Anhang
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Transkripte
Interview Anna und Anton
I: Sie haben die einkommensabhängige Variante gewählt. Welche Variante hätten Sie gewählt, wenn es diese
Variante nicht gegeben hätte?
M: Ich habe mir das ganz genau durchgerechnet – auch für meine Schwester. Es kommt immer ganz darauf an,
ob man noch ein Kind haben will oder nicht. Ich finde es einen Wahnsinn, dass wenn man ein zweites Kind
bekommt, dass man nicht umsteigen kann zwischen den Varianten, das ist schon wild. Oder auch, wenn
man Zwillinge hat, dass man dann nicht das Doppelte bekommt – ok, ein bisschen einen Zuschlag. Dann
hätte ich mir wirklich mehr Gedanken machen müssen, wann kriege ich ein zweites Kind oder kriege ich
überhaupt ein zweites Kind. Ursprünglich wollte ich schon ein zweites Kind, aber – ich habe
Schwangerschaftsthrombose gehabt – jetzt ist es einmal, weil ein bisschen (lacht), naja Zukunft. Sonst hätte
ich mir das wirklich überlegt, wann wäre das zweite Kind geplant gewesen – bin halt Controller und rechne
alles durch.
I: Ok. Also ganz kühl durchgerechnet und dann für die Variante entschieden. Hat die – der Wiedereinstieg oder
die Weiterarbeit irgendeine Rolle gespielt bei der Wahl der Variante?
M: Ja (zögert). Es ist so. Ich wollte auf alle Fälle auch den Kontakt halten und den Arbeitsplatz, zumindest die
Tätigkeit, die mir gut gefällt, behalten. Es wäre für mich besser gewesen, wenn ich mehr Stunden arbeiten
könnte, weil zurzeit kann ich mit einem Minimum an Stunden nur angestellt sein, was ich persönlich
überhaupt nicht verstehe, weil grad für Leute, die die einkommensabhängige Variante nehmen, die haben
eher höhere Gehälter und dementsprechend wenig Stunden dürfen die dann – um die Zuverdienstgrenze
nicht zu überschreiten – arbeiten. Das – jetzt glaube ich bin ich von der Frage ein bisschen (lacht)...
I: Naja. Die Frage war, ob generell bei der Wahl der Kinderbetreuungsgeld-Variante der Wiedereinstieg eine
Rolle gespielt hat. Wollten Sie dann relativ rasch nach der Geburt wieder arbeiten?
M: Ja (zögert). Wenn ich mir denke, dass ich nach einem Jahr Kinderbetreuungsgeld-Bezug nichts mehr
bekomme und dann bin ich komplett weg vom Job. Ich glaube schon, dass das eine Rolle gespielt hat. Ich
denke, das einkommensabhängige – wenn ich es zwei oder drei Jahre gekriegt hätte – dann weiß ich nicht,
ob ich so viel gearbeitet hätte.
I: Bezüglich Ihrer Position als Controllerin. Sie haben nach Ablauf des Kinderbetreuungsgeld-Bezugs
voraussichtlich dieselbe Position inne beziehungsweise üben dieselbe Tätigkeit aus?
M: Ja. Soviel mehr als jetzt während des Bezugs werde ich aber nach dem Ende des Bezugs gar nicht arbeiten,
ich gehe in Elternteilzeit. Ich werde schauen, wie viel ich durchschnittlich Stunden arbeite und werde das
dann mit der Elternteilzeit kombinieren.
I: Aber in derselben Position wie vor der Geburt Ihres Kindes?
M: Ja, Tätigkeit bleibt gleich. Also der Arbeitgeber hat das so nachbesetzt, dass er eine 25-Stunden Kraft geholt
hat, die komplizierten Sachen mache ich nach wie vor. Es fällt auch ein Brocken weg – die Assistenz vom
Geschäftsführer. Er hat sich selber einen Geschäftsführer – äh – Assistenten geholt. Jetzt lässt es zwar
meine Nachfolgerin, also die mit den 25 Stunden, eh wieder. Ich weiß nicht, wie sie das jetzt machen und
nachbesetzen.
I: Aber Ihre Tätigkeit ist dadurch nicht gemindert?
M: Nein, ich kann mir das Alte behalten, was mir taugt (lacht).