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Analyse Lohnsteuerdaten 2015 Seite 41

ger Vollzeitarbeit verglichen, so zeigt sich, dass der

Bezirk Imst in diesem Fall sogar weiter hinter dem

Tiroler Durchschnittseinkommen lag, als bei der Ana-

lyse aller Arbeitsformen. Im Schnitt wurden bei jah-

resdurchgängiger Vollzeitarbeit EUR 27.824 erreicht,

um 3,9% weniger als in Gesamt-Tirol. Das österrei-

chische Durchschnittseinkommen bei Vollzeitarbeit

wurde um 9,0% verfehlt. Die männlichen Beschäf-

tigten in Imst kamen auf EUR 29.963 (-3,5% gegen-

über Tirol-ø), die weiblichen auf EUR 22.881 (-6,7%

gegenüber Tirol-ø). Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit er-

zielten die Frauen in Imst ein um 23,6% niedrigeres

Einkommen als die Männer.

Die höchsten Brancheneinkommen wurden im öf-

fentlichkeitsnahen Bereich erzielt. Dies galt sowohl

für die Männer, die auf ein Einkommen von EUR

27.369 kamen, als auch für die Frauen, die einen

Einkommensschnitt von EUR 17.776 erreichten. Bei-

de Einkommen lagen jedoch unter den jeweiligen

Durchschnittswerten in Tirol für diese Branche. Die

Sachgüterproduktion (Industrie und Gewerbe) bot im

Bezirk die zweitbesten Verdienstmöglichkeiten (Män-

ner: EUR 24.618; Frauen: EUR 15.552), allerdings

lagen die Einkommensniveaus in Imst deutlich un-

terhalb des sonstigen Tiroler Einkommensschnittes

in der Sachgüterproduktion (Männer -10%, Frauen

-14% gegenüber Tirol-ø).

Auch bei ganzjähriger Vollzeitarbeit positionierten

sich die Imster Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-

mer im öffentlichkeitsnahen Sektor an der Spitze:

die Männer erzielten ein Jahreseinkommen von EUR

34.001, die Frauen EUR 26.913. Auch diese Einkom-

men lagen unter dem jeweiligen Tiroler Branchen-

durchschnitt (Männer -5%; Frauen -6%). Speditionen

und Lagereibetriebe ermöglichten bei ganzjähriger

Vollzeitarbeit den zweitbesten Einkommensschnitt in

Imst. Die Männer in dieser Branche verdienten EUR

28.477 im Jahr (-2% gegenüber Tirol-ø), die Frauen

EUR 22.915 (-9% gegenüber Tirol-ø). Die reale Ein-

kommensentwicklung in Imst war leicht überdurch-

schnittlich. In der Gesamtbetrachtung legten die

Löhne und Gehälter um 0,9% an Kaufkraft zu (Tirol:

+0,7%).

Die Männereinkommen nahmen um 0,7% zu (Ti-

rol: +0,5%), die Fraueneinkommen um 1,6% (Tirol:

+1,1%). Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit fiel die Stei-

gerung der Realeinkommen etwas geringer als im

Tiroler Durchschnitt aus: Allgemein stieg das rea-

le Einkommensniveau um 1,0% (Tirol: +1,1%). Die

Männereinkommen legten kaufkraftbereinigt um

0,7% zu (Tirol: +0,9%), die Fraueneinkommen um

1,8% (Tirol: +1,5%).

8.3 Innsbruck-Land

Fast ein Viertel (23,5%) aller Tiroler Arbeitnehmerin-

nen und Arbeitnehmer waren 2015 im Bezirk Inns-

bruck-Land wohnhaft, das damit auch der größte

Tiroler Arbeitsmarktbezirk war. Die Zahl der Beschäf-

tigten stieg im Vorjahresvergleich um 1,0% (+908

Personen) an. Sowohl für die Frauen, als auch für

die Männer war der öffentlichkeitsnahe Sektor (Die-

ser umfasst die öffentliche Verwaltung, die Einrich-

tungen des Gesundheits- und Sozialwesen, sowie

Einrichtungen für Erziehung und Unterricht) die wich-

tigste Beschäftigungsbranche. 19% der männlichen

Beschäftigten (9.054 Personen) und 36% der weibli-

chen (16.015 Personen) erzielten in diesem Bereich

ihr Hauptbeschäftigungseinkommen.

Mehr als drei Viertel der Beschäftigten (75,8%) in

Innsbruck-Land arbeiteten das ganze Jahr ohne

saisonale oder sonstige Unterbrechungen, dies war

der höchste Wert in Tirol. Auch der Anteil der Per-

sonen in ganzjähriger Vollzeitarbeit war hoch: 51,3%

der Beschäftigten gingen einer jahresdurchgängigen

Vollzeittätigkeit nach. Die Unterschiede zwischen

den Geschlechtern waren in dieser Hinsicht jedoch

deutlich ausgeprägt: Während mehr als zwei Drittel

(67,5%) der Männer in einer Vollzeitanstellung tä-

tig waren, traf dasselbe nur auf etwas mehr als ein

Drittel der Frauen (33,9%) zu. Innsbruck-Land war

2015, wie bereits die Jahre zuvor, der Tiroler Bezirk

mit dem höchsten Einkommensschnitt. Das jährliche

Nettoeinkommen lag bei EUR 20.989, womit das Ti-

roler Durchschnittseinkommen um 9% übertroffen

wurde. Der österreichische Einkommensschnitt wur-

de jedoch nur um 0,5% übertroffen. Innsbruck-Land

war aber auch der einzige Tiroler Bezirk, der diese

Marke übertraf. Die Männereinkommen machten

EUR 25.547 aus (+10% gegenüber Tirol-ø), die der

Frauen EUR 16.127 (+8% gegenüber Tirol-ø). Bei

einer ganzjährigen Vollzeittätigkeit betrug das Durch-

schnittseinkommen EUR 30.150. Auch hier wurde

der Tiroler Einkommensschnitt um 4,2% übertroffen.

Die Einkommen der Männer in einer „Standardbe-

schäftigung“ lagen bei EUR 32.490 (+4,6% gegen-

über Tirol-ø), die der Frauen bei EUR 25.187 (+2,7%

gegenüber Tirol-ø). Im Gegensatz zum allgemeinen

Einkommensniveau, das alle Arbeitsformen umfasst,

wurde bei den Löhnen und Gehältern aus ganzjäh-

riger Vollzeitarbeit der österreichische Einkommens-

schnitt jedoch nicht erreicht. Die Männereinkommen

in Innsbruck-Land lagen um 0,5% hinter dem ös-

terreichischen Durchschnitt zurück, die Frauenein-

kommen aus jahresdurchgängiger Vollzeitarbeit um

5,2%. Frauen in ganzjähriger Vollzeitarbeit erzielten

in Innsbruck-Land im Durchschnitt ein um 22,5%

niedrigeres Einkommen als Männer – bei vergleich-