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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
bei Tirolern verringert sich das Ausmaß sogar um rund zwei Drittel (Anteil rund 66%
bzw. 63%).
Spannend scheint auch, dass sich die Unterbrechungsdauer bei beiden Geschlech-
tern ab der Kohorte 2010/11 jeweils auf in etwa demselben Niveau einpendelt. Zuvor
waren sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern stärkere Schwankungen zu
beobachten. Hier liegt die Vermutung nahe, dass hierfür die Einführung neuer KBG-
Bezugsmodelle verantwortlich gewesen sein dürfte, welche eine Verschiebung des
Modellwahlverhaltens und somit auch der Bezugsdauer auslöste.
Abbildung 23: Median Unterbrechungsdauer in Tagen nach Geschlecht und
Kohorte (zuvor überwiegend Beschäftigte), Tirol und Öster-
reich
Quelle: L&R Database 'WIMON 2006 bis 2014', 2017; *Daten nur für Frauen ausgewiesen.
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die neu eingeführten Modelle zwar zu einer
Zunahme an geteilten Inanspruchnahmen mit Erwerbsunterbrechung des Part-
ners führen, allerdings handelt es sich hierbei zumeist um kürzere Bezugszei-
ten
von bis zu 3 Monaten. Das
einkommensabhängige Modell, welches aufgrund
der hohen Inanspruchnahme - vor allem seitens der Männer - am meisten zu
Trendverschiebungen beitragen dürfte, fördert eine Erhöhung der Männerbetei-
ligung an der Kinderbetreuung demnach nur bedingt
. Erwerbsunterbrechungen
werden zwar vermehrt in Anspruch genommen, allerdings weisen diese eine zu kurze
Bezugsdauer auf, als dass sich dahinter eine tatsächliche Teilhabe an der Kinderbe-
treuung vermuten lässt.
Die Strategien der partnerschaftlichen Teilung variieren unabhängig von der Vorkar-
riere auch nach der
Ausbildung
der sich in Kinderauszeit befindlichen Frauen: Mit
der Höhe des Ausbildungsniveaus steigen auch die Anteile an geteilten Inanspruch-
nahmen mit einer Erwerbsunterbrechung des Partners. Am Beispiel des Jahres 2013
ist in der Gruppe der zuvor überwiegend beschäftigten Tirolerinnen mit einem Terti-
ärabschluss in rund 20% der Fälle eine partnerschaftliche Teilung zu beobachten,
verglichen mit dem Durchschnitt von rund 9%. Zum Vergleich beläuft sich der Anteil
an geteilten Inanspruchnahmen mit Erwerbsunterbrechung unter den zuvor überwie-
gend beschäftigten Pflichtschulabgängerinnen auf lediglich rund 3%. Im Kohorten-
vergleich 2006 und 2013 lässt sich für Hochschulabsolventinnen aus dieser Gruppe
920
914
897
901
841
766
763
904
884
804
766
732
733
731
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Tage
Tirol: Weiblich
Tirol Männlich
Österreich: Weiblich
Österreich: Männlich