Anhang
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I: Mhm. Und so, war das einmal eine Überlegung, dass Sie so lange in Karenz gehen bis oder
Kinderbetreuungsgeld beziehen, bis abgestillt ist zum Beispiel, und Sie dann arbeiten gehen und er zuhause
bleibt?
M: Nein.
I: Weil dann könnten natürlich Sie ja auch die Praxis vom Schwiegervater übernehmen, dann?
M: (lacht) Nein, das geht nicht, weil ich keine Fachärztin bin. Ich bin Ärztin für (M nennt Fach) und er ist
Facharzt für (M nennt Fach).
I: Ok, aber solche Überlegungen sind irgendwann einmal gewälzt worden von wegen „Sie Berufsleben und er zu
Hause“?
M: Nein, nein.
I: Warum eigentlich nicht? Weil eben jetzt, vor dem Hintergrund Ausbildung, die ist mühsam und lange, möchte
man im Prinzip ausnützen. Und wenn man es sich richten kann, heißt das 40 Stunden Job…
M: Für mich war das immer klar, dass ich, dass ich die Kinderbetreuung zum Großteil übernehmen will, weil ich
es einfach gerne tue.
I: Ja, aber glauben Sie nicht, dass er es auch gerne tut?
M: Ja, aber ich glaube, dass ihm auch der Beruf oder wie soll ich sagen…
I: Ist ihm irgendwie wichtiger?
M: Na, nicht wichtiger, aber. Dadurch, dass er, ich weiß auch nicht durch das, dass er den Facharzt hat, ist
natürlich auch das Einkommen dementsprechend größer, weil wenn er, wenn ein Patient zu ihm kommt,
kann er ein Facharzt-Honorar sozusagen verlangen und wenn er zu mir kommt, muss ich ein Honorar für
einen (M nennt Fach) verlangen und was noch dazu kommt, ist, dass die, dass er früher oder später einen
Kassenvertrag haben wird und ich nicht. Dadurch dass ich eben nicht die Möglichkeit habe, so viele, es ist
ein gewisses Punktesystem, das da in der Ärztewelt sozusagen regiert und wer die meisten Punkte hat,
kriegt die nächste Kassenstelle. Und diese Punkte kann man auf unterschiedliche Weise sammeln und ein
Punkt ist, man muss von jemandem anderen die Ordination zum Teil übernehmen beziehungsweise
Praxiszeiten sammeln und denjenigen zu 100% vertreten und dann kriegt man da...
I: Aber das war ja nicht die einzige Überlegung? Es spielt schon auch so ein bisschen herein, von der Vorstellung
her, dass Sie eher für die Kinderbetreuung…
M: Ja.
I: …und er, wenn man so will, für das Erwerbsleben zuständig, wenn man das so platt ausdrücken kann, oder?
M: Konservativ, gell, horcht sich das an (lacht).
I: Ja (lacht), ich habe schon ein bisschen gemerkt, dass man das nicht gerne sagt, aber nein, konservativ ist das
gar nicht, es ist einfach eine Vorstellung, wie man leben möchte, konservativ ist das gar nicht, nein. Sehe ich
nicht so.
M: Also ich finde, ich finde, ahm, wir hätten ja zum Beispiel auch sagen können, wir können es uns leisten, dass
wir jemanden für die Kinderbetreuung anstellen und wir gehen beide arbeiten. Ahm, aber ich finde, wenn
man sich dazu entscheidet, Kinder in die Welt zu setzen, sollte man auch die Verantwortung dafür
übernehmen, wie sie aufwachsen und ich finde, es gibt nichts Schöneres als dass man das selber