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Seite 22 Die Einkommen in Tirol
Die Hälfte der Handelsbediensteten in Österreich –
319.737 Personen – standen 2014 in einem ganz-
jährigen Vollzeitarbeitsverhältnis. Bei den Männern
betrug der Vollzeitanteil mehr als zwei Drittel (69%),
bei den Frauen machte er nur ein wenig mehr als
ein Drittel (35%) aus. In Tirol waren die Verhältnis-
se ähnlich: die Männer im Tiroler Handel arbeiteten
ebenfalls zu 69% ganzjährig und Vollzeit, bei den Ti-
rolerinnen lag der Anteil mit 33% etwas unter dem
österreichischen Durchschnitt.
Mit einem durchschnittlichen Jahresnettoeinkom-
men von EUR 18.517 bot der Handel im Branchen-
vergleich mäßige Einkommensperspektiven. Die
Topverdienerinnen und –verdiener waren in Nieder-
österreich zu finden. Mit EUR 20.028 übertrafen sie
den österreichischen Durchschnitt im Handel um 8%.
Tirol ordnete sich mit EUR 17.180 am entgegenge-
setzten Ende des Einkommensvergleichs ein und un-
terbot den österreichischen Branchenschnitt um 7%.
Die Tiroler Männer kamen auf ein Einkommen von
EUR 22.214 (-5% ggü. AUT-ø), die Tiroler Frauen la-
gen um 8% darunter.
Bei einer ganzjährigen Vollzeitarbeit konnten die
Männer im Handel im Schnitt ein Einkommen von
EUR 29.293 erreichen. Das entsprechende Einkom-
men in Tirol lag bei EUR 27.481 (-6% ggü. AUT-ø).
Die Frauen in der Branche kamen bei gleichem Ar-
beitsaufwand auf ein etwa 24% niedrigeres Einkom-
men von EUR 22.288 netto im Jahr. Die Tiroler Frau-
en in ganzjähriger Vollzeitarbeit im Handel erzielten
EUR 20.192, womit sie 9% darunter und an letzter
Stelle im Bundesländervergleich lagen.
4.4 Beherbergung und Gastronomie
Keinem Wirtschaftszweig wird in Tirol ähnlich viel
öffentliche Aufmerksamkeit entgegengebracht wie
dem Tourismus. „Tourismus“ ist dabei keine offizi-
elle Branchendefinition, der ÖNACE Abschnitt „I“,
Beherbergung und Gastronomie, bildet aber den
Kernbereich des Tourismus. Hinzu kommen noch Ak-
tivitäten wie etwa Seilbahnbetriebe oder Reisebüros,
diese werden jedoch dem Verkehrswesen (ÖNACE-
Codierung „H“) bzw. den „sonstigen wirtschaftlichen
Dienstleistungen“ (ÖNACE „N“) zugerechnet.
In der Lohnsteuerstatistik 2014 wurden in Österreich
318.636 Personen dem Bereich Beherbergung und
Gastronomie zugerechnet, dies entsprach einem
Anteil von 8% der österreichischen Beschäftigten.
Etwas mehr als 60% davon waren Frauen. In Tirol
war die Position von Beherbergung und Gastronomie
wesentlich stärker ausgeprägt: der Anteil in Tirol lab
bei 14% aller Beschäftigten (54.328 Personen). 11%
aller männlichen Tiroler Beschäftigten und 18% aller
weiblichen erzielten den Hauptteil ihres Jahresein-
kommens in der Gastwirtschaft.
In keiner Branche lag der Anteil der ganzjährigen
Vollzeitarbeit so niedrig wie in Beherbergung und
Gastronomie. Österreichweit war nur ein Viertel al-
ler Beschäftigten nicht in Teilzeitarbeit oder arbeite-
te das ganze Jahr ohne Erwerbsunterbrechungen.
82%
57%
69%
74%
29%
41%
71%
66%
53%
37%
35%
47%
22%
27%
43%
39%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Männer
Frauen
Grafik 12: Anteile ganzjähriger Vollzeitarbeit an den männlichen und weiblichen Beschäftigten nach Wirtschaftsabschnitt