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Anhang

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I: Das Kind war ja ungeplant. Sie haben dann nie die Überlegung angestellt, wie ist die Vereinbarkeit Beruf und

Familie. Und sollen wir ein Kind bekommen, ja oder nein?

M: Nein.

I: Aber wie würden Sie das jetzt sagen?

M: Als Alleinerziehende ist es sehr schwierig. Weil man muss alles von A bis Z alleine organisieren. Und ich

fange um acht Uhr an zu arbeiten, und um acht Uhr macht die Krabbelstunde auf. Man muss immer

schauen, ok, wer bringt das Kind da jetzt hin. Abholen geht sich bei mir Gott-sei-Dank aus. Aber es ist immer

eine ziemliche Organisation. Also wenn ein zweites Kind, ich hätte sicher gerne noch eins, aber dann

wirklich in einer Partnerschaft, die gefestigt ist, wo man zusammen den Haushalt hat, dann kann man da ein

bisschen mehr zusammen helfen.

I: Weil jetzt ist ja der Vater sozusagen nicht da?

M: Er schaut schon, aber er ist nicht wirklich eine ganz große Unterstützung.

I: Was heißt nicht wirklich ganz große Unterstützung, das ist so relativ?

M: Nein, er macht schon. Heute zum Beispiel ist er am Vormittag beim Kind gewesen, er ist gekommen um halb

acht, als ich danach gegangen bin. Und er hat es dann angezogen und etwas unternommen am Vormittag.

Muss aber auch um elf Uhr arbeiten und hat sie dann zur Oma gebracht.

I: Zu Ihrer Mutter?

M: Ja. Er probiert schon zu unterstützen, aber es ist halt sehr schwierig.

I: Wie meinen Sie sehr schwierig?

M: Es ist einfach schwierig mit seinem Beruf, dass er es sich einteilen kann. Und dass wir zusammen kommen.

Ich gebe ihm zwar immer meinen Dienstplan, aber trotzdem klappt das nicht. Ich glaube, dass er sich schon

noch in einem größeren Ausmaß um das Kind kümmern könnte, wenn er wollte. Aber das war eben der

Hauptgrund, warum wir nicht mehr zusammen sind. Er hat sein Leben und da ist er eigentlich sehr

unflexibel.

I: In welchem Bereich ist er tätig?

M: Gastronomie.

I: Aber er ist doch selbständig dort?

M: Ja.

I: Er könnte sich das doch dann zeitlich einteilen, oder?

M: Ja. Bis Mittag hat er eigentlich immer Zeit. Er kocht aber selber und das ist dann der Punkt, warum er wieder

drinnen sein muss. Und am Nachmittag, das ist dann wieder das Feine, wenn ich sage ich habe Not am

Mann, dass er dann wieder ein paar Stunden schauen kann, da springt er dann schon ein.

I: Ok, wenn ich das einmal kurz zusammenfassen darf. Er beteiligt sich?

M: Ja.

I: Er ist auch bis zu einem gewissen Ausmaß flexibel, es könnte aber noch mehr sein?

M: Ja.