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in dieser Arbeitsform lag bei EUR 29.925 und damit
zwar unterhalb des Tiroler Durchschnitts für Männer,
aber um knapp 30 % höher als die Einkommen der
Frauen in ganzjähriger Vollzeitarbeit (EUR 23.087).
Auch dies ist wieder ein deutlicher Hinweis darauf,
dass Männer und Frauen innerhalb der Branchen
sehr unterschiedliche berufliche Positionen einneh-
men und dadurch Einkommenschancen ungleich
verteilt werden. Dieser Thematik wenden wir uns nun
zu.
D. Die Verteilung von Männer und
Frauen über die Berufsgruppen
Der ausgeübte Beruf entscheidet wesentlich darüber,
ob gute Einkommenschancen bestehen oder nicht.
Über die Verteilung von Männern und Frauen auf die
verschiedenen Berufsgruppen gibt die Arbeitskräfte-
erhebung im Rahmen der Mikrozensusbefragungen
der Statistik Austria Auskunft. Die Berufshauptgrup-
pen bieten eine Einteilung auf einer eher groben
Ebene, liefern aber dennoch schon brauchbare Hin-
weise auf die Berufsverteilung von Männern und
Frauen. Spezifischer sind die Berufsgruppen, wel-
che eine nochmals feinere Einteilung als die Berufs-
hauptgruppen treffen. Allerdings können bei einigen
Berufsgruppen aufgrund der relativ geringen Größe
der Stichprobe keine statistisch haltbaren Fallzah-
len ausgegeben werden. Aussagekraft besitzen
sie dennoch. Denn wenn etwa bei der Gruppe der
„GeschäftsführerInnen, Vorstände, leitende Verwal-
tungsbedienstete und Angehörige gesetzgebender
Körperschaften“ das Feld mit der Anzahl der Frauen,
die derartige Positionen inne haben, von der Statistik
Austria als leer ausgewiesen wird, so kann zwar kei-
ne konkrete Anzahl abgeleitet werden, es kann aber
sicherlich der Schluss gezogen werden, dass Frauen
in diesen Positionen nur in einem sehr geringen Aus-
maß repräsentiert sind.
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Die Analyse wird in der Folge auf zwei Ebenen fort-
geführt. Zum einen wird die Verteilung der Frauen
und Männer in Tirol und Österreich über die verschie-
denen Berufsgruppen dargestellt. Zum anderen wird
die Einkommenssituation von Männern und Frauen
in den Berufsgruppen thematisiert. Dies für die Per-
sonen, welche im Jahr 2015 das ganze Jahr hindurch
in einer Vollzeitstelle tätig waren.
D.1 Führungskräfte
Den Führungskräften wird in der Diskussion um die
Gleichstellung zwischen Frauen und Männern stets
besondere Aufmerksamkeit geschenkt, sind sie doch
ein besonders sichtbares Zeichen von gelungener
Gleichstellung. In der Statistik zeigte sich aber nach
wie vor die klare männliche Dominanz in dieser Be-
rufsgruppe. Mehr als zwei Drittel der Führungskräfte
(68 %) in Österreich waren im Jahr 2015 männlich.
Dies gilt im Besonderen für den Bereich „Geschäfts-
führerInnen, Vorstände, leitende Verwaltungsbe-
dienstete und Angehörige gesetzgebender Körper-