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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Tirol
te Branchenspektrum wurde hierzu in 29 Abschnitte bzw. teilweise auch Abteilungen
untergliedert (siehe hierzu die Ausführungen im Glossar).
Generell zeigen sich bei zuvor überwiegend beschäftigten Tirolern mit Kinderauszeit
sehr stabile Einstiege über alle Branchen und Einstiegsfristen: Bereits zum 3. Monat
erreichen sie annähernd dieselben Beschäftigungsraten wie zuvor. Dieser Befund gilt
sowohl für Tirol als auch österreichweit.
Bei Betrachtung zuvor überwiegend beschäftigter Tirolerinnen (ohne erneute Kinde-
rauszeit) finden sich in der Kohorte 2010 zum 24. Monat vor allem in Abschnitt O
(Abteilung öffentliche Verwaltung) sowie Abschnitt Q (Abteilungen Gesundheitswe-
sen) (jeweils rund 2,5 Prozentpunkte) erhöhte Beschäftigungsraten im Vergleich zur
Situation vor der Kinderauszeit. Auch Abschnitt P (Erziehung und Unterricht) (plus
rund 1 Prozentpunkt) und Abschnitt K (Erbringung von Finanz- und Versicherungs-
dienstleistungen) (plus rund 0,5 Prozentpunkte) verzeichnen leicht höhere Anteile.
Sonderauswertungen mit Hauptverbands-Daten ermöglichen einen Branchenver-
gleich zwischen vollversicherten unselbstständig Beschäftigten und Freien Dienst-
nehmerInnen im Haupterwerbsalter (25-45 Jahre) und den Personen in Kinderauszeit
(am Beispiel der Kohorte 2010; Beschäftigungsraten zuvor). So können Branchen
identifiziert werden, in denen sich vergleichsweise häufig Personen in Kinderauszeit
befinden. Die Sonderauswertung basiert auf Jahresdurchschnittswerten 2013; Beam-
te werden nicht berücksichtigt.
Betrachtet man zuvor überwiegend beschäftigte Tirolerinnen in Kinderauszeit in der
Kohorte 2010, ergeben sich im Vergleich zu den Hauptverbands-Daten nur geringe
Unterschiede nach Branchen: Lediglich Abschnitt G (Abteilung Einzelhandel) (plus
rund 4 Prozentpunkte) sowie Abschnitt O (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und
Sozialversicherung) (plus rund 1,5 Prozentpunkte) weisen unter den Frauen in Kinde-
rauszeit sind überdurchschnittlich häufig vertreten; die Abschnitte H (Verkehr und
Lagerei) (minus rund 2 Prozentpunkte) sowie Abschnitt P (Erziehung und Unterricht)
und Abschnitt Q (Abteilung Heime ohne Erholungs- und Ferienheime) weisen dage-
gen etwas geringer Anteile unter den Frauen in Kinderauszeit auf (jeweils minus rund
1 Prozentpunkt) (siehe Tabelle
22).
Tiroler in Kinderauszeit weisen vor allem in Abschnitt C (Herstellung von Waren) ge-
ringere Beschäftigungsraten auf als in den Hauptverbandsdaten (Differenz rund mi-
nus 4 Prozentpunkte). Auch in Abschnitt G (Abteilung Großhandel), Abschnitt H (Ver-
kehr und Lagerei), Abschnitt K (Erbringung von Finanz- und Versicherungs-Dl) sowie
Abschnitt P (Erziehung und Unterricht) finden sich mit einer Differenz von rund 1,5
Prozentpunkten vergleichsweise wenige Tiroler in Kinderauszeit (siehe Tabelle
21).
In männerdominierten Branchen gestaltet sich eine Kinderauszeit demnach
schwieriger.
Dieser Befund trifft nicht nur auf Tirol zu, sondern auch bundesweit.
In Abschnitt G (Abteilung Einzelhandel) (rund 2 Prozentpunkte) sowie Abschnitt I
(Beherbergung und Gastronomie) (rund 5 Prozentpunkte) lassen sich auf der ande-
ren Seite höhere Anteile an Tirolern in Kinderauszeit beobachten. Der höhere Anteil
an Männern in Kinderauszeit in der Beherbergung und Gastronomie dürfte auf die
starke Präsenz von Saisonbeschäftigungsverhältnissen in dieser Branche zurückzu-
führen sein. In der Folge könnten saisonale Beschäftigungslücken für Kinderauszei-
ten genützt werden.