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Analyse Lohnsteuerdaten 2014 Seite 13

3.2 Die Entwicklung der ganzjährigen Vollzeitbe-

schäftigung

Über lange Jahre hinweg wurde die jahresdurchgän-

gige Vollzeitarbeit (in der Regel zwischen 38,5 bis 40

Stunden pro Woche) als „Standardbeschäftigung“

bezeichnet. Seit einigen Jahren ist jedoch ein deut-

licher relativer Bedeutungsverlust der ganzjährigen

Vollzeitarbeit feststellbar. Relativ bedeutet in diesem

Zusammenhang, dass – in der Regel – die Zahlen

der Personen in einer ganzjährigen Vollzeitarbeit

zwar ansteigen, aber vom Wachstum der Beschäftig-

ten in anderen Arbeitsformen (Saison, Teilzeit) deut-

lich übertroffen werden.

So sank der Anteil der ganzjährig Vollzeitbeschäftig-

ten in Österreich trotz eines absoluten Anstiegs von

7.328 Personen um einen Prozentpunkt von 54,1%

auf 53,1% ab. Die Zahl der Männer in ganzjähriger

Vollzeitarbeit stieg österreichweit um 8.121 Personen

an, die der Frauen sank hingegen um 793 Personen.

Trotzdem ging der Anteil der ganzjährig Vollzeitarbei-

tenden unter den Männern mit einem Rückgang von

1,3% fast doppelt so stark zurück, wie bei den Frau-

en mit einem Rückgang von 0,7%. Unverändert blieb

hingegen die Tatsache bestehen, dass Männer bei

weitem öfter einer jahresdurchgängigen Vollzeitbe-

schäftigung nachgingen, als dies bei Frauen der Fall

war. Von allen österreichischen Bundesländern wies

Tirol den niedrigsten Anteil ganzjährig Vollzeitbe-

schäftigter auf. Mit 47,7% Anteil war Tirol zusammen

mit Salzburg auch eines von zwei Bundesländern,

in dem weniger als die Hälfte der Beschäftigten in

einem jahresdurchgängigen Vollzeitbeschäftigungs-

verhältnis standen. Bei den Männern in Tirol betrug

der Anteil 62,0% (AUT: 66,0%) und bei den Frauen

32,3% (AUT: 38,7%). Zweifellos war die in Tirol weit

verbreitete Saisonarbeit ein Hauptfaktor für den nied-

rigen Anteil ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung. In

Tirol waren rund 14% der Beschäftigten hauptsäch-

lich im Tourismus engagiert, österreichweit waren es

durchschnittlich 8%.

3.3 Die Einkommen bei ganzjähriger Vollzeitbe-

schäftigung

Wenig überraschend waren die Einkommen bei

ganzjähriger Vollzeitarbeit im Schnitt deutlich höher

als bei den anderen Arbeitsformen. Mit einem jährli-

chen Nettobezug von EUR 29.976 lag das Verdienst-

Gesamt

M

F

% Ganzjährigkeit Gesamt

% Ganzjährigkeit M

% Ganzjährigkeit F

Burgenland

104.434

55.033

49.401

78,1%

77,6%

78,6%

Kärnten

184.388

95.314

89.074

71,0%

70,2%

71,9%

611.651 321.898 289.753

78,4%

78,1%

78,8%

559.302 300.779 258.523

78,2%

78,4%

78,0%

Salzburg

198.905 102.153

96.752

70,9%

70,8%

71,0%

Steiermark

441.916 233.717 208.199

74,9%

74,2%

75,6%

Tirol

261.139 136.788 124.351

68,5%

69,1%

67,9%

Vorarlberg

132.404

70.322

62.082

73,0%

74,7%

71,2%

Wien

600.743 302.162 298.581

71,8%

70,1%

73,7%

Österreich 3.094.882 1.618.166 1.476.716

74,4%

74,0%

74,8%

Beschäftigte: ganzjährige Beschäftigung

Tabelle 5: Anzahl und Anteile ganzjährig Beschäftigter in Österreich

Gesamt

M

F

Vollzeitanteil Gesamt

Vollzeitanteil M

Vollzeitanteil F

Burgenland

76.605

50.517

26.088

57,3%

71,2%

41,5%

Kärnten

134.375

87.628

46.747

51,7%

64,5%

37,7%

443.457 292.120 151.337

56,8%

70,9%

41,1%

392.672 273.771 118.901

54,9%

71,3%

35,9%

Salzburg

139.626

91.842

47.784

49,8%

63,6%

35,1%

Steiermark

312.679 210.283 102.396

53,0%

66,8%

37,2%

Tirol

181.981 122.776

59.205

47,7%

62,0%

32,3%

Vorarlberg

95.511

64.662

30.849

52,7%

68,7%

35,4%

Wien

430.418 249.765 180.653

51,5%

58,0%

44,6%

Österreich 2.207.324

1.443.364

763.960

53,1%

66,0%

38,7%

Beschäftigung: ganzjährige Vollzeit

Tabelle 6: Anzahl und Anteile ganzjährig Vollzeitbeschäftigter in Österreich