Mit Hartz IV
in die Armut
Alarm.
Die AK sagt Nein zu einer
Abschaffung der Notstandshilfe.
Das führt zu Armut in der Mitte
der Gesellschaft. Es droht
Hartz IV in Österreich.
ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL
10. JG. , FEBRUAR 2018 | NR. 104
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K
TIR
O
LER
T
rotz widersprüchlicher Aus-
sagen der Regierung soll bei
Arbeitslosen auch auf das
Vermögen zugegriffen werden
können: „Damit werden keine Pro-
bleme gelöst, sondern Menschen, die
ohnehin in einer schwierigen Situa-
tion sind, werden quasi noch einmal
bestraft und in ihrer Existenz massiv
gefährdet“, sagt AK Präsident Erwin
Zangerl. „Das stellt eine kalte Enteig-
nung für die Betroffenen dar.“
Vollbeschäftigung.
Hingegen finden
sich im Regierungsprogramm kaum
Ziele zur Vollbeschäftigung und zur
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Auch Vorschläge, wie die Vermitt-
lungs- und Qualifizierungstätigkeit
des AMS verbessert werden könnte,
sucht man vergeblich.
A
lle Jahre wieder wird im Tourismus
in puncto fehlende Arbeitskräfte
gejammert. Doch ohne ungeschminkte
Diskussion, wohin wir im Tiroler Tou-
rismus wollen – und zwar mit welchen
Arbeitskräften – wird sich wenig
ändern. Qualität hat ihren Preis, das gilt
gerade auch für die Beschäftigten. Es
werden Millionen in den Ausbau von
Liftanlagen und Hotels investiert. Und
vielerorts zu wenig in die Mitarbeiter.
Das rächt sich jetzt. Die Konsequenz
ist die Tatsache, dass in Tirol pro Jahr
800 junge Menschen in hochwer-
tigen Tourismusschulen ausgebildet
werden, die großteils so schnell wie
möglich die Branche verlassen, da sie
hier keine Perspektiven sehen. Und
plötzlich mangelt es an Personal, und
die Politik rätselt, aus welchen Ländern
diejenigen kommen sollen, die bei uns
kochen oder servieren dürfen. Auch
Vertreter der WK wissen längst, dass
nur jene Betriebe punkten, die auf die
Qualität ihrer Mitarbeiter achten: Mit
Ganzjahresarbeitsplätzen, geregelten
Arbeitszeiten, fixen Dienstplänen,
familienfreundlichen Bedingungen und
ordentlicher Entlohnung – und einer
Tiroler Fachkräfte-Initiative, bei der alle
gemeinsam an einem Strang ziehen.
Worauf warten?
AK Präsident
Erwin Zangerl
Regional, auch
beim Personal
KOMMENTIERT
W
enn das beliebte Clown-Duo Her-
bert & Mimi einen Abstecher in den
Märchenwald vornimmt, ist klar, dass die
Reise nicht nur abenteuerlich, sondern
auch zum Brüllen komisch sein wird.
Denn auch im Haus der Großmutter geht
vieles nicht mit rechten Dingen zu und
die Antwort auf die Frage, ob am Ende die
Großmutter den Wolf, der Jäger das Rot-
käppchen oder gar der Herbert die Mimi
verspeist, die sollten sich Besucher ab 4
Jahren nicht entgehen lassen. Deshalb
rasch anmelden, Vorstellungen gibt es in
ganz Tirol, der Eintritt ist frei!
Mehr dazu auf Seite 11
Rotkäppchen mit
Herbert &Mimi
ARBEITERZEITUNG
AK KINDERTHEATER NEU
GAIL ANDERSON VOCAL
FIT OHNE DIÄT-SCHMÄH
Politisch absurd.
Stattdessen schürt
die Regierung eine haltlose Debatte
über angebliche „Durchschumm-
ler“, schafft die sinnvolle Aktion
20.000 für Langzeitarbeitslose ab
und will sogar auf deren Vermögen
zugreifen.
Vor dem Hintergrund mehrerer
Studien über Vorurteile und das dis-
kriminierende Verhalten von Unter-
nehmen gegenüber Langzeitarbeits-
losen erscheinen diese Vorschläge
politisch völlig absurd und moralisch
verwerflich. Dieser Zugriff wird sich
nur minimal aufs Budget auswirken.
Er wird aber viele Arbeitnehmer tref-
fen, die sich von ihrem Lohn und
Gehalt bescheidenen Wohlstand ab-
gespart haben, etwa eine Wohnung,
ein Mittelklasseauto oder ein paar
tausend Euro auf dem Sparbuch.
mit extra-beilage zur grossen ak ferienaktion 2018
D
iözese Innsbruck und AK Tirol laden
am
Montag, 19. März, um 19 Uhr
in
die Innsbrucker Jesuitenkirche zur tradi-
tionellen Josefsmesse. Den Gottesdienst
unter demMotto
„Hoffnung für alle“
zelebriert Generalvikar Msgr. Dr. Florian
Huber. Gail Anderson, Markus
Linder, Hubert Trenkwalder &
Kurt Wackernell sorgen mit
Gospels für die musikalische
Gestaltung. Für Tirol ist
der Heilige Josef
gleich in zweierlei
Hinsicht von beson-
derer Bedeutung:
Wir feiern und
verehren ihn als
Schutzpatron
der Arbeiter und
gleichzeitig auch
als Tiroler Landes-
patron. ImAnschluss
an den Gottesdienst
sind alle Messebe-
sucher vor der
Kirche zur Agape
mit Fastensuppe
eingeladen.
Gesund & frisch
in den Frühling
Gospelmesse
zum Josefstag
Z
eit nehmen für Ihren Körper heißt
es bei den AK Infotagen zum Thema
Ernährung, Gesundheit & Bewegung. Am
Do, 15. März,
referiert die Pharmazeutin
Karin Hofinger ab
18 Uhr in der AK Tirol,
Innsbruck, Maximilianstraße 7,
zum
Thema
„Schlankheitsprodukte – Sinn oder
Unsinn“
und klärt über Ernährungsfragen
auf. Am
Fr, 16. März,
findet
zwischen
9 und 16 Uhr
(Konsumentencorner in
Innsbruck, Maximilianstraße 9, gegen-
über dem AK Hauptgebäude)
wieder der
Gesundheitstag von AK und VKI statt.
„Ohne Diätschmäh fit in den Frühling“
lautet diesmal das Motto, unter dem
zahlreiche Experten wichtige Tipps zum
Thema geben. So referiert Internist und
Sportmediziner Kurt Moosburger um
12.30 Uhr über Diätlügen und gesunde
Gewichtsreduktion, ebenso beantworten
die Diätologin Lina Kathan sowie die
Physiotherapeutin Daniela Baldia-Fichtin-
ger Fragen zum Thema. Experten der Apo-
thekerkammer ermitteln Blutdruckwerte,
Gewicht und Body-Mass-Index, ebenso
werden Hörtests angeboten. Zudem
informieren Juristen der Rechts- und
Konsumentenpolitischen Abteilung so-
wie des VKI Tirol über Lebensmitteltests,
Fitnessstudioverträge u.v.m.
Hartz IV macht arm.
Dass Hartz
IV kein Vorbild für Österreich sein
kann, ist evident: Aufgrund der
Verschärfungen und der Vermö-
genszugriffe unter Hartz IV sind
Arbeitslose in Deutschland
gezwungen, jeden Job
zu jedem Preis anzu-
nehmen. In Deutsch-
land arbeiten mitt-
lerweile 22,5 % der
Beschäftigten
nur
noch für einen Nied-
riglohn. In Österreich
sind es rund 14,8 %.
Dadurch liegt die Armuts-
gefährdungsquote von Ar-
beitslosen in Deutschland
bei fast 70 %, in Österreich
hingegen „nur“ bei 41 %.
Siehe Seiten 3, 4, 10
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RenátaSedmáková
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