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WISO Seite 11

von EUR 19.272. Weitere wichtige Branchen für die

Beschäftigung von Frauen waren das Gesundheits-

und Sozialwesen, in dem 17 % der Tiroler Arbeit-

nehmerinnen beschäftigt waren (25.171 Personen,

Frauenanteil: 74 %) und das Gastgewerbe (Beher-

bergung und Gastronomie), mit 15 % der weiblichen

Beschäftigung. Der Tourismus lag mit seinem Ein-

kommensschnitt von EUR 10.549 um fast die Hälfte

unterhalb des Tiroler Durchschnittseinkommens. Be-

reits hier ist zu sehen, dass zumindest zwei der drei

beschäftigungsstärksten Branchen der Frauen ein

z.T. deutlich unterdurchschnittliches Einkommensni-

veau boten.

2

C.2 Wirtschaftsabteilungen: höchste Männer-

und Frauenanteile

C.2.1 Männerwirtschaft – Die fünf Wirtschaftsabtei-

lungen mit den höchsten Anteilen männlicher Be-

schäftigung

Etwas aussagekräftiger als die Betrachtung nach

Wirtschaftsabschnitten ist es, eine Ebene in der Sys-

tematik tiefer zu gehen und die Verteilung von Män-

nern und Frauen über die Wirtschaftsabteilungen zu

analysieren. In den insgesamt 99 Wirtschaftsabtei-

lungen nach ÖNACE-Systematik sind wirtschaftli-

che Aktivitäten fokussierter zusammengefasst. Ana-

lysiert werden die fünf Wirtschaftsabteilungen mit

den höchsten Männer- bzw. Frauenanteilen und die

entsprechenden Einkommen. Die fünf Wirtschaftsab-

teilungen mit den höchsten Männeranteilen im Jahr

2016 waren stark technisch geprägte Branchen. Im

Hochbau waren 91 % der Beschäftigten Männer, im

Bereich Maschinenbau und Baustellenarbeiten/ In-

stallationen betrug der Anteil der Männer 85 %. Im

Landverkehr und im Kfz-Handel und –reparatur la-

gen die Anteile bei 83 % bzw. bei 82 %. Insgesamt

war ein Fünftel der gesamten männlichen Beschäf-

tigung in Tirol auf diese fünf Wirtschaftsabteilungen

konzentriert.

Eine hohe Konzentration männlicher Beschäftigung

bedeutete offensichtlich aber nicht automatisch bes-

sere Einkommen. Denn der Einkommensschnitt der

Männer von EUR 21.163 in diesen fünf Wirtschafts-

abteilungen lag um etwa 10 % niedriger als das ge-

nerelle, männliche Tiroler Durchschnittseinkommen

von EUR 23.302. Die wenigen Frauen in diesen

fünf Wirtschaftsbereichen erzielten ein Jahresnetto-

einkommen von EUR 14.406, womit sie zum einen,

um fast 40 % weniger verdienten als die Männer in

diesen Wirtschaftsabteilungen und zum anderen,

das weibliche Durchschnittseinkommen von Tirol

um ca. 3,5 % unterschritten. Die Anteile ganzjähriger

Vollzeitarbeit in den fünf „männlichsten“ Wirtschafts-

abteilungen bewegten sich für die Männer in einem

Spektrum von 52 % im Hochbau bis 83 % im Maschi-

Frauen in der produzierenden Wirtschaft sind bis heute

noch nicht der Regelfall. Nur 28 % der Beschäftigten

in der Sachgüterproduktion sind Frauen.