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2. Einleitung
Im derzeitigen Zinsumfeld suchen viele Sparer nach attraktiveren Renditen, um
zumindest keinen realen Kaufkraftverlust hinnehmen zu müssen. Bei Sparzinsen um
die 0,125% für täglich fällige Spareinlagen und einer Inflationsrate von zuletzt 1,6%
(Stand: Oktober 2014) ist ein Inflationsausgleich mit den beliebten Sparprodukten
nicht realisierbar. Höhere Renditen sind bei Wertpapierveranlagungen möglich,
allerdings sind diese mit einem höheren Risiko eines Kapitalverlustes verbunden.
Sichere Staatsanleihen (Österreich, Deutschland,…) bieten ebenfalls nur sehr
geringe Renditen, während Anleihen von vermeintlich gut geführten Unternehmen in
der Vergangenheit gezeigt haben, dass diese für den Anleger ein unerwartet hohes
Verlustrisiko bergen. Beispiele dafür sind der Konkurs der Alpine Bau AG sowie der
Schuldenschnitt der verstaatlichten Hypo Alpe Adria. Offene Investmentfonds bzw.
Immobilienfonds bieten durch ihre gesetzlich vorgeschriebene Streuung mehr
Sicherheit als die Investition in einzelne Wertpapiere und sind daher unter diesem
Aspekt für den Verbraucher eine Option als Geldanlageform.
Dennoch zeigt eine aktuelle Studie des IMAS-Instituts im Auftrag der Erste Bank der
österreichischen Sparkassen AG, dass sich nur 25% der Österreicher Gedanken
über alternative Veranlagungsmöglichkeiten machen. Bei diesem Viertel liegen
Anlageformen wie Wertpapiere, Aktien, Fonds, Anleihen und Immobilien mit jeweils
26% unter den alternativen Veranlagungsmöglichkeiten. Weit abgeschlagen liegen
Gold- und Edelmetalle und Bausparen mit 9 bzw. 8 Prozent. Lebensversicherungen
sind mit 4%, die Pensionsvorsorge mit 2% das Schlusslicht der Alternativen zum
Sparbuch.
Insgesamt ist das Sparbuch mit 78% das am häufigsten genutzte Anlageprodukt. Als
Hauptmotiv der Sparer wird mit 87% die Bildung eines Notgroschens genannt. Auf
den Plätzen zwei und drei liegen mit 65% der Bausparvertrag und mit 40% die
Lebensversicherung.
Bei den Gründen für das Sparen liegt die Altersvorsorge bzw. Pflegevorsorge hinter
dem Notgroschen mit 45% nur auf Platz 2. Fast genauso wichtig empfinden die
Österreicher das Ansparen für Renovierungen von Haus oder Wohnung mit 43%
bzw. das Ansparen für Anschaffungen wie Haus, Wohnung oder Auto mit 40%.