Seite 38 Die Einkommen in Tirol
(8) Beschäftigung und Einkommen nach Wirtschaftsabschnitt in den
Tiroler Bezirken
8.1. Innsbruck
In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck verfügten
im Jahr 2016 67.457 Tiroler Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer über ihren Wohnsitz, das waren rund
17 % aller Tiroler Beschäftigten. Gegenüber dem
Vorjahr kamen 1.753 Personen bzw. 2,7 % hinzu.
Etwa 30 % dieser Beschäftigten arbeitete im öffent-
lichkeitsnahen Sektor, also in der öffentlichen Verwal-
tung, dem Gesundheits- oder dem Unterrichtswesen
(20.344 Personen), weitere 15 % waren hauptsäch-
lich im Handel tätig (10.386 Personen). Für die Be-
schäftigungssituation der Frauen in Innsbruck war
der öffentlichkeitsnahe Sektor am wichtigsten, mehr
als ein Drittel (37 %) war darin tätig.
Knapp zwei Drittel (67 %) der Innsbruckerinnen und
Innsbrucker arbeiteten das ganze Jahr hindurch.
Gleichzeitig in einer Vollzeitarbeit standen jedoch nur
43 % der Beschäftigten der Landeshauptstadt. Bei
den Männern lag der Anteil ganzjähriger Vollzeitbe-
schäftigung bei 53 %, bei den Frauen bei 33 %. Im
Vergleich mit den anderen Tiroler Bezirken lag der
Anteil der Männer sehr niedrig, derjenige der Frauen
jedoch überdurchschnittlich hoch.
Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen in
Innsbruck lag ungeachtet der Faktoren Ganzjährig-
keit und Arbeitszeitausmaß bei € 19.440 und damit
um 4,5 % unterhalb des Tiroler Durchschnitts und um
11,4 % unter dem österreichischen Durchschnittsein-
kommen. Die Einkommen der Innsbrucker Männer
liegen im Vergleich zum Tiroler Durchschnitt um 9,6
% zurück (€ 22.268). Die Einkommen der Frauen
übertrafen den weiblichen Tiroler Einkommensschnitt
mit € 16.549 jedoch um 5,0 %. Aus verschiedensten
Gründen bleibt dennoch eine Einkommensdifferenz
von mehr als € 2.891 netto im Jahr zwischen Män-
nern und Frauen bestehen.
Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit lag der Einkommens-
schnitt in Innsbruck bei € 32.213 und damit um 5 %
über dem Tiroler Durchschnitt. Das Einkommensni-
veau von Österreich wurde allerdings noch immer um
0,7 % verfehlt. Die Männer in Innsbruck kamen auf €
33.921 Jahresnettoeinkommen (+ 4 % ggü. Tirol-ø).
Auch in dieser Betrachtung erreichten die Innsbru-
cker Männer nicht den österreichischen Durchschnitt
(-1,4 % ggü. AUT-ø). Die Frauen in Innsbruck erziel-
ten ein Jahresnettoeinkommen von € 29.379, womit
der Tiroler Durchschnitt um 12 % und der österreichi-
sche Durchschnitt um 2,9 % übertroffen wurden.
Die beiden Branchen mit dem höchsten Einkom-
mensschnitt für alle Arbeitsformen für die Männer in
Innsbruck waren der öffentlichkeitsnahe Sektor (€
27.866; -4,5 % ggü. Tirol-ø) und die Sachgüterpro-
duktion (€ 27.337; -7,1 % ggü. Tirol-ø). Auch bei den
Frauen waren diese beiden Branchen die einkom-
mensstärksten (öffentlichkeitsnaher Sektor € 21.582;
+10 % ggü. Tirol-ø; Sachgüterproduktion € 18.626;
- 4 % ggü. Tirol-ø).
Auch bei ganzjähriger Vollzeitarbeit waren der öffent-
lichkeitsnahe Sektor und die Sachgüterproduktion
für Männer und für Frauen jeweils die beiden Wirt-
schaftsbereiche mit den höchsten Einkommen (öf-
fentlichkeitsnaher Sektor: Männer € 40.438, Frauen
€ 33.754; Sachgüterproduktion: Männer € 33.732;
Frauen € 28.694).
Die Bruttoeinkommen in Innsbruck nahmen im Ver-
gleich zum Vorjahr inflationsbereinigt um 0,5 % zu,
womit sie deutlich schwächer zulegten als im Tiroler
Durchschnitt (+ 1,6 %). Die Nettoeinkommen stie-
gen aufgrund der Steuerreform, die am 1.1.2016 in
Kraft trat, in Innsbruck mit 3,7 % deutlich stärker als
die Bruttoeinkommen. Im Vergleich mit dem Tiroler
Durchschnitt von 4,7 % war dies allerdings eine eher
26.330. Die Einkommensdifferenz zwischen Män-
nern und Frauen lag damit bei 19,7 %.
Auch zwischen den einzelnen Tiroler Bezirken be-
standen deutliche Einkommensunterschiede. Die
höchsten Einkommen bei ganzjähriger Vollzeit wur-
den in Innsbruck mit € 32.213 bzw. in Innsbruck-Land
mit € 32.057 erzielt. Damit lagen die Einkommen in
beiden Verwaltungsbezirken um 4,8 % bzw. um 4,3
% über dem Tiroler Durchschnitt. Der Einfluss des
Arbeitsmarktes in der Landeshauptstadt dürfte dabei
erheblich sein, da ja die Zuordnung der Personen auf
die Bezirke mittels dem Wohnort erfolgt, aber Inns-
bruck als Arbeitsort für den Umlandbezirk Innsbruck-
Land eine sehr wichtige Rolle spielt. Dies gilt im be-
sonderen Maße für hochwertige Arbeitsplätze.
Die Bezirke Kitzbühel und Lienz wiesen das im Ver-
gleich geringste Einkommensniveau bei ganzjähri-
ger Vollzeitarbeit auf: In Kitzbühel lag der Einkom-
mensschnitt bei € 29.083 netto im Jahr, in Lienz bei
€ 28.766. Damit wurde das Tiroler Durchschnittsein-
kommen um 5,4 % bzw. um 6,4 % unterschritten.