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AK

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Ursachen für die Ansicht, ältere

Menschen haben beim Lenen mehr Mühe

Es ist denkbar, dass die weitverbreitete Ansicht, ältere Menschen hätten

mehr Mühe beim Lernen vor allem

zwei Ursachen

hat:

1. Die Fähigkeit, Gehörtes oder Gelesenes schnell wiedergeben zu kön-

nen nimmt

mit dem Älterwerden ab. Diese Fähigkeit ist oft bei Tests entscheidend,

bei denen es darauf ankommt, abstrakte Dinge ohne Zusammenhang

rasch zu reproduzieren. Hier haben Ältere einen Nachteil. Im Beruf spielt

das praktisch nie eine Rolle, weil selten etwas zusammenhanglos gelernt

werden muss, bei dem es nur darauf ankommt, es schnell wiedergeben

zu können, ohne es verstanden zu haben.

2. Für Ältere ist in der Regel der Aufwand, bis etwas vom Kurz- ins Lang-

zeitgedächtnis gelangt ist, höher. Wenn ein Stoff jedoch im Langzeitge-

dächtnis gespeichert ist, dann besteht kein Unterschied mehr zwischen

Jüngeren und Älteren. Klar

schwieriger

ist es für Ältere, wenn es ums

Umlernen geht. Das heißt, wenn z.B. die gleiche Arbeit auf neue Art ge-

macht werden muss, wenn neue Produktionsverfahren für das gleiche

Produkt eingeführt werden. Da sind die Jüngeren im Vorteil, weil sie noch

nicht so stark geprägt sind von der Haltung „das macht man so“. Betriebe

mit einer

Mitdenkkultur

sind hier klar im Vorteil. Wo die Mitarbeitenden

schon immer zum Mitdenken aufgefordert waren, ist auch das Bewusst-

sein groß, dass alles immer auch noch anders oder besser gemacht wer-

den kann.

Pausen, die während Übungsphasen eingeschaltete werden, führen häu-

fig zur Verbesserung der Lernleistung Jüngerer, aber eher zur Verschlech-

terung der Lernleistung Älterer. Außerdem lernen Ältere leichter, wenn der

gebotene Lernstoff übersichtlich gegliedert ist, d.h. wenn er einen gerin-

gen Komplexitätsgrad aufweist.