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L&R Sozialforschung

Wiedereinstiegsmonitoring

noch auf minus 83 Prozentpunkte, steigt dieser bis zur Kohorte 2014 auf minus 88

Prozentpunkte an. Dies könnte erneut ein Effekt des einkommensabhängigen Mo-

dells sein, welches lediglich eine Zuverdienstgrenze im Ausmaß einer geringfügigen

Beschäftigung zulässt. Geht man davon aus, dass Frauen in Kurzmodellen häufiger

den längeren Part der Kinderauszeit übernehmen, übt das Ausmaß der Zuverdienst-

möglichkeiten innerhalb der Modelle einen stärkeren Einfluss auf sie aus, als auf ihre

Partner.

Differenziert nach sozioökonomischen Merkmalen ergeben sich für zuvor überwie-

gend beschäftigte Frauen sowohl in Tirol als auch bundesweit ab dem 2. Beobach-

tungsjahr starke Unterschiede in der Beschäftigungsentwicklung im Vergleich zum

Jahr vor der Kinderauszeit je nach

Ausbildungsniveau

: So gelingt es Frauen aus

dem höheren Ausbildungssegment deutlich besser, wieder an das Ausmaß der zuvor

bestehenden Erwerbsintegration anzuschließen. Belief sich bspw. die Differenz der

Beschäftigungszeitanteile von Nachbeobachtungszeitraum und dem Jahr vor der

Auszeit in der Kohorte 2012 für Pflichtschulabgängerinnen im 3. Beobachtungsjahr

auf rund minus 39 Prozentpunkte, beträgt der Unterschied für Hochschulabsolventin-

nen lediglich rund minus 30 Prozentpunkte. Dieser Trend hält auch bis ins 8. Be-

obachtungsjahr an, wie den früheren Kohorten entnommen werden kann: Während

sich der Saldo an Erwerbstagen im 8. Jahr in der Kohorte 2007 bei zuvor überwie-

gend beschäftigten Pflichtschulabgängerinnen auf rund minus 22 Prozentpunkte be-

läuft, beträgt er für Hochschulabsolventinnen lediglich rund minus 13 Prozentpunkte.

Auch längerfristig betrachtet tun sich Frauen aus dem höheren Bildungssegment

demnach deutlich leichter, wieder an ihr vor der Kinderauszeit bestehendes Erwerb-

saumaß anzuschließen.

Die

Typisierung der partnerschaftlichen Teilung

hat ebenfalls einen starken Ein-

fluss auf die Beschäftigungsentwicklung von zuvor überwiegend beschäftigten Frau-

en: Dabei können sowohl bundesweit als auch in Tirol vor allem Frauen mit einer

geteilten Inanspruchnahme, deren Partner eine Erwerbsunterbrechung aufweisen,

sowohl kurz- als auch längerfristig wieder leichter an das Ausmaß der Erwerbsin-

tegration vor der Kinderauszeit anknüpfen (siehe Abbildung

31)

. Schwerer scheint es

demgegenüber vor allem für zuvor überwiegend beschäftigte Alleinerzieherinnen zu

sein: In der Kohorte 2007 weisen sie sowohl zu Beobachtungsbeginn (minus 83 Pro-

zentpunkte, 1. Jahr) als auch im 8. Jahr (minus 24 PP) jeweils eines der höchsten

Verlustausmaße auf. Im 1. Beobachtungsjahr tun sich lediglich alleinbeziehende

Frauen in Partnerschaften mit rund minus 84 Prozentpunkten noch etwas schwerer,

wieder an das Beschäftigungsausmaß vor der Kinderauszeit anzuschließen.