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Analyse Lohnsteuerdaten 2016 Seite 35

7.1 Die Frage der ganzjährigen Beschäftigung

Der Tourismus spielt für die Beschäftigungssituation

in Tirol eine gewichtige Rolle. So ist es auch nicht

verwunderlich, dass der Tiroler Arbeitsmarkt dessen

saisonale Schwankungen im besonderen Ausmaß

mitmacht. Etwas mehr als zwei Drittel der Tiroler Ar-

beitnehmerinnen und Arbeitnehmer (69,9 %) waren

zwar das ganze Jahr hindurch beschäftigt, dennoch

wies Tirol im Bundesländervergleich den niedrigsten

Anteil ganzjähriger Beschäftigung auf. Der Öster-

reich-Schnitt ganzjähriger Beschäftigung lag 2016

bei 75,2 %. Aber auch innerhalb Tirols gab es eine

erhebliche Schwankungsbreite. Die geringsten An-

teile nichtganzjähriger Beschäftigung gab es in den

Bezirken Innsbruck-Land (76,5 % in ganzjähriger Be-

schäftigung), Kufstein (73,6 %) und in Lienz (70,8 %).

Bezirke, die einen hohen Anteil von Beschäftigten

im Tourismus aufwiesen, lagen z.T. deutlich darun-

ter: Imst (65,8 %), Kitzbühel (64,3 %) und vor allem

Landeck, wo nur etwas mehr als die Hälfte der Ar-

beitnehmerinnen und Arbeitnehmer das ganze Jahr

hindurch arbeiteten (54,6 %).

Die Unterschiede zwischen männlicher und weibli-

cher Ganzjahresarbeit waren nicht sonderlich aus-

geprägt. Im Tiroler Durschnitt arbeiteten 70,2 % der

Männer und 69,0 % der Frauen ganzjährig. In der

Landeshauptstadt Innsbruck waren die Frauen (68,1

%) sogar etwas mehr in ganzjährigen Beschäftigun-

gen tätig, als die Männer (66,8 %). Relativ groß war

der Unterschied im Bezirk Reutte, dessen Arbeits-

markt für Männer eher industriell geprägt ist, wäh-

rend die Frauen im Bezirk häufig im Tourismus arbei-

ten. Dementsprechend arbeiteten fast drei Viertel der

Männer (73,0 %) das ganze Jahr hindurch, bei den

Frauen waren es mit 66,3 % spürbar weniger.

7.2 Ganzjährige Vollzeitbeschäftigung in Tirol

Ganzjährige Vollzeitbeschäftigung galt über vie-

le Jahrzehnte gemeinhin als der „Standardtyp“ der

Erwerbstätigkeit. In der Regel wird damit eine Be-

schäftigung bezeichnet, die 38,5-40 Wochenstunden

aufweist und innerhalb des Jahres keine geplanten

Erwerbsunterbrechungen aufweist. Wie bereits im

ersten Teil des Einkommensberichts gezeigt, liegt in

Tirol der Anteil der ganzjährigen Vollzeitarbeit von al-

len Bundesländern am niedrigsten.

Im Jahr 2016 lag der Anteil der ganzjährig Vollzeitbe-

schäftigten bei 47 % der Tiroler Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer (186.130 Personen). In keinem

anderen Bundesland lag der Anteil niedriger, der ös-

(7) Die Struktur der Beschäftigung in Tirol

Gesamt

M

F

% Ganzjährigkeit Gesamt

% Ganzjährigkeit M % Ganzjährigkeit F

IBK

45.483

22.779 22.704

67,4%

66,8%

68,1%

IM

21.453

11.364 10.089

65,8%

66,4%

65,0%

IL

70.673

36.449 34.224

76,5%

76,3%

76,7%

KB

21.445

10.827 10.618

64,3%

63,4%

65,3%

KU

40.929

21.713 19.216

73,6%

74,3%

72,7%

LA

14.243

7.941

6.302

54,6%

58,1%

50,7%

LZ

16.715

9.016

7.699

70,8%

71,6%

69,8%

RE

11.360

6.338

5.022

69,9%

73,0%

66,3%

SZ

31.631

16.942 14.689

68,9%

70,3%

67,2%

Tirol

273.932 143.369 130.563

69,6%

70,2%

69,0%

Beschäftigte: ganzjährige Beschäftigung 2016

Gesamt

M

F

Vollzeitanteil Gesamt

Vollzeitanteil M Vollzeitanteil F

IBK

28.910 18.039 10.871

42,9%

52,9%

32,6%

IM

14.732 10.405

4.327

45,2%

60,8%

27,9%

IL

47.162 32.350 14.812

51,0%

67,7%

33,2%

KB

14.657

9.727

4.930

44,0%

56,9%

30,3%

KU

28.606 19.772

8.834

51,4%

67,7%

33,4%

LA

10.149

7.330

2.819

38,9%

53,6%

22,7%

LZ

11.613

8.248

3.365

49,2%

65,5%

30,5%

RE

8.035

5.810

2.225

49,4%

67,0%

29,4%

SZ

22.266 15.552

6.714

48,5%

64,6%

30,7%

Tirol

186.130 127.233 58.897

47,3%

62,3%

31,1%

Beschäftigte: ganzjährige Vollzeit 2016

Tabelle 45: Anteile ganzjäh-

riger Beschäftigter in den

Tiroler Bezirken

Tabelle 46: Anteile ganz-

jähriger Beschäftigter in

Vollzeitarbeit in den Tiroler

Bezirken