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Anhang

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V: Ja, was man hört, sind die Kinderbetreuungsstätten recht überlaufen, wir haben uns jetzt für unser Kind

noch nicht umgeschaut, weil es für uns im ersten Jahr eh auch nicht in Frage kommt. Aber das scheint schon

recht mühsam zu sein, etwas zu finden, werden wir sehen, das wissen wir noch nicht. Es wäre natürlich

schön, wenn es halbwegs in der Nähe einen Platz geben würde, der sich oder Plätze, die sich am Bedarf

orientieren, ahm, aber wenn wir draufkommen, dass es nicht so ist, dann ja, dann wäre das ein Nachteil.

Ahm, was ich noch eigenartig finde, ist, ich meine für uns spielt das jetzt nicht so die Rolle aber so generell,

dass der Karenzanspruch nur bis zum zweiten Geburtstag vom Kind geht und der Kindergarten mit drei

losgeht, das finde ich einfach eigenartig. Weil es genauso legitim ist, wenn jemand Karenz nehmen will bis

zum Kindergarten und das geht eigentlich nicht, außer die Firma ist kulant. Aber gesetzlicher Anspruch ist es

keiner. Ahm ja, das was tut man denn dann?

I: Sie meinen praktisch dieses Jahr, wo das Kind noch nicht in den Kindergarten gehen kann, aber die Karenz

schon ausgelaufen ist?

V: Ja, da muss man dann kündigen, oder?

I: Sie meinen, wenn das Kind im Kindergarten ist, dann könnte man zumindest…

V: (unterbricht) Dann könnte man zumindest Teilzeit machen, aber wenn man keinen Kinderbetreuungsplatz

bekommen sollte, oder nicht will, das fände ich auch legitim, wir werden auch sehen, ob wir das überhaupt

wollen, oder nicht, ah, dann hat man eigentlich, dann verliert man den Job, dann muss man selber

kündigen, das finde ich auch einen Missstand.

I: Ja, das ist diese Vernetzung, die Verzahnung der unterschiedlichen Regelungen, Karenz, Kinderbetreuung und

Kindergarten, dass die mehr Sicherheit auch gibt?

V: Ja.

I: Ok?

V: Nein, ich meine, was ich mir vorstellen könnte ist auch, dass einfach Kinderbetreuung als sozusagen Beruf,

wo man versichert ist, wo man Geld kriegt, das halt von mir aus auch je nach Dauer, von mir aus auch für

alle gleich ist, ich würde vom einkommensabhängigen Kindergeld profitieren, wenn ich es kriegen würde,

aber ahm es muss jeder die gleiche Arbeit tun, also weiß ich nicht, warum das einkommensabhängig sein

soll.

I: Sie plädieren praktisch dafür, dass man…

V: (unterbricht) Ja die, die Kinder betreuen, haben alle die gleiche Arbeit, warum sollen die einen mehr kriegen

und die anderen weniger?

I: …dass das vom Gesetzgeber her auch als Arbeit gewertet wird?

V: Ja, genau.

I: Nicht so wie jetzt, so als Transferleistung?

V: Ja, wir unterstützen halt, wir sind so nett zu Familien.

I: Dass sich da einfach etwas ändert, dass man sagt, das ist uns wichtig?

V: Das ist wichtig, das ist Arbeit, es ist viel zu tun, man kommt fast zu nichts mehr, zumindest jetzt gerade ahm,

und ja, das könnte ja ruhig honoriert werden und wenn jemand das länger machen will, ja dann…

I: Gut ich bin an und für sich am Ende und sage Ihnen vielen herzlichen Dank.