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ganze Jahr hindurch. Innerhalb der
sonstigen wirtschaftlichen Dienst-
leistungen gab es die stärkste Zu-
nahme ganzjähriger Vollzeitarbeit
in der Gruppe „782 befristete Über-
lassung von Arbeitskräften“. Hier
kamen von 2008 bis 2014 374 Per-
sonen in jahresdurchgängiger Voll-
zeitbeschäftigung hinzu, was einer
Zunahme von 53% entsprach. Die
Gesamtbeschäftigung (alle Arbeits-
formen) in der „befristeten Überlas-
sung von Arbeitskräften“ nahm mit
einem Plus von 2.260 Personen
bzw. 103% noch viel stärker zu.
Im Jahr 2014 standen 1.080 Per-
sonen, die dieser Gruppe zuzuord-
nen waren, in einer ganzjährigen
Vollzeitbeschäftigung. Die Gesamtzahl der Beschäf-
tigten der Gruppe (alle Arbeitsformen) betrug 4.456
Personen. Der Anteil ganzjährig Vollzeitbeschäftigter
in der Arbeitskräfteüberlassung lag somit bei 24%.
Inhaltlich nicht von der Gruppe „782 befristeten Über-
lassung von Arbeitskräften“ zu trennen, ist die Be-
schäftigungsentwicklung in der Gruppe „783 sonsti-
ge Überlassung von Arbeitskräften“. Der Unterschied
zwischen den beiden Gruppen besteht darin, dass
in der „befristeten Überlassung von Arbeitskräften“
die bereitstellenden Zeitarbeitsfirmen keine direkte
Aufsicht über ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bei den Kundenfirmen mehr übernehmen und die
Überlassung nur zeitweise erfolgt, um Personalstän-
de kurzfristig zu erhöhen. In der Gruppe „sonstige
Überlassung von Arbeitskräften“ werden weiterhin
wichtige Funktionen der Personalverwaltung von
den Zeitarbeitsfirmen versehen (z.B. Lohn- und Ge-
haltsabrechnung) und die Überlassung erfolgt übli-
cherweise langfristig bzw. unbefristet. Im Jahr 2008
wurden der Gruppe „sonstige Überlassung von Ar-
beitskräften“ in Tirol noch keine Beschäftigten zu-
geordnet. 2014 stieg die Zahl in dieser Gruppe auf
134 Personen in ganzjähriger Vollzeitarbeit und 277
Personen in anderen Arbeitsformen. Die Gesamtbe-
schäftigung lag damit bei 411 Personen in der „sons-
tigen Überlassung von Arbeitskräften“.
In der Gruppe „781 Vermittlung von Arbeitskräften“
(dies sind die Beschäftigten in den Zeitarbeitsfirmen
selbst) nahm die Zahl der ganzjährig Vollzeitbeschäf-
tigten von 142 Personen im Jahr 2008 auf lediglich
4 Personen im Jahr 2014 ab, wobei der Großteil der
Abnahme von den Jahren 2008-2009 vor sich ging.
Die rapide Abnahme und das anschließende Absin-
ken des Beschäftigtenstandes las-
sen eher auf eine Veränderung in
der statistischen Zuordnung dieser
Personen schließen, als auf einen
tatsächlichen Rückgang der Be-
schäftigung.
2.1.7 Der öffentlichkeitsnahe Sek-
tor: Öffentliche Verwaltung, Erzie-
hung und Unterricht, Gesundheits-
und Sozialwesen
Mit einer Gesamtbeschäftigung von
86.600 Personen ist der öffentlich-
keitsnahe Sektor der größte Arbeit-
geber in Tirol. Auch der Anteil der
ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung
liegt mit rund 47% relativ hoch. Die
Bezeichnung als „öffentlichkeitsna-
her Sektor“ ist dabei keine offizielle Klassifikation,
sondern wird aufgrund einer Abgrenzungsproblema-
tik in den Daten zwischen den verschiedenen Wirt-
schaftsabschnitten, die vorwiegend zum öffentlichen
Bereich gezählt werden, gewählt. Deshalb erfolgt die
weitere Analyse der Beschäftigungsentwicklung in
diesem Bereich auch nur auf Ebene der Wirtschafts-
abschnitte (ÖNACE 2-Steller) und nicht auf Ebene
der Wirtschaftsgruppen (ÖNACE 3-Steller). Unterteilt
wird der öffentlichkeitsnahe Sektor in die Wirtschafts-
abschnitte „84 öffentliche Verwaltung, Verteidigung
und Sozialversicherung“, „85 Erziehung und Unter-
richt“ und „86 Gesundheits- und Sozialwesen“.
Im gesamten öffentlichkeitsnahen Sektor nahm die
Zahl der Personen in ganzjähriger Vollzeitarbeit von
2008 bis 2014 um 1.451 Personen zu. Der Großteil
dieser Beschäftigungszunahme erfolgte im Bereich
des Gesundheits- und Sozialwesens, wo 1.070 Per-
sonen (+9%) hinzukamen. Weitere 507 Personen
(+16%) in jahresdurchgängiger Vollzeitbeschäftigung
kamen im Bereich von Erziehung und Unterricht hin-
zu. Einen Rückgang gab es allerdings in der öffent-
lichen Verwaltung. Hier reduzierte sich die Zahl der
ganzjährig Vollzeitbeschäftigten um 126 Personen
bzw. um 1%.
Die Gesamtbeschäftigung (alle Arbeitsformen) im
öffentlichkeitsnahen Sektor stieg von 2008 bis 2014
mit einer Zunahme von 10.711 Personen bzw. 14%
deutlich an. Der Anteil der ganzjährigen Vollzeitarbeit
ging jedoch in den Jahren seit 2008 von 52% auf
47% zurück. Personen mit ganzjähriger Vollzeitarbeit
machten nur 14% der neu hinzugekommenen Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichkeitsna-
hen Sektor aus.
Jobmotor Gesundheitsberufe: über
1.000 ganzjährige Vollzeitstellen
kamen hinzu
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