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Anhang

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M: Ich glaube, dass wenn der Arbeitgeber nicht begeistert ist, wird der Mann dann schwerer wieder

reinkommen. Ich glaube, dass die Arbeitgeber noch nicht bereit sind.

I: Sind nicht bereit, denken Sie?

M: Nein. Die sind nicht bereit, Männer in der Zeit zu karenzieren. Der Job muss in der Zeit ja irgendwie weiter

gehen.

I: Ja, aber das ist ja bei den Frauen auch so?

M: Ich glaube, die Arbeitgeber sind da noch nicht so weit. Sonst täten es ja mehr Männer. Weil mögen würden

sie ja. Ich habe viele Bekannte, die ganz Vater sind.

I: Hat die Vereinbarkeit Beruf und Familie irgendwie die Entscheidung beeinflusst, wann Sie das Kind kriegen

beziehungsweise dass Sie überhaupt ein Kind kriegen?

M: Nein, gar nicht. Manche sagen vielleicht, dass sie bis 30 Jahre eine Familie wollen. Das war bei uns gar nicht.

Ich bin gerne arbeiten gegangen und dadurch, dass mein Mann immer beruflich unterwegs war und ich

auch flexibel sein musste, hat es den Kinderplan nichts beeinflusst.

I: Gibt es irgendetwas in dem System, wo Sie sagen würden, könnte man noch verbessern? Zum Beispiel mit

Kinderbetreuungsgeld, vielleicht auch mit Kinderbetreuungseinrichtungen die verfügbar sind?

M: Nein, kann ich nicht. So wie es für uns ist mit dem heutigen Tage, finde ich das ok. Mit

Kinderbetreuungseinrichtungen habe ich überhaupt noch keine Erfahrungen. Ich habe mich auch noch nicht

damit auseinandergesetzt, was in Innsbruck oder hier in der Nähe wäre. Kann ich nicht sagen. Also für uns

ist das die ideale Variante. Wir haben uns lange mit dem Thema beschäftigt. Ich weiß nicht, ob das jeder

macht. Wir haben da immer wieder durchgerechnet und geschaut.

I: Also Sie haben sich ganz gut informiert sozusagen?

M: Ja, weil das geht nicht, dass wir uns das plötzlich nicht mehr leisten können.

I: Wo haben Sie sich da überall informiert?

M: In der Arbeiterkammer, dann zum Schluss hat mein Mann viel auf der Gebietskrankenkasse immer wieder

angerufen und ist hingefahren. Einer erklärt es besser, der andere schlechter.

I: Es ist schon ein komplexes System?

M: Ich glaube auch nicht, dass die Sachbearbeiter sich immer gut auskennen. Auf der Arbeiterkammer haben

wir mehrmals verschiedene Aussagen erhalten. Wir sind dann persönlich in die Arbeiterkammer und haben

uns dann informiert über die verschiedenen Varianten. Aber wir waren mit dem Thema lange beschäftigt.

Wir sind auch ängstlich gewesen. Weil ein Sachbearbeiter aus der Arbeiterkammer hat uns gesagt, er hätte

mehrere Fälle gehabt, wo die Leute ihr Geld wieder zurückbezahlen mussten. Also passen Sie da auf. Eine

Mitarbeiterin aus der Arbeiterkammer sagt, es ist egal, weil geringfügig wird nicht gerechnet, der andere

sagt, aufpassen. Mein Mann hat noch ein Stipendium. Das wird auch nicht gerechnet. Der andere sagt er ist

sich nicht sicher, ob das gerechnet wird.

I: Kann man das so zusammenfassen, dann ist die Komplexität reduzierbar?

M: Ja bitte. Es gibt eh Beratungsstellen und im Internet kann man sich informieren und Fragen stellen. Ich hatte

viele Bekannte, die mich gefragt haben, warum wir das teilen, das sei doch viel zu kompliziert. Aber

letztendlich unterm Strich steigen wir besser aus. In fünf oder zehn Jahren ist das vielleicht schon Alltag,

dass die Leute das so machen mit dem Teilen...