen hierbei sowohl bundesweit als auch in Tirol die höchsten Anteile an

Frauen in Kinderauszeit mit einer partnerschaftlichen Teilung mit Erwerbsunterbre-

chung auf (siehe Abbildung

18/

Tabelle

4

im Anhang). Die neuen Modelle scheinen

demnach einen positiven Einfluss auf eine partnerschaftliche Teilung zu haben und

379

395

381

585

592

622

669

480

441

457

484

482

485

1.285

627

673

727

704

725

709

920

917

942

944

965

946

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Tage

12+2

EAKB

15+3

20+4

30+6