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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
Tirol
lauf ähnliche Entwicklungsdynamiken offen. Mit Einführung neuer Modelle geht die
Präferenz des längeren 30+6 Modells kontinuierlich zurück (siehe Tabelle
7). Die
Anteile wandern zuerst zu Gunsten des 20+4 und 15+3 Modells ab. Mit Einführung
der einkommensabhängigen Berechnung verlieren allerdings auch diese beiden Mo-
delle an Attraktivität, wobei die 20+4 Variante auch aktuell noch deutlich attraktiver
bleibt als die 15+3 Variante. Das pauschale 12+2 Modell ist dagegen durch ver-
gleichsweise geringe Inanspruchnahmen gekennzeichnet.
Nimmt man zuvor überwiegend beschäftigte Tirolerinnen in den Blick, sinkt die Inan-
spruchnahme des 30+6 Modells bis zum Jahr 2012 auf 43%. Populärer werden da-
gegen die beiden neu eingeführten Modelle 15+3 und 20+4, wobei letzteres als jene
Bezugsart charakterisiert werden kann, welche am ehesten an die arbeitsrechtliche
Karenzzeit angeglichen ist und deutlich häufiger in Anspruch genommen wurde. Die
Anteile in den Bezugsarten 20+4 und 15+3 steigen zuerst bis ins Jahr 2009 auf rund
29% bzw. 7%, senken sich danach jedoch bis zum Jahr 2012 auf rund 26% bzw.
4,5% herab. Ab 2010 verschiebt sich mit Einführung der einkommensabhängigen
Berechnung die Inanspruchnahme erneut: die Vorgängermodelle verlieren an Attrak-
tivität, während das einkommensabhängige Modell bis ins Jahr 2012 auf rund 24%
ansteigt. Somit erreicht die
einkommensabhängige Berechnung bei den Tirole-
rinnen in der Kohorte 2012 beinahe denselben Anteil wie das Modell 20+4; bei-
de liegen auch nicht mehr weit entfernt von dem Nutzungsanteil der 30+6 Vari-
ante.
Zuvor überwiegend beschäftigte Tiroler weisen einen ähnlichen Verlauf auf, obgleich
etwas andere Akzente zu beobachten sind. Während im Jahr 2008 der Großteil (rund
78%) der Tiroler in Kinderauszeit noch im Modell 30+6 zu finden war, zeigt sich in
den Nachfolgejahren eine kontinuierliche Abnahme der Inanspruchnahme dieses
Modells bis auf einen Anteil von rund 32% im Jahr 2012. Ab 2010 verschiebt sich
nach Einführung der 12+2 Modelle die Verteilung der männlichen Karenzfälle: Die
Anteile des pauschalen 12+2 Modells steigen von rund 4% im Jahr 2010 auf rund 7%
im Jahr 2012, jene des einkommensabhängigen Modells dagegen von rund 7% auf
29,5% (siehe Abbildung
10/ Tabelle
7). Für zuvor überwiegend beschäftigte Männer
stellt sich die einkommensabhängige Berechnung demnach noch etwas attraktiver
dar als für Frauen (Differenz rund plus 6 Prozentpunkte).
Es können sowohl für Frauen als auch für Männer drei Modelle identifiziert werden,
die derzeit von zuvor überwiegend beschäftigten Personen in Kinderauszeit präferiert
werden: die Modelle 30+6, 20+4 und die einkommensabhängige Berechnung.
Zuvor überwiegend Nichtbeschäftigte hegen dagegen auch in der Kohorte 2012 noch
eine eindeutige Präferenz für das längere 30+6 Modell, gefolgt vom Modell 20+4.
Dies begründet sich hauptsächlich durch die geringe Attraktivität des einkommens-
abhängigen Modells für diese Gruppe.
Vergleicht man die Modelldynamiken von zuvor überwiegend beschäftigten Personen
in Kinderauszeit im Zeitverlauf der Kohorten 2006 bis 2012 zwischen dem Bundes-
land Tirol und dem gesamten Bundesgebiet, ergeben sich für Männer keine Unter-
schiede, bei den Frauen gestalten sich die Inanspruchnahmen dagegen different:
Tirolerinnen in Kinderauszeit nutzen etwas länger das Modell 30+6 als Frauen öster-
reichweit. Während im Jahr 2010 noch immer rund 51% der zuvor überwiegend be-
schäftigten Tirolerinnen die längere 30+6 Variante in Anspruch nahmen, beläuft sich
dieser Anteil österreichweit auf lediglich rund 44%. Auch in der Kohorte 2012 nahmen