Tiroler Arbeiterzeitung - page 4

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Nr. 58, Jänner 2014
THEMA:
Schutz & Sicherheit
Die Experten im Dauereinsatz: 1.300 Beratungen täglich in verschiedensten Bereichen
WOHNRECHT
V
om Hotel, das so gar nicht
dem gebuchten entsprach,
über horrende Bankspesen bis
hin zu diversen Kostenfallen: Wieder
mussten die AK Konsumentenschüt-
zer in vielen verzwickten Situationen
„Feuerwehr spielen“.
„Lässt man die Fälle Revue passie-
ren, in denen sich Tausende verzwei-
felte Tiroler heuer an unsere Experten
gewandt haben, kann man nur noch
ungläubig den Kopf schütteln“, ist AK
Präsident Erwin Zangerl erschüttert
von der Abgebrühtheit, mit der die
Betroffenen um ihr sauer verdientes
Geld gebracht werden sollten. Und
nackte Zahlen sprechen dafür, dass
dem Erfindungsreichtum keine Gren-
zen gesetzt sind.
71.100 Beratungen.
„Pro
Jahr führen unsere Konsumenten-
schützer in der AK Tirol in Innsbruck
und in den acht Bezirkskammern rund
71.100 Beratungen durch“, berichtet
Zangerl. Das entspricht mehr als 290
Kontakten täglich. Bei rund 10.400
persönlichen Beratungen und 56.000
Telefonkontakten wurde beraten und
informiert, um die Rechte der Arbeit-
nehmer zu wahren und durchzusetzen.
Falls nötig, wird mit Nachdruck inter-
veniert: In rund 2.500 Fällen jährlich
können damit außergerichtlich knapp
800.000 Euro für die Mitglieder er-
kämpft werden.
Beschwerde-Hitliste.
Im
Bereich Finanzdienstleistung (Banken,
Versicherungen) geht es unter ande-
rem um Fragen zu Finanzierungen,
Vertragsabschluss und Kündigung,
Gebühren und Spesen, strittige Ver-
tragsklauseln, komplexe Spar- oder
Veranlagungsprodukte oder fragwür-
dige Finanzsanierungsangebote.
Ein „Dauerbrenner“ ist nach wie vor
der Bereich Telekommunikation: Von
überhöhten Telefonrechnungen über
Abzocke im Internet mit angeblich
kostenlosen Angeboten, denen dann
satte Rechnungen, Mahnungen und
sogar Klagsdrohungen folgen, bis hin
zu unerwünschten Werbeanrufen.
Aber auch mit Problemen bei Kauf-
verträgen, etwa mit Gewährleistung,
Garantie, Rücktritt oder Lieferverzug,
sind die AK Experten sehr häufig kon-
frontiert, oder mit Ärger bei Werk-
und Dienstleistungsverträgen, z. B.
Mängeln, Schadenersatz bzw. über-
höhten Rechnungen.
Hinzu kamen Traumurlaube, die
zum Albtraum wurden, Betrügereien
via Telefon oder Internet, dubiose
„Gewinnmitteilungen“ samt Werbe-
fahrten und vieles mehr. Leider ließe
sich die Aufzählung beliebig verlän-
gern.
„Damit die Konsumenten auf der
Hut sind, berichten wir immer aktu-
ell von unseriösen Praktiken und ge-
hen aktiv dagegen vor. So können wir
nicht nur viele Probleme entschärfen
bzw. verhindern, sondern Betroffenen
dank unserer Experten meist zu einer
raschen Lösung verhelfen“, betont AK
Präsident Zangerl.
Infoabende & Tests.
Als
wertvolle Ergänzung werden in Inns-
bruck und in den Bezirken tolle Info-
Veranstaltungen organisiert, z. B. zu
Erben und Schenken oder gesunder Er-
nährung. Auf großes Echo stoßen auch
die rund 30 Tests pro Jahr, egal, ob es
dabei z. B. um Lebensmittel, Winterrei-
fen oder Langlaufloipen geht.
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Mit Rat und Tat.
Mehr als 290 Mal täglich helfen die AK Konsumentenschützer – bei Ärger mit
Banken oder Versicherungen, horrenden Telefonrechnungen, Kaufverträgen oder Handwerkern.
Konsumenten-Frust:
AK hilft
V
om Arbeitsleben in den wohl-
verdienten Ruhestand zu tre-
ten, ist für viele Beschäftigte
schwer genug. Dabei helfen die Profis
der AK mit Beratung, Information und
notfalls kostenloser Vertretung vor Ge-
richt.
Die größte Anzahl der Rechtsstrei-
tigkeiten betrifft Verfahren wegen Ge-
währung einer Pension aus gesundheit-
lichen Gründen. Immerhin bei 2.000
solchen Verfahren pro Jahr stehen die
AK Juristen zur Seite. Natürlich gibt
es auch bei einer Vertretung durch die
AK keine Erfolgsgarantie, aber die Be-
troffenen können sich sicher sein: Die
zuständigen Juristen setzten ihre Fähig-
keiten und ihre rechtliche Kompetenz
in jedem Einzelfall voll ein.
Dabei ist auch zu bedenken, dass
die Ausgangslage insbesondere im
Bereich der Invaliditätspension durch
gesetzliche Maßnahmen nach und
nach verschlechtert wird. So ist es seit
Jahresbeginn wieder zu einer Zugangs-
beschränkung bei dieser Pensionsart
gekommen, da für unter 50-Jährige
die Möglichkeit einer befristeten
Pensionierung abgeschafft und durch
die Gewährung von Überbrückungs-
leistungen durch das AMS oder die
Krankenkasse ersetzt wurde. Wie dies
in der Praxis ablaufen wird, lässt sich
noch nicht vorhersagen, jedenfalls
werden von der Neuregelung betrof-
fene Pensionswerber dadurch verunsi-
chert sein.
Umso mehr wird die AK Tirol mit
ihren Fachleuten dem vermehrten
Aufklärungsbedarf nachkommen und
bei der Abwicklung der zu erwar-
tenden Probleme Hilfestellung leisten.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist das
Pflegegeld inklusive der Einstufung.
Es stellt für die Betroffenen eine wich-
tige finanzielle Unterstützung dar. Die
Höhe richtet sich nach dem zeitlichen
Aufwand für die Pflege. Aber nicht im-
mer werden die Pflegebedürftigen rich-
tig eingestuft. Auch hier hilft die AK:
Zum einen mit dem neuen Pflegetage-
buch, einer Broschüre, die pflegenden
Angehörigen beim Dokumentieren des
tatsächlichen Aufwands hilft. Ande-
rerseits sind die AK Juristen vor dem
Sozialgericht bei Einstufungsprozessen
beim Pflegegeld behilflich, und das pro
Jahr im Schnitt in 400 Fällen!
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Pension und Einstufung
beim Pflegegeld
Hilfe im Alter.
Bei den AK Sozialrechtsexperten sind Mitglieder gut aufgehoben, etwa wenn es um Pensionsfragen
oder ums Pflegegeld und die Einstufung geht. Da werden Unterstützung und Hilfe groß geschrieben.
Wie komm ich da wieder raus?
Im Kampf gegen Abzocker sind die AK Konsumentenschützer erfolgreich im Einsatz.
S
tellen Sie sich vor, Sie müssen ständig un-
bezahlte Überstunden leisten. Oder im
Mietvertrag sollen Sie dubiose Vereinbarungen
unterschreiben. Und da wäre niemand, der Sie
kompetent und kostenlos berät. Aber zum Glück
sind ja die 140 Experten der AK Tirol in Innsbruck
und in den Bezirken für ihre Mitglieder da. Egal, ob
sie Hilfe im Arbeits-, Sozial-, Konsumenten-, Wohn-
oder Steuerrecht, in Bildungs- oder Jugendfragen
brauchen.
Wie sehr die Arbeitnehmer dieses Service brau-
chen und schätzen, zeigen die Bilanzen der letzten
Jahre. 323.000 Beratungen werden im Schnitt
pro Jahr von den 140 Profis durchgeführt, also
rund 1.300 täglich! 70.300 fanden persönlich
statt, 241.400 telefonisch und 11.600 schriftlich.
Zudem kann die AK Tirol 15 Millionen Euro für ihre
Mitglieder erkämpfen. Hinzu kommen Hunderte
Millionen, die sie sich dank Beratung oder recht-
zeitiger Intervention erspart haben.
Da wundert es nicht, dass die AK Tirol in der Be-
völkerung das höchste Vertrauen genießt und ihr
die größte Kompetenz zuerkannt wird.
Mehr auf
So gibts die
Kaution zurück
K
aum ein Thema spielt in der miet-
rechtlichen Beratung der AK
Tirol eine derart große Rolle wie die
Frage der Kaution. Kein Wunder, hier
geht es um viel Geld. Üblich sind Kau-
tionsvereinbarungen in der Höhe von
drei Bruttomonatsmieten (Miete inkl.
Betriebskosten und Umsatzsteuer).
Aber es kann auch mehr sein.
Allzu oft versuchen Vermieter, die
Kaution wegen angeblich vorhan-
dener Beschädigungen nicht zurück-
zugeben. Typische Streitpunkte sind
Kratzer im Parkett, Sprünge in Bade-
wanne, Dusche oder Waschbecken,
Schäden an Türen und Fenstern,
Bohrlöcher oder dass elektrische Ge-
räte bzw. die Heizung nicht mehr funk-
tionieren. Wer seine Kaution in voller
Höhe wieder zurück haben will, beugt
mit einfachen Mitteln vor: Sowohl bei
Mietbeginn, als auch bei Rückgabe
den genauen Zustand der Mietwoh-
nung und der allenfalls mitgemieteten
Möbel festhalten, am besten mit Fo-
tos und einem Übergabeprotokoll, in
dem sämtliche Schäden aufgelistet
sind. So kann bewiesen werden, dass
die Mängel bereits beim Einzug vor-
handen waren.
Mehr auf
Wichtig.
Für eine gewöhnliche Ab-
nützung haftet der Mieter nicht. Dafür
erhält der Vermieter den Mietzins!
Expertenteam.
Gerade im Be-
reich Wohnen, ganz egal ob es um
Miete oder um den Kauf der eigenen
vier Wände geht, gibt es immer wie-
der Probleme. Tiroler AK Mitgliedern
stehen eigene Profis für diesen oft
schwer durchschaubaren Rechts-
bereich zur Verfügung, etwa für die
Überprüfung von Miet-, Bauträger-
und Wohnungseigentumsverträgen,
von Betriebs- und Heizkostenabrech-
nung, bei der Frage Ausmalpflicht –
ja oder nein, bei Ablösen für Investiti-
onen und vielem mehr.
Einfach anrufen unter der Hotline
0800/22 55 22 - 1718 oder vor-
beikommen in der AK in Innsbruck.
Auf der sicheren Seite.
Auch beim Älterwerden und den Problemen dabei steht
die AK ihren Mitgliedern zur Seite.
Foto:GinaSanders/Fotolia.com
Sie erreichen die Konsumen-
tenschützer der AK Tirol unter
0800/22 55 22 – 1818.
!
Hotline bei Fragen zu Pension
und Pflegegeld:
Telefon 0800/22 55 22 - 1616
!
Foto:picture-factory/Fotolia.com
Foto:RobertKneschke/Fotolia.com
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