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Tempo ist nicht alles! Im Alter verringert sich zwar die Lerngeschwindig-
keit, doch langsameres Lernen steigert die Genauigkeit und größerer Er-
fahrungshintergrund verbessert die Integration in bestehende Wissens-
bestände. Ältere Menschen lernen zwar langsamer als junge, dafür haben
sie jedoch bereits sehr viel gelernt und können dieses Wissen dazu ein-
setzen, neues Wissen besser zu integrieren. Je mehr man schon weiß,
desto besser kann man neue Inhalte mit bereits vorhandenem Wissen in
Verbindung bringen. Da Lernen zu einem nicht geringen Teil im Schaffen
solcher internen Verbindungen besteht, haben ältere Menschen beim Ler-
nen sogar einen Vorteil! Wissen kann helfen, neues Wissen zu strukturie-
ren, einzuordnen und zu verankern.
Wissen kann aber auch den Blick verstellen, kann regelrecht blind ma-
chen für das, was direkt vor unseren Augen liegt. Für ältere Menschen ist
es daher wichtig, einerseits offen zu bleiben und andererseits das ange-
sammelte Wissen zum Lernen zu verwenden. Es ist damit klar, dass die
Frage, wer es mit dem Lernen leichter hat, die Jüngeren oder die Älteren,
gar nicht allgemein zu beantworten ist. Es kommt auf die jeweiligen Sach-
verhalte und auf die jeweiligen Menschen an.
Training ist wichtig! So kann ein lerngewohnter älterer Mensch einem jün-
geren ungewohnten Lernenden durchaus überlegen sein.
Nicht alles lernen! Für Ältere ist der Bedeutungsinhalt des Lernstoffs sehr
wichtig.