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J

UNGE

&

A

USBILDUNG

4

Nr. 80, Dezember 2015

I

nsgesamt 9.000 Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer aus ganz Tirol konnten sich

in den letztenWochen über eine besondere

Ehrung freuen: Sie stehen seit rund 25 Jah-

ren im Erwerbsleben und wurden deshalb

von der Tiroler Arbeiterkammer zu einer von

insgesamt sechs großen Jubilarfeiern einge-

laden. Stars wie Nik P. (Bild), Hannah, Franci-

ne Jordi, Petra Frey, Mandy von den Bambis,

Claudia Jung oder Peter Kent sorgten für

ausgelassene Stimmung. AK Präsident

Erwin Zangerl begrüßte mit Kammerdiener

Viktor Haid (kl. Bild, v. li.) die Gäste. „Es sind

gerade der Zusammenhalt und die Solidari-

tät, die in unserem Land wieder mehr gelebt

werden müssen, das Gemeinsame muss

wieder mehr imVordergrund stehen“, sagte

Zangerl in seiner Begrüßungsrede und die

Jubilare zeigten begeistertet, dass sie die

Worte des AK Präsidenten ernst nahmen…

Ein großes

Dankeschön

2. Platz für

AK Lehrling

E

in Adler in Silber ziert den Arbeitsplatz

von Madeleine Oberhofer (Bildmit-

te). Die Absolventin der Fachschule für

Bildhauerei macht

in der AK Tirol

ihre Lehre zur

Medienfachfrau

– Mediendesign.

Jetzt belegte sie

beim Lehrlings-

wettbewerb „Tyrol

Skills“ 2015 der

WK unter allen

Teilnehmern im

2. Lehrjahr den 2.

Platz! Für die AK gratulieren Lehrlingsaus-

bildnerin MMag. Vera Lochmann (li.) und

Grafiker Martin Reheis.

WETTBEWERB

INSGESAMT

IN SCHULE

IM BETRIEB

Wenn eine Operation nötig wird

Fachassistenz.

Ohne sie wäre an einen geregelten Ablauf von Operationen nicht zu

denken – Operationsassistenten leisten wertvolle Dienste und helfen, Leben zu retten.

Lehrlingsausbildung

Ö

sterreichs

Au s b i l -

d u n g s -

s y s t e m

zählt zwar zu

einem der besten

Europas, trotz-

dem streben hier-

zulande immer

weniger Jugendli-

che eine Lehre an.

Warum das so ist,

wollten AK und

ÖGB wissen und

gaben eine groß-

angelegte Studie

in Auftrag, deren

Ergebnisse nun vor-

liegen. Die gute Nach-

richt gleich vorweg: Ös-

terreichs Lehrlinge wollen

etwas lernen, allerdings

sind sie zunehmend frustriert über

die Situation amAusbildungsort:

• So beklagen 40 % der 6.495 be-

fragten Jugendlichen im dritten

Lehrjahr, sie würden ihren Aus-

bildner nur manchmal sehen bzw.

überhaupt nicht kennen. Ebenso

gebe es kein Feedback zur Ausbil-

dungsleistung.

• Jeder dritte Lehrling gibt an, immer

oder häufig für ausbildungsferne

Tätigkeiten eingesetzt zu werden.

• Nur 61 % der Lehrbetriebe interes-

sieren sich dafür, was die Jugend-

lichen in der Berufsschule lernen

– jeder zweite Lehrling sagt, dass

es bei neuen Arbeitsaufgaben nicht

genügend Zeit zum Ausprobieren

gebe, Unterstützung würde fehlen.

Ernüchternd.

Sauer stößt den Be-

fragten auch die Zahl an – unbezahl-

ten – Überstunden auf, vor allem in

Hotellerie, Gastgewerbe und bei

Friseuren. Jeder dritte Jugendliche

unter 18 leistet regelmäßig Über-

Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com

Fotos: AK Tirol

ERFOLG

FRAGE: Wie zufriedenstellend sind

die Ausbildungsbedingungen?

17 %

22 %

31 %

31 %

24 %

19 %

8 %

10 %

5 %

10 %

41 %

42 %

34 %

6 %

2 %

Unzufrieden in der Lehre

Umfrage.

Die Ergebnisse des neuen „Lehrlingsmonitors“ sind durchwachsen:

Jeder fünfte Lehrling ist frustriert, wenn es um den Ausbildungsbetrieb geht.

stunden, jeder vierte sogar unfrei-

willig. Ernüchternd ist auch die Bi-

lanz bei den Lehrabschlüssen: Ein

Fünftel der Lehrlinge besteht die

Prüfung nicht beim ersten Antritt,

fünf Prozent treten gar nie an.

Die Lehrabschlussprüfung ist

derzeit jedoch der einzigeGradmes-

ser für die Qualität der praktischen

Ausbildung in den Betrieben, des-

halb fordert die AK ein gesetz-

lich vorgeschriebenes Qualitäts-

management und Qualitätsnormen

für die Ausbildung. „Die Lehrlinge

können nur so gut sein, wie die Be-

triebe, die sie ausbilden“, sagt dazu

AK Präsident Erwin Zangerl.

Ebenso fordern AK, ÖGB und

Gewerkschaftsjugend qualitätsge-

bundene Fördermodelle, mehr Aus-

und Weiterbildung für Ausbildner,

ein Ende der berufsfremden Tätig-

keiten sowie einen Ausbildungs-

fonds („Fachkräftemilliarde“), mit

dem die Finanzierung der Lehre

neu aufgestellt werden soll.

*

Quelle: öibf/1,österr.Lehrlingsmonitor,n = 6.495 Lehrlinge;

Differenz auf 100 % sind Rundungsfehler

(1) sehr zufrieden (2)

(3)

(4)

(5) nicht zufrieden

G

ewisse

Erkrankungen

erfordern einen chirur-

gischen Eingriff. Damit

eine Operation erfolgreich

ist, bedarf es eines guten Zusam-

menspiels des Operations-Teams.

In diesem Team spielen neben

den Ärzten und dem diplomierten

Gesundheits- und Krankenpflege-

personal auch die Operationsas-

sistenten eine wichtige Rolle. Sie

arbeiten nach ärztlicher Anordnung

und unter Aufsicht und wirken be-

reits vor der Operation

im Rahmen der Vorbereitung des

Operationssaales mit. Sie stellen die

unsterilen Geräte, wie die Beleuch-

tungsanlage, den Operationstisch

mit Tischerweiterungen, Absaug-

geräte oder Aufzeichnungsgeräte,

Lagerungsbehelfe und Operations-

materialien bereit und überprüfen

diese. Die Mitarbeiter in der

Operationsassistenz

kümmern sich zudemumdenTrans-

port der zu operierenden Patienten

vom Krankenzimmer in den Ope-

rationssaal, wo sie diese überneh-

men und anhand der mitgeführten

Unterlagen identifizieren. Auch

bei der Lagerung der Patienten am

OP-Tisch assistieren sie. Während

der

Operation

bedienen sie die

unsterilen Geräte,

wie etwa das Röntgen-

gerät. Nach der Operation

sorgt der Operationsassistent da-

für, dass die Patienten in den Auf-

wachraum oder ins Krankenzimmer

zurückgebracht werden.

Die Mitarbeiter in der Operati-

onsassistenz beteiligen sich über-

dies an der Sterilisation der Geräte

und Instrumente, bereiten die unste-

rilen Geräte auf und führen Funkti-

onskontrollen durch. Die Durchfüh-

rung der im OP-Saal erforderlichen

Arbeiten macht es notwendig, dass

der Operations-

assistent auch

immer wieder

größere Lasten

tragen muss.

Deshalb benö-

tigt diese Tä-

tigkeit nicht nur

soziale Kompe-

tenz, ein tech-

nisches Grund-

verständnis und

handwerkliche Geschicklichkeit,

sondern auch eine hohe physische

Belastbarkeit.

Operationen:

Besonders

ausgebildete Assistenten

spielen eine wichtige Rolle.

Foto: Africa Studio/Fotolia.com

Fotos: AK

Ärger:

Lehrlinge in der

Gastronomie klagen über

die Zahl an Überstunden.