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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Tirol
Die Differenz beträgt sowohl im Jahr 2006 als auch im Jahr 2012 rund 5 Prozent-
punkte.
Die Kinderbetreuungsgeld-Modelle haben bei zuvor überwiegend beschäftigten
Frauen auch
unterschiedliche typische (Wieder)Einstiegszeitpunkte
zur Folge
(siehe Abbildung
11/ Tabelle
9): So finden sich bei dem pauschalen Modell 12+2
gehäuft sehr frühe (Wieder)Einstiege zum 6. Monat. Bereits zum 12. Monat nähern
sich allerdings die einkommensabhängige Berechnung sowie das 15+3 Modell dem
Niveau der pauschalen 12+2 Variante. Erst zum 24. Monat steigt die (Wie-
der)Einstiegsquote des 20+4 Modells stark an, sodass im 30. Monat mit Ausnahme
des 30+6 Modells alle verkürzten Varianten (Wieder)Einstiegsquoten aufweisen, wel-
che in relativer Nähe zueinander platziert sind (rund 76% bis 84%). Das Modell 30+6
verzeichnet dagegen zum 36. Monat gehäuft (Wieder)Einstiege. Diese modellspezifi-
schen typischen (Wieder)Einstiegszeitpunkte gestalten sich in Tirol ähnlich wie öster-
reichweit.
Abbildung 11: Modelle des KBG-Bezugs von zuvor überwiegend beschäftig-
ten Frauen (ohne erneute Kinderauszeit) mit (Wieder)Einstieg
zu bestimmten Stichtagen, Kohorte 2010, Tirol
Quelle: L&R Datafile 'WIMON 2006 bis 2012', 2015
Da bei Männern in Kinderauszeit der Bezug des Kinderbetreuungsgeldes in vielen
Fällen ohne Erwerbsunterbrechung erfolgt, erscheint es notwendig, eine weitere Un-
terscheidung im Hinblick auf die
Typisierung der partnerschaftlichen Teilung
vor-
zunehmen. Definitionsgemäß muss sich der Zeitanteil an Beschäftigungstagen wäh-
rend des KBG-Bezugs unter 33% belaufen, um als Erwerbsunterbrechung zu gelten
(siehe Glossar). Ob in den einzelnen Modellen eine Bezugsteilung mit oder ohne
Erwerbsunterbrechung des Partners stattfindet, ergibt sich unabhängig von der Vor-
karriere der sich in Kinderauszeit befindlichen Frauen.
In Tirol weisen das einkommensabhängige Modell (Anteil rund 20%) und das Modell
15+3 (Anteil rund 14%) sowie die pauschale 12+2 Variante (Anteil rund 9%) die
höchsten Anteile an Frauen in Kinderauszeit mit einer partnerschaftlichen Teilung auf
(siehe Abbildung
12). Die neuen Modelle scheinen demnach einen positiven Einfluss
auf eine partnerschaftliche Teilung zu haben und diese zu fördern, wenngleich auch
die Erwerbsunterbrechungen der Männer sehr kurz ausfallen (siehe Abbildung
13/
Tabelle
12und
13).
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
3. Monat
6. Monat
12. Monat
18. Monat
24. Monat
30. Monat
12+2
EAKB
15+3
20+4
30+6