

AK Infoservice
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kann für KonsumentInnen zwar von Vorteil sein, wenn etwa in einem Sing-
le-Haushalt kleinere Mengen benötigt werden, lässt es den Unternehmen
aber auch viel Spielraum. Ein beliebter Trick bei Herstellern ist, den Preis
gleich hoch zu lassen, dafür aber die Verpackung zu verkleinern. Dadurch
entsteht eine
indirekte Preiserhöhung,
die den KonsumentInnen oft gar
nicht auffällt.
Als Vergleich zwischen den einzelnen Produkten sollten VerbraucherInnen
auf die
Grundpreisauszeichnung
achten – also wieviel das Produkt in einer
vergleichbaren Größe von 1 kg oder 1 Liter kostet. Diese ist allerdings in
viel kleinerer Schrift auf dem Preisschild angebracht und daher oft schwer
lesbar.
In einer AK-Studie von 2010 wurden die Preisveränderungen durch
Packungsgrößenänderungen bei bestimmten Produkten untersucht.
Die versteckte Preiserhöhung aufgrund von Verpackungsgrößenände-
rung betrug damals 6%. In der Studie wird festgestellt, dass die ver-
steckten Preiserhöhungen um einiges höher sind als die „normalen“,
offensichtlichen Preiserhöhungen.
2.4 Eigenmarken
2.4.1 Exklusiv = teuer
Viele Lebensmittelketten und Diskonter bieten neben den Billig-Eigen-
marken auch Premium-Produkte an, die Exklusivität und Qualität sugge-
rieren. Diese Waren werden vor allem über die Hülle inszeniert, die Farben
sind oft Schwarz mit Gold oder Silber und stehen in einem starken Kontrast
zueinander. Aufschriften wie „Deluxe“, „Premium“ zieren die Verpackungen,
sie werden von Stars beworben oder die Rezepte wurden von bekannten
(Fernseh-)KöchInnen kreiert. Durch die Verpackung soll sich der Artikel
bewusst von ähnlichen Produkten hinsichtlich der Exklusivität abheben.
Die Bandbreite bei den Waren erstreckt sich von Nudeln über Olivenöl bis
Schokolade. Die Exklusivität schlägt sich auch auf den Preis.