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WISO Seite 45

gung im Rahmen der Studie der Initiative Neue Qua-

lität der Arbeit gaben 85% an, dass es ihnen wichtig

wäre, von den Vorgesetzten „als Mensch“ wahrge-

nommen zu werden und nicht nur als Arbeitskraft.

21

Dahinter stecken wiederrum Bedürfnisse nach Wert-

schätzung, Anerkennung der eigenen Leistung und

der jeweils individuellen Bedürfnisse.

Führungsverhalten, das dem nicht entspricht, kann

sich zu einem massiven Belastungsfaktor entwickeln.

Stadler und Spieß (2002) geben aus arbeitsmedizini-

scher Perspektive Beispiele für Führungsverhalten,

das sich mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ aus-

wirkt: eine fehlende Gleichbehandlung der Arbeits-

kolleginnen und –kollegen und daraus resultierend

eine ungerechte Arbeitsverteilung, das Vorenthalten

von Informationen, unklare und wechselnde Füh-

rungsrichtlinien, eine zu starke Arbeitskontrolle und

Aufsicht bzw. zu wenig Raum für Arbeitsautonomie,

die mangelnde Vermittlung des Sinns der verrichte-

ten Arbeit.

22

Während in der oben genannten Studie der Initiati-

ve Neue Qualität der Arbeit 83% der Befragten an-

gaben, soziale Unterstützung durch die Kolleginnen

und Kollegen zu erfahren, gaben nur 52% an, um-

fangreiche soziale Unterstützung (d.h. in fünf oder

mehr von insgesamt sieben Aspekten positiver sozi-

aler Unterstützung) durch die Vorgesetzte oder den

Vorgesetzten zu erleben.

23

Zweifellos stehen Vorgesetzte unter einer kritische-

ren Beobachtung und haben es im Umgang mit

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit komplexeren

Herausforderungen zu tun, als die Arbeitskollegin-

nen und –kollegen untereinander, dennoch liegen im

Bereich des Führungsverhaltens sicherlich noch Po-

tenziale zur Erhöhung der sozialen Qualität der Ar-

beitsplätze brach, denn immerhin 17% der Befragten

gaben an, keinerlei soziale Unterstützung durch den

Vorgesetzten oder die Vorgesetzte zu erleben.

24

21

Fuchs (2006), S. 13

22

Stadler/ Spieß (2002), S. 7

23

Fuchs (2006), S. 18f.

24

ebda. S. 94