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Anhang

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M: Diese speziellen jetzt nicht, aber ich glaube schon, dass viele das so sehen. Dass man sagt, man verdient und

geht wieder in den Beruf zurück.

I: Aber das finden Sie nur begrenzt gut?

M: Ja, finde ich nur begrenzt gut.

I: Was hätte man eigentlich tun können, damit das generell für Sie leichter geworden wäre, wieder in den Beruf

einzusteigen?

M: (zögert)...

I: Also wenn das jetzt ein Wunschkonzert wäre. Was fehlt aus Ihrer Sicht für Ihre spezielle Situation als

alleinerziehende Mutter? Was fehlt da eigentlich?

M: Was mich sehr gestört hat, wenn man sagt, man möchte nicht mehr als geringfügig arbeiten, das mit dem

selber versichern. Das sind jetzt nur 50 Euro, aber ich glaube einfach, wenn man weniger arbeitet, weil man

Zeit für das Kind haben will, ist das einfach zu wenig Unterstützung. Sie haben schon die öffentlichen

Krabbelstuben, aber die sind halt übervoll und teilweise zwei Tanten und 20 Kinder und alles kunterbunt

gemischt. Und ich habe mein Kind jetzt in einer privaten Krabbelstube, wo einfach kleine Gruppen sind und

wo drei Betreuer sind bei 15 Kindern. Wo ich weiß, ok, hier machen sie viel und das kostet halt.

I: Was wäre jetzt die Schlussfolgerung? Müsste man die Krabbelstuben billiger machen oder man müsste mehr

machen?

M: Ich glaube, dass man einfach mehrere Krabbelstuben machen müsste und kleinere Gruppen und mehr

Personal. Dass man sagen kann, ok, die können sich wirklich mit den Kindern beschäftigen.

I: Es ist ja oft die Diskussion Geldleistung oder Sachleistung. Also hilft einem das eine oder das andere? Das was

Sie jetzt vorschlagen, das kostet natürlich etwas…

M: Ja natürlich, das ist klar.

I: Würden Sie das für sich wichtiger finden, wenn Sie die Infrastruktur hätten, damit Sie wieder arbeiten

können? Oder die finanzielle Freiheit haben, nicht arbeiten zu müssen?

M: Da wäre mir die finanzielle Freiheit schon lieber. Wenn ich sagen würde, ich bekäme jetzt Unterstützung,

dann würde ich natürlich bei meinem Kind zuhause bleiben.

I: Jetzt gehen Sie ja aus finanziellen Überlegungen arbeiten?

M: Ja. Und das ist ja auch das, wo ich meinem Partner gesagt habe, mit seinen Alimenten kann ich wohl baden

gehen, wenn ich nur das bekomme. Da muss man einfach etwas machen. Wenn es so ist, dass man wirklich

finanziell so abgesichert ist, dass man sagt, man kann gut davon leben, dann würde ich nicht gehen.

I: Ok, dann wären Sie also auch länger bei Ihrem Kind geblieben?

M: Ja, auf jeden Fall. Wenn das gegangen wäre.

I: Damit relativiert sich das ein bisschen, weil Sie ja vorher gesagt haben, Sie hätten ja eigentlich schon früher

arbeiten angefangen, wenn die Zuverdienstgrenze höher gewesen wäre?

M: Ja genau. Und das alles eigentlich nur, damit ich meinen Standard halten kann.

I: Nicht, weil Sie sich erfüllen beim Arbeiten oder weil Sie sagen, einmal Abwechslung von Kind und Haushalt?