Analyse Lohnsteuerdaten 2016 Seite 21
in Österreich sehr wichtig. Im Gegensatz dazu lag
der Beschäftigtenanteil der Männer im Handel bei
12 %. In Tirol waren im Jahr 2016 58.599 Personen
hauptsächlich im Handel beschäftigt (15 %): 24.683
Männer und 33.916 Frauen. Die Zahl der Beschäftig-
ten im Handel stieg im Vorjahresvergleich um 5.309
Personen an (+0,8 %).
Der Anteil ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung lag im
Handel bei 47 % (312.789 Personen in Österreich),
wobei erneut die Männer sehr viel mehr in dieser Be-
schäftigungsform zu finden waren. Während knapp
zwei Drittel der männlichen Handelsbeschäftigten
(66 %) jahresdurchgängig Vollzeit beschäftigt waren,
traf dies auf weniger als ein Drittel (32 %) der Frauen
zu. In Tirol sahen die Verhältnisse sehr ähnlich aus:
69 % der Männer im Handel arbeiteten ganzjährig
Vollzeit und 31 % der Frauen.
Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen im
Handel lag bei € 19.773, in Tirol bei € 18.424 und
damit um 7 % darunter. Die Tiroler Männer im Han-
del kamen auf ein Jahresnetto von € 23.782 (-4 %
ggü. AUT-ø), die Tiroler Frauen auf € 14.523, womit
sie den österreichischen Durchschnitt um 8 % unter-
schritten.
Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit erreichten die männ-
lichen Beschäftigten ein jährliches Nettoeinkommen
von € 31.663, in Tirol lag es bei € 29.920 (-6 % AUT-
ø). Die Frauen im Handel kamen auf ein Einkommen
von € 24.577 im österreichischen Durchschnitt und
in Tirol auf € 22.180 – womit der weibliche Verdienst
in Tirol um 10 % unterhalb des Bundesdurchschnitts
lag! Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit erzielen die männ-
lichen Beschäftigten im Handel um 28 % mehr Ein-
kommen, in Tirol lag der Einkommensvorsprung der
Männer sogar bei 34 %.
4.4 Beherbergung und Gastronomie
Kaum eine Branche genießt so viel Aufmerksamkeit
in der Diskussion wie der Tourismus in Tirol. Dabei
gibt es eigentlich keine einheitliche Definition von
„Tourismus“. In der ÖNACE, der österreichischen
Systematik der Wirtschaftstätigkeiten, liegt das Gast-
gewerbe quer über Wirtschaftsabschnitten wie Be-
herbergung und Gastronomie, dem Verkehrswesen,
zu dem die Seilbahnbetriebe gezählt werden und
dem Handel (Souvenirläden, Sportausrüstung,…).
In dieser Analyse wird mit dem Beherbergungs- und
Gaststättenwesen aber sicherlich der wichtigste Teil-
bereich des Tourismus betrachtet.
Insgesamt erzielten im Jahr 2016 in der österrei-
chischen Beherbergung und Gastronomie 362.944
Personen ihr Hauptbeschäftigungseinkommen, was
einem Anteil von 8 % der österreichischen Beschäf-
tigten entsprach. Der Anteil von Beherbergung und
Gastronomie an allen Beschäftigten lag in Tirol mit
14 % deutlich höher. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer in der Tiroler Hotellerie und Be-
wirtung lag bei 55.218 Personen. Die Gastwirtschaft
war und ist eine weibliche Branche: in Tirol waren
60 % der Beschäftigten Frauen (33.424 Personen),
womit Beherbergung und Gastronomie nach dem öf-
fentlichkeitsnahen Sektor rein zahlenmäßig die wich-
tigste Beschäftigungsbranche für Frauen in Tirol war
82%
59%
69%
68%
22%
37%
67%
62%
51%
33%
31%
35%
15%
24%
34%
31%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Männer
Frauen
Grafik 9: Anteile ganzjähriger Vollzeitarbeit an den männlichen und weiblichen Beschäftigten nach Wirtschaftsabschnitt