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Je mehr ein Mensch schon weiß, desto schneller lernt er Neues.

...kann Hans noch lernen, wenn er sich anstrengt

Bis ins hohe Alter bleiben unsere Gehir-

ne plastisch, Synapsen entstehen, Synap-

sen verschwinden, Neuronen sterben und

wachsen neu. In jungen Jahren lernen wir

zwar schneller - Kinder können sich ganz

flink auf neue Situationen einstellen. Dafür

aber lässt sich in reifem Alter Neues wie bei

einem Puzzle besser in schon vorhandene

Strukturen einbauen. Das ist aus neurologi-

scher Sicht das, was der Volksmund Alters-

weisheit nennt. Bis sich der Mensch in der

Welt, die ihn umgibt, zurechtfindet, muss er

rasch lernen. Dann, mit steigender Lebens-

erfahrung, kann er das Tempo drosseln. Das

Haus steht ja jetzt schon. Nun kommen noch

einige Anbauten hinzu, und die Blumentöp-

fe auf dem Balkon müssen auch immer wieder neu bepflanzt werden.

Wer nicht aufhört, seinen Geist zu füttern, wirkt nicht greise. Das zeigen

viele hoch betagte Musikerinnen und Musiker, Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftler oder politisch rege Menschen. Allerdings schöpfen ältere

Menschen ihren Wissensvorrat häufig nicht mehr aus. Wenn sich jüngere

Menschen Neues einprägen, greifen sie auf ihr linkes Stirnhirn zurück,

das für das Erinnerungsvermögen zuständig ist. Ältere tun dies nicht mehr

automatisch. Aber ihnen können Memostrategien wie z.B. die beliebten

Eselsbrücken („333 - bei Issos Keilerei“) auf die Sprünge helfen.

Allerdings hat alles seine Grenzen: Trotz größter Anstrengungen gelingt

es Erwachsenen nicht mehr, eine Fremdsprache akzentfrei zu beherr-

schen oder ein Instrument so virtuos zu spielen, wie es ein Musiker tut,

der seit seinem vierten Lebensjahr übt. Wie lernen ältere Menschen? Die

gute Nachricht vorweg: Ältere Menschen haben gute Potenziale für das

Lernen.

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ehr ein Mensch schon weiß, desto schneller lernt Neues.

Hans noch lern n, wenn r sich anstrengt

Bis ins hohe Alt r bleiben unser Gehirn plastisc ,

Syna sen entstehen, Synapsen verschwinden, Neuro

nen sterben und wachsen n . I jungen Jahren lernen

ir zwar sch ller - Kinder können sich ganz flink

auf neue Situationen einstellen. Dafür aber lässt sich

in reifem Alter Neues wie bei einem Puzz besser in

schon vorhandene Strukturen einbauen. Das ist aus

neurologischer Sicht das, was der V lksmund Alt rs-

weishei n nt. Bis sich der Men ch in der Welt, die

ihn umgibt, zurechtfindet, muss er rasch lernen. Dann,

mit steigender Lebenserfahrung, kann er das Tempo

drosseln. Das Ha s steh ja jetzt scho . Nun kommen

noch einige A baute hinzu, und die Blumentöpfe auf

dem Balkon müssen auch immer wie er neu bepfl nzt

werden. Wer nicht aufhört, seinen Geist zu füttern,

wirkt nicht greise. Das zeigen viele hoch betagte Musi-

kerinnen und Musiker, Wi enschaftlerinnen und Wissenschaftl r oder politisch rege

M nschen. Allerdings schöpfen ältere Mensche ihren W ssensvorrat häufig nicht

m hr aus. Wenn sich jüngere Me schen Neues einp ägen, greifen sie auf ihr linkes

St rnhirn zurück, das für das Erinnerungsv rmögen zuständig ist. Ältere tun dies nicht

m hr automatisch. Aber ihnen können Memostrategien wie z.B. die beliebten Es ls-

brücken („333 - b i Issos Keil rei“) auf die Sprünge helfen.

Allerdings hat alles seine Grenze : Trotz größter Anstr gungen gelingt es Erwachse-

nen nicht m hr, eine Fremdsprache akz ntfrei z beh rrsche oder in Instrument so

virtuos zu spielen, wie es ein Musiker tut, der seit seinem vierten Lebensjahr übt.

Wie ler en ältere Mensche ? Die gut Nachricht vorw g: Älter Mensche habe

gute Potenziale für das Lernen.