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Nachhilfestudie Tirol 2014

Fall ist (680 Euro versus 830 Euro). Dies mag aber auch daran liegen,

dass diese Eltern geringere finanzielle Ressourcen haben.

Hochgerechnet gaben die Eltern in Österreich in diesem Schuljahr

und im Sommer davor rund 109 Millionen Euro für die Nachhilfe

aus.

In Tirol bezahlten die Eltern in diesem Schuljahr rund 6 Millionen

Euro für Nachhilfe.

Die Hälfte der Tiroler Eltern, die für externe Nachhilfe zahlen muss-

ten, ist dadurch finanziell sehr stark bzw. spürbar belastet. Für ein

weiteres Fünftel stellen diese Ausgaben zumindest eine gewisse Be-

lastung dar.

Nach wie vor lässt sich sagen, dass die Belastungen durch Nachhilfe-

kosten insbesondere für sozial und finanziell schwächer gestellte

Haushalte (v.a. auch AlleinerzieherInnen, Eltern mit nicht-deut-

scher Muttersprache) eine schwere Bürde sind, sofern für sie eine

Nachhilfe überhaupt leistbar ist. Dies unterminiert die Bildungsge-

rechtigkeit und Chancengleichheit.

Angesichts des Befundes, dass weder im Ausmaß der externen

Nachhilfe noch bei den hohen Kosten und Belastungen für die El-

tern ein Trend in eine positive Richtung erkennbar ist, wäre es nö-

tig, den Bereich der schulischen Fördermaßnahmen weiter auszu-

bauen. Der Erfolg einer externen und bezahlten Nachhilfe (oft

durch Lehrerinnen und Lehrer), der sich in den meisten Fällen bei

den betreffenden Schulkindern einstellt, sollte sich letztlich zumin-

dest bei den meisten SchülerInnen auch im Rahmen einer intensi-

veren schulischen Förderung im Regelschulbetrieb realisieren las-

sen. Dies gilt insbesondere für das Fach Mathematik. Wenn sich hier

der Bedarf an Nachhilfe durch ein längeres und vertieftes Vermit-

teln der Grundlagen und die Einführung eines Modulsystems in der

Oberstufe deutlich verringern ließe, wäre schon viel gewonnen.