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L&R Sozialforschung

Wiedereinstiegsmonitoring

Tirol

längere 30+6 Modell; sie nehmen dagegen etwas weniger häufig pauschale Kurzmo-

delle in Anspruch: Während in der Kohorte 2010 rund 7 Prozentpunkte mehr alleiner-

ziehende Frauen in Tirol die 30+6 Variante in Anspruch nehmen als Alleinerzieherin-

nen österreichweit, liegen die Inanspruchnahmen der pauschalen Kurzmodelle

(12+2, 15+3 und 20+4) in Tirol jeweils etwas unter dem Bundesschnitt.

Eine bundeslandspezifische Analyse des (Wieder)Einstiegsverhaltens von Alleiner-

zieherinnen im Vergleich zu partnerschaftlich erziehenden Personen in Kinderauszeit

legt nahe, dass sich der (Wieder)Einstieg für Alleinerzieherinnen schwieriger gestal-

tet: Sie verzeichnen nicht nur spätere Einstiege als zuvor überwiegend beschäftigte

Frauen mit einer geteilten Inanspruchnahme, sondern weisen auch bei Betrachtung

längeren Fristen noch niedrigere Einstiegsquoten auf. Am Beispiel der Kohorte 2010

zeigt sich, dass zuvor überwiegend beschäftigte Frauen mit einer geteilten Inan-

spruchnahme bereits zum 3. Monat höhere (Wieder)Einstiegsquoten aufweisen als

Alleinerzieherinnen. Auch die (Wieder)Einstiegsquoten von Frauen mit alleinigem

KBG Bezug liegen über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg nahe bei jenen

der Alleinerzieherinnen: Haben in der Kohorte 2010 zum 24. Monat rund 51% der

Alleinerzieherinnen und rund 50% der Frauen mit alleinigem KBG-Bezug (Wie-

der)Einstiege zu verzeichnen, beläuft sich dieser Anteil bei einer geteilten Inan-

spruchnahme, wenn eine Erwerbsunterbrechung erfolgte, auf rund 72%, ohne Er-

werbsunterbrechung auf rund 61%.

Zusammenfassend wird für zuvor überwiegend beschäftigte Alleinerzieherinnen deut-

lich, dass sie

nicht nur spätere (Wieder)Einstiege verzeichnen, sondern diesen

Rückstand auch über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg nicht auf-

holen können

. Verantwortlich hierfür könnten Vereinbarkeitsproblematiken sein, die

sich durch das Fehlen eines zweiten Elternteils für diese Gruppe erschwert darstel-

len.

Betrachtet man die Situation von alleinerziehenden Frauen in Tirol im Vergleich zum

Bundesschnitt zeigen sich zweierlei Unterschiede: Einerseits liegen die (Wie-

der)Einstiegsquoten von alleinerziehenden Frauen in Tirol etwas hinter dem Gesamt-

schnitt zurück, andererseits fällt die Differenz der (Wieder)Einstiege zwischen Allein-

erzieherinnen und partnerschaftlich erziehenden Frauen österreichweit größer aus

als in Tirol. Während im gesamten Bundesgebiet in der Kohorte 2010 zum 24. Monat

rund 53% der Alleinerzieherinnen und rund 59% der partnerschaftlich erziehenden

Frauen einen (Wieder)Einstieg verzeichnen, fallen die beiden Anteile mit jeweils rund

51% in Tirol sehr ähnlich aus. Für alleinerziehende Tirolerinnen scheint sich die Lage

demnach sogar etwas besser zu gestalten als für Alleinerzieherinnen in anderen

Bundesländern.

7 Berufliche (Dis-)kontinuität

7.1 Branchen

Wie (Wieder)Einstiegsprozesse nach Branchen verteilt sind und ob sich Veränderun-

gen gegenüber der Lage vor Eintritt in die Kinderauszeit ergeben, ist bundeslandspe-

zifisch aufgrund der geringen Fallzahlen nur eingeschränkt analysierbar. Das gesam-