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WISO Seite 19

EUR 29.203 – das geringste Einkommen von allen

Berufsobergruppen.

D.7 Handwerks- und verwandte Berufe

Die Berufsobergruppe der handwerklichen Berufe

nimmt in der Beschäftigung der Männer eine pro-

minente Rolle ein: mehr als ein Viertel (26 % bzw.

549.100 Personen) aller Männer in Österreich war

im Jahr 2015 in einem dieser Berufe tätig. In einigen

der Berufsgruppen – etwa in den metallverarbeiten-

den Berufen, bei den Fachkräften im Bau und Fach-

kräften für Elektrik und Elektronik – lagen die Antei-

le der Frauen im einstelligen Prozentbereich. Nur

in zwei Berufsgruppen waren etwas höhere Anteile

von Frauen zu beobachten: bei den „Präzisisons-

handwerkerInnen, DruckerInnen und kunsthand-

werklichen Berufen“ lag der Frauenanteil bei 30 %

und in der „Bekleidungsherstellung und verwandten

handwerklichen Fachkräften“ bei 33 %. Auch in Ti-

rol waren die Verhältnisse nicht anders: 2015 waren

52.600 Männer in Handwerksberufen tätig. Die Zahl

der Frauen wird mit 5.100 Personen angegeben, wo-

bei dies geringe Anzahl bereits an der Grenze der

statistischen Aussagekraft liegt. Der Männeranteil

für diese Berufe lag bei über 90 %. Bei ganzjähri-

ger Vollzeitarbeit wurde von den Männern in dieser

Berufsobergruppe ein Bruttojahreseinkommen von

EUR 37.854 erzielt. Die Frauen erreichten ein Brutto-

jahreseinkommen von EUR 28.887. Die Männer wie-

sen damit einen Einkommensvorteil von rund einem

Drittel auf (31 %).

D.8 BedienerInnen von Anlagen und Maschinen

und Montageberufe

In dieser Berufsobergruppe werden Fahrzeugführe-

rinnen und –führer, Bedienpersonal von Maschinen

und Anlagen, sowie Montageberufe zusammen-

gefasst. 43.100 der insgesamt 291.400 Personen

in diesen Berufen waren im Jahr 2015 Frauen, der

Frauenanteil betrug somit 15 %. Frauen waren eher

noch in Montageberufen (Anteil 37 %) und beim Be-

dienpersonal von Anlagen und Maschinen (Anteil 29

%) zu finden, Fahrzeugführerinnen gab es nur sehr

wenige (Anteil 5 %). Aufgrund der geringen Fallzah-

len können für Tirol leider keine derartigen Angaben

gemacht werden. Männer, welche einen dieser Be-

rufe ganzjährig und auf Vollzeitbasis ausübten, er-

zielten 2015 ein Bruttojahreseinkommen von EUR

37.202, Frauen eines von EUR 28.542, womit der

Einkommensvorteil der Männer 30 % ausmachte.

Einen noch größeren Einkommensvorsprung wiesen

die Männer in der Berufsgruppe des Bedienperso-

nals von stationären Anlagen und Maschinen auf (+

58 %), sowie bei den Fahrzeugführerinnen und – füh-

rern (+ 50 %).

D.9 Hilfsarbeitskräfte

Im Bereich der Hilfsarbeitskräfte befinden sich die

Frauen in der Mehrheit. An der gesamten Berufs-

obergruppe hielten sie im Jahr 2015 einen Anteil

von 61 %. Innerhalb der Berufe, die zur Gruppe der

Hilfsarbeitskräfte zusammengefasst werden, waren

jedoch klare Trennlinien zwischen „weiblichen“ und

„männlichen“ Berufen zu sehen. Die Berufsgruppe

„Reinigungspersonal und Hilfskräfte“ war zu 90 %

weiblich. Ebenso klar weiblich war die Gruppe der

„Hilfskräfte in der Nahrungsmittelzubereitung“ mit

einem Frauenanteil von 79 %. Dagegen gab es nur

wenige weibliche Hilfskräfte in den Bereichen Berg-

bau, im Bau, bei der Herstellung von Waren und im

Transportwesen (Frauenanteil 24 %). Selbiges gilt

für weibliche Hilfskräfte in der Abfallentsorgung und

bei den sonstigen Hilfsarbeitskräften (Frauenanteil

27 %).

Der Anteil der ganzjährigen Vollzeitarbeitskräfte in

der Berufsobergruppe der Hilfsarbeitskräfte lag so-

wohl für die Männer (Anteil ganzjährig Vollzeit 17

%), als auch für die Frauen (Anteil 9 %) sehr niedrig,

wodurch die Aussagekraft der Einkommensbetrach-

tung für die ganzjährig Vollzeitarbeitenden nur einge-

schränkt ist. Die männlichen Hilfsarbeitskräfte in ei-

ner jahresdurchgängigen Vollzeittätigkeit erreichten

im Jahr 2015 ein Jahresbruttoeinkommen von EUR

30.984 (das entsprach einem Monatseinkommen

von etwa EUR 1.520 netto). Die Frauen in vergleich-

barer Position kamen auf ein Jahresbruttoeinkom-

men von EUR 24.367 (Monatsnetto: EUR 1.275).

Der Einkommensvorteil der Männer machte in dieser

Berufsobergruppe somit 27 % aus.

Für die einzelnen Berufsgruppen lassen sich kaum

Aussagen machen, da aufgrund der geringen Anzahl

von ganzjährig Vollzeitarbeitenden – mit einer Aus-

nahme - keine Zahlen ausgewiesen werden. Nur für

die Berufsgruppe „Reinigungspersonal und Hilfskräf-

te“ sind Daten verfügbar. Hier machte der Einkom-

mensunterschied zwischen Männern und Frauen

lediglich 2 % aus – allerdings auf einem niedrigen

Einkommensniveau von ca. EUR 1.250 monatlich

netto für eine Vollzeittätigkeit.

E. Fazit

Nach wie vor bestehen zwischen Männern und Frau-

en große Einkommensunterschiede. Dies hat maß-

geblich mit der unterschiedlichen Positionierung am

Arbeitsmarkt zu tun. Das Arbeitszeitausmaß ist ein

Faktor, der zu den Einkommensunterschieden bei-

trägt. Während mehr als die Hälfte der Frauen in

Teilzeitarbeit stehen, traf das nur auf weniger als ein