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L&R Sozialforschung

Wiedereinstiegsmonitoring

5.1.1 Ausmaß der partnerschaftlichen Teilung aus einer Män-

nerperspektive

Der Blick auf die partnerschaftliche Teilung aus der

männlichen Perspektive

bringt

ähnliche Trends

zu Tage, wenn auch mit

etwas anderen Akzenten

7

. Basierend auf

der Unterscheidung zwischen Männern mit und ohne Erwerbsunterbre-

chung/Erwerbslosigkeit

8

während des Kinderbetreuungsgeld-Bezugs, zeigt sich im

Zeitverlauf der Kohorten 2006 bis 2014 ein

Anstieg an zuvor überwiegend be-

schäftigten Männern in Kinderauszeit mit Erwerbsunterbrechung

(siehe Abbil-

dung

25/

Tabelle

6

im Anhang). Während sich die Anteile an zuvor überwiegend be-

schäftigten, karenzierten Tirolern mit einer Erwerbsunterbrechung zunächst von rund

52% im Jahr 2006 auf 38% im Jahr 2007 reduzierten, zeigt sich ab 2008/09 hier eine

deutliche Veränderung: Die Anteile steigen kontinuierlich auf rund 69% im Jahr 2014.

Die neu eingeführten Modelle

könnten demnach eine

Erwerbsunterbrechung bei

zuvor überwiegend beschäftigten Männern unterstützt

haben. Detailauswertun-

gen zeigen, dass die einkommensabhängige Kurzvariante diesbezüglich den größten

Einfluss hat. Dieser Umstand wird nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass die

Zuverdienstgrenze beim einkommensabhängigen Modell im Unterschied zu den an-

deren Modellen deutlich geringer ist, sodass keine vollversicherte Beschäftigung

möglich ist (6.400 € pro Kalenderjahr, was in etwa der Geringfügigkeitsgrenze ent-

spricht).

Richtet man den Blick auf den Zeitumfang des Bezugs, wird der Trend hin zur

Ver-

kürzung der Kinderauszeit bei Männern

erneut bestätigt (siehe Abbildung

25/

Ta-

belle

6

im Anhang). Zum einen steigen sowohl in Tirol als auch im gesamten Bun-

desgebiet unabhängig von der Vorkarriere bei den Männern in den letzten Jahren die

Kinderauszeiten mit kürzeren Bezugsdauern (bis zu drei Monaten) sukzessive an, am

stärksten jedoch zwischen den Kohorten 2010 und 2011 (Anstieg um rund 16 Pro-

zentpunkte, zuvor überwiegend Beschäftigte). Dies könnte ein

Effekt des einkom-

mensabhängigen Modells

sein, welches vor allem von Männern sehr stark in An-

spruch genommen wird und kürzere Bezugsdauern fördert. Auch die nachfolgenden

Analysen der Bezugsdauer differenziert nach spezifischen sozioökonomischen

Merkmalen untermauern diese These, da sich Bezüge kürzerer Dauer gehäuft bei

der spezifischen Zielgruppe des einkommensabhängigen Modells bspw. besser Ver-

dienenden und Hochqualifizierten finden (siehe hierzu auch Kapitel

4)

.

Zum anderen ist ersichtlich, dass sich bei den zuvor überwiegend beschäftigten

Männern längere Bezugsdauern (über sechs Monate) seit Beobachtungsbeginn 2006

7

Die Unterschiede im Ausmaß der Teilhabe zwischen Männern und Frauen begründen sich einerseits

aus der Unterscheidung der Vorkarrieren: Es handelt sich immer nur um Teilgruppen von Frauen

und Männern (zuvor überwiegend beschäftigt versus zuvor überwiegend nichtbeschäftigt). Anderer-

seits ergeben sich die geschlechtsspezifischen Differenzen aus den grundlegenden Definitionen der

Personen in Kinderauszeit: Während bei Frauen die Geburt des Kindes das Definitionsereignis und

damit den Beginn der Kinderauszeit darstellt, trifft dies bei Männern auf den Bezugsbeginn zu. Das

heißt, der Beginn der Kinderauszeit ist bei den Männern etwas später anzusiedeln als bei den zuge-

hörigen Frauen. Zusätzlich wurden geschlechtsspezifische Indikatoren gebildet: Während bei Frauen

nach der Art der Inanspruchnahme unterschieden wird (Alleinbezug und geteilte Inanspruchnahme),

liegt der Fokus bei den Männern auf der Frage nach einer aufgetretenen Erwerbsunterbrechung.

Näheres hierzu ist dem Glossar zu entnehmen.

8

Auch aus der Männerperspektive wird zur besseren Lesbarkeit in dieser Kategorie der Zusatz „Er-

werbslosigkeit“ textlich nicht weiter ausgewiesen