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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
5 Einfluss der partnerschaftlichen Teilung auf
das Wiedereinstiegsverhalten von Frauen
Welchen Einfluss üben die verschiedenen Strategien der partnerschaftlichen Teilung
nun auf das Wiedereinstiegsverhalten von Frauen aus? Diese Frage soll vor dem
tatsächlichen Ausmaß und der Entwicklung der partnerschaftlichen Teilung von Per-
sonen in Kinderauszeit geklärt werden, um nachfolgende Ergebnisse im richtigen
Kontext verorten zu können. Zur Beantwortung dieser Fragestellung dient ein eigens
berechneter Indikator. Dieser wird in folgende Kategorien unterteilt: „Geteilte Inan-
spruchnahme mit Erwerbsunterbrechung/Erwerbslosigkeit bei Partner
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“, „Frauen in
Kinderauszeit mit alleinigem KBG-Bezug“ bzw. „geteilter Inanspruchnahme ohne Er-
werbsunterbrechung des Partners“.
Wie in Abbildung
19ersichtlich, ergeben sich bei Betrachtung von Tirolerinnen
deut-
liche Unterschiede in den Wiedereinstiegsquoten
je nachdem, ob eine Teilung
der Karenz mit dem Partner stattfindet oder nicht und wie lange die Bezugs-
dauer des Partners ausfällt
und zwar unabhängig von der Vorkarriere: Während in
der Kohorte 2012 rund 54% der zuvor überwiegend beschäftigten Tirolerinnen mit
alleinigem KBG-Bezug bis zum 2. Geburtstag des Kindes wieder eingestiegen sind,
trifft dies auf rund 57% der Frauen mit einer geteilten Inanspruchnahme ohne Er-
werbsunterbrechung des Partners zu und bereits auf rund 74% der Frauen mit einer
geteilten Inanspruchnahme mit Erwerbsunterbrechung des Partners (siehe hierzu
auch Tabelle
11). Zusätzlich zeigen sich auch deutliche Unterschiede in den Wieder-
einstiegsquoten zuvor überwiegend beschäftigter Tirolerinnen mit einer geteilten In-
anspruchnahme mit Erwerbsunterbrechung des Partners je nach Bezugsdauer des
Partners: So sind in der Kohorte 2012 bis zum 2. Geburtstag des Kindes rund 71%
der Frauen mit einer Bezugsdauer des Partners von bis zu 3 Monaten wieder einge-
stiegen. Bei Frauen deren Partner eine Bezugsdauer von über 6 Monaten aufweisen,
liegt dieser Anteil bereits bei rund 96%.
Lediglich zuvor überwiegend beschäftigte Alleinerzieherinnen verzeichnen über den
gesamten Beobachtungszeitraum hinweg noch niedrigere Wiedereinstiegsquoten als
Tirolerinnen in Partnerschaften mit alleinigem KBG-Bezug: In der Kohorte 2012 sind
bis zum Stichtag 24. Monat erst 49% der alleinerziehenden Tirolerinnen wieder ein-
gestiegen.
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Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Kategorie der Zusatz „Erwerbslosigkeit“ textlich nicht weiter
ausgewiesen