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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Tirol
2.000€ und mehr belief sich dieser Anteil auf rund 10%. Der Trend vermehrter part-
nerschaftlicher Teilungen mit Erwerbsunterbrechung des Partners in höheren Ein-
kommenssegmenten findet sich auch österreichweit: In der Kohorte 2012 beläuft sich
der Anteil an entsprechenden partnerschaftlichen Teilungen in der Einkommensklas-
se unter 2.000€ auf rund 4%; in der Einkommensklasse 2.000€ und mehr auf rund
15%.
Die
Betriebsgröße
hat unabhängig von der Vorkarriere ebenfalls einen Einfluss auf
die partnerschaftliche Teilung. Am Beispiel der Kohorte 2012 ergibt sich für zuvor
überwiegend beschäftigte Tirolerinnen in Kinderauszeit folgendes Bild: Während sich
in Betrieben mit bis zu 20 MitarbeiterInnen lediglich bei rund 4% der betreffenden
Frauen Teilungen mit Erwerbsunterbrechung des Partners finden, liegt dieser Anteil
in Betrieben mit über 500 MitarbeiterInnen bei rund 10%. Wie in Tirol lassen sich
auch über das gesamte Bundesgebiet erhöhte Anteile an Frauen mit einer partner-
schaftlichen Teilung mit Erwerbsunterbrechung des Partners in Großbetrieben be-
obachten: In der Kohorte 2012 verzeichneten rund 7% der zuvor überwiegend be-
schäftigten Frauen in Kleinbetrieben entsprechende Teilungen, in Großbetrieben be-
läuft sich der Anteil auf rund 13%.
Bei Betrachtung des
Urbanitätsgrades
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zeigt sich in Tirol - unabhängig von der Vor-
karriere der sich in Kinderauszeit befindlichen Frauen - eine gehäufte partnerschaftli-
che Teilung mit Erwerbsunterbrechung des Partners in dicht besiedelten Gebieten:
Während in der Kohorte 2012 bei rund 12% der zuvor überwiegend beschäftigten
Tirolerinnen in dicht besiedelten Gebieten eine Teilung mit Erwerbsunterbrechung
des Partners beobachtbar ist, trifft dies lediglich auf rund 6% der Tirolerinnen in Ge-
bieten mittlerer Besiedlungsdichte zu und auf rund 5% im ländlichen Raum. Der
Trend der erhöhten Männerbeteiligung in dicht besiedelten Gebieten findet sich nicht
nur im Bundesland Tirol, sondern auch österreichweit.
6 Alleinerzieherinnen in Kinderauszeit und
(Wieder)Einstiegsverhalten
Welche Charakteristika Alleinerzieherinnen auszeichnen und wie sich diese auf das
(Wieder)Einstiegsverhalten auswirken, ist Gegenstand nachfolgender Analysen. Ein
Blick auf die Inanspruchnahme der Kinderbetreuungsgeld-Modelle zeigt für zuvor
überwiegend beschäftigte Alleinerzieherinnen in Tirol, dass das einkommensabhän-
gige Modell für diese Gruppe nicht so attraktiv sein dürfte: In der Kohorte 2010 be-
läuft sich der Anteil an zuvor überwiegend beschäftigten Alleinerzieherinnen in Tirol,
die dieses Modell in Anspruch genommen haben, auf lediglich rund 10%, bei allen
zuvor überwiegend beschäftigten Tirolerinnen auf rund 16% (siehe Tabelle
6und
7).
Präferiert wird dagegen das Modell 20+4: Während in der Kohorte 2010 rund 27%
der Tirolerinnen in Kinderauszeit dieses Modell in Anspruch nahmen, beläuft sich
dieser Anteil bei alleinerziehenden Tirolerinnen auf rund 31%. Darüber hinaus bevor-
zugen alleinerziehende Frauen in Tirol im Vergleich zum gesamten Bundegebiet das
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Unterschieden wurde in der nachfolgenden Analyse österreichweit zwischen dicht besiedelten Ge-
bieten, also urbanen Zentren (Wien ist hierbei per se als dicht besiedeltes Gebiet definiert), Gebieten
mittlerer Besiedlungsdichte (Städten und Vororten) und geringer Besiedlungsdichte (ländlicher
Raum).