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1.414 Kinder: 333 sind bis zu drei Jahre alt, 464 im Alter von vier bis sechs Jahren und 617 im
Alter von sieben bis zehn Jahren.
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34% der Befragten leben in Kufstein, 48% in mittleren Gemeinden, die zwischen 1.000 und
10.000 EinwohnerInnen haben (Langkampfen, Schwoich, Thiersee, Kössen, Ebbs, Erl, Nie-
derndorf und Walchsee) und 18% in den Gemeinden mit weniger als 1.000 EinwohnerInnen
(Schwendt, Niederndorferberg und Rettenschöss).
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85% der Befragten leben in einem gemeinsamen Haushalt mit ihrem Partner oder ihrer Part-
nerin, 8% sind AlleinerzieherInnen, 7% leben in einem Mehrgenerationenhaushalt
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92% der Fragebögen wurden von Frauen ausgefüllt, 8% von Männern
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8% der Befragten haben einen Pflichtschulabschluss, 54% einen Fachschulabschluss, 19%
Matura und 20% einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss
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Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen liegt bei 23% unter 2.000€, bei 36% zwi-
schen 2.000 und 3.000€, bei 29% zwischen 3.000 und 4.000€ und 12% haben ein höheres
Einkommen.
Ergebnisse der Studie
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Einstellungen zur Kinderbetreuung
Einstellungen zum Thema Kinderbetreuung werden äußerst kontrovers diskutiert: Wo ein Kind am
besten betreut ist, welche Funktion Müttern und Vätern zuteilwird und ob bzw. ab welchem Kindes-
alter die Inanspruchnahme formal organisierter Betreuungseinrichtungen als legitim gilt, ist in ideo-
logischer Hinsicht vielfach umstritten. Die Grundsatzfrage lautet hierbei, was Kindeswohl bedeutet.
Die Interviews mit Erziehungsberechtigten zeigen, dass jedwede Form der Betreuungssituation ihre
Begründung neben anderen Faktoren (zumeist finanziellen) im Wohl des Kindes erfährt. Dies äußert
sich unter anderem über die Betonung der Notwendigkeit einer engen Mutter-Kind-Beziehung, wenn
das Kind zuhause betreut wird. Besucht das Kind eine Kinderbetreuungsstätte, wird deren Beitrag
zum Wohl des Kindes als positiver Lern- und Erfahrungsraum verstärkt geschildert.
Interviewpartnerinnen erzählen zum Wohl des Kindes:
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„A weil er mit die andern Kinder a zamm is und die Betreuungspersonen ja top ausgebildet sein und sich wahn-
sinnig coole Sachen einfallen lassen, die ja mir gar nit einfallen dahoam […]“
„Weil i hob eigentlich immer gsogt, i hob meine Kinder net für irgendwelche ondern Leit zum Aufpassen kriegt,
sondern i hob die Kinder kriegt, weil i Kinder hom will und donn mecht i a net die gonze Erziehung irgendwo do
oder die gonze Prägung do aus der Hand gebn.“
Die Interviews zeigen, dass die Kontroverse nicht nur auf politischer Ebene anzusiedeln ist, sondern
auch innerhalb von Familien angetroffen werden kann:
„I bin dabei, dass i ihn überzeug, dass des durchaus a positive Auswirkung haben werd auf eam. Also, ja i glaub
des hat er [Partner] anfach no so a bissal im Kopf ‚
Ja, ma, du bist ja eh dahoam. Geh jetzt mach du jetzt des so
lang wies geht, und falls du wieder arbeiten gehst, solls die Oma machen
‘ oder so. Aber bloß nit bald in irgend-
eine Betreuungsstruktur, weil da is dann alles so geregelt und des hat ma des ganze Leben.“
Um einen breiteren Eindruck zu gewinnen, wie die Einstellungen von Erziehungsberechtigten in der
untersuchten Region einzuschätzen sind, wurden diese mittels Fragebogen anhand der Zustimmung
oder Ablehnung zu folgenden Aussagen nach Kindesalter erfasst.
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Die qualitativen Interviews sollten die individuellen Lebenssituationen der Befragten widerspiegeln. Um die-
sem Ziel gerecht zu werden, haben wir die Zitate auch im Original in diese Broschüre übernommen.