![Show Menu](styles/mobile-menu.png)
![Page Background](./../common/page-substrates/page0007.png)
Analyse Lohnsteuerdaten 2014 Seite 7
(1) Zur Bedeutung der Einkommen
Die Einkommen aus unselbständiger Arbeit bilden
nach wie vor die Existenzgrundlage des Großteils
der Menschen in Österreich. Die Einkommen sind
eine der wichtigsten volkswirtschaftlichen Größen auf
die viele Kräfte wirken: die konjunkturelle Lage, die
Branchenstruktur und die Betriebsgrößen, arbeits-
rechtliche und kollektivvertragliche Bestimmungen,
die demographische Entwicklung und vieles weitere.
Im Jahr 2014 erzielten die Österreicherinnen und Ös-
terreicher ein Gesamtbruttoeinkommen von knapp
129 Milliarden Euro. Die Lohnsteuerleistung machte
20,3 Milliarden Euro aus – gegenüber dem Vorjahr
eine Steigerung um mehr als 810 Millionen Euro bzw.
um 4,2%.
Auch die Sozialversicherungsbeiträge stiegen um
über 570 Millionen Euro auf knapp 20 Milliarden Euro
an. Nach Abzug dieser Posten beliefen sich die Net-
toeinkommen der unselbständig Erwerbstätigen in
Österreich auf rund 89 Milliarden Euro. Geld mit dem
zum überwiegenden Teil die Kosten für Lebenshal-
tung und privaten Konsum aufgebracht werden und
damit eine wichtige Stütze für die Konjunktur bildet.
Der private Konsum wirkt zwar stabilisierend, liefert
jedoch seit Jahren kaum Impulse für eine Konjunk-
turankurbelung. Der Grund liegt in der seit Jahren
stagnierenden bzw. negativen Entwicklung der rea-
len Einkommen in Österreich. Leider bildete das Jahr
2014 dabei keine Ausnahme. Auch in diesem Jahr
war die reale Einkommensentwicklung in Österreich
mit einem Minus von 0,4% negativ.
Die Steuerreform, welche im Jahr 2016 in Kraft tritt,
sollte einen kräftigen Impuls bieten und für einen re-
alen Zuwachs an Kaufkraft in den Taschen der Ar-
beitnehmerinnen und Arbeitnehmer sorgen. Gerade
die mittleren Einkommen sollten von der deutlichen
Senkung des Eingangssteuertarifs von 36,5% auf
25% profitieren und zusätzliche finanzielle Mittel
für den Konsum freibekommen. Volkswirtschaftlich
kommt dieser Entlastung des Mittelstandes eine be-
sondere Bedeutung zu, denn niedrige und mittlere
Einkommen weisen eine hohe Konsumneigung auf,
da der Großteil des Einkommens für den Konsum
aufgewendet wird bzw. aufgrund der hohen Lebens-
haltungskosten werden muss.
(2) Die Einkommen der Bundeslän-
der im Vergleich
Das durchschnittliche jährliche Nettoeinkommen in
Österreich lag 2014 bei EUR 20.617, umgerechnet
auf ein Monat (=Jahreseinkommen dividiert durch
14) machte es EUR 1.473 aus. Das Jahreseinkom-
men der Männer lag mit EUR 24.621 (EUR 1.759
monatlich) um fast die Hälfte höher als das der Frau-
en von EUR 16.499 jährlich (EUR 1.179 monatlich).
Erneut gab es zwischen den österreichischen Bun-
desländern erhebliche Einkommensunterschiede
und erneut belegte Niederösterreich die Spitzenpo-
sition. Mit EUR 22.500 netto lagen die Einkommen
in Niederösterreich um mehr als 9% über dem ös-
terreichischen Durchschnitt. Ebenfalls über dem
Schnitt waren das Burgenland (+5,8%), Oberöster-
reich (+3,1%), Wien (+2,6%) und Vorarlberg (+0,1%)
positioniert.
Wenig änderte sich am anderen Ende des Einkom-
mensspektrums. Tirol lag mit einem jährlichen Netto-
einkommen von EUR 18.968 zum wiederholten Male
an der letzten Stelle des Einkommensvergleichs. Der
Abstand zum österreichischen Durchschnitt betrug
8,0% bzw. EUR 1.649 netto im Jahr. Das Arbeitsjahr
der Tirolerinnen und Tiroler hätte somit um rund 1,2
Monate länger dauern müssen, um den österreichi-
schen Einkommensschnitt zu erreichen.
Die Tiroler Männer lagen hinter dem österreichischen
Durchschnitt um 6,6% zurück, der Abstand der Frau-
en in Tirol zum Bundesdurchschnitt lag sogar bei
11,4%. Die Männer kamen auf einen jährlichen „Fehl-
Die Einkommen 2014:
ein Bundesländervergleich