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Anhang

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M: Dann müsste ich für mich das grundsätzlich, für mich das anders überlegen. Also mir hätte sich die Frage

nicht gestellt. Wir haben nicht beratschlagt, also. Für uns war das von vornherein klar, dass ich daheim

bleibe und er arbeiten geht.

I: Was hätten Sie sich grundsätzlich anders überlegen müssen?

M: Ja, ob wir jetzt, wenn er zwei Jahre Karenz gegangen wäre und oder wenn er halt eine Zeit lang daheim

geblieben wäre, ah, das, das, ja das wäre komplett anders gewesen, weil dann hätte eben ich eigentlich

schauen müssen, dass ich eine gescheite Arbeit habe und er hätte eigentlich doch eine gute Arbeit lassen

müssen und das glaube ich, hätte eigentlich nicht ins Rollenbild gepasst, das er mitgebracht hat, nein ich

glaube einfach, das ist nicht unsere Sache.

I: Ihre gemeinsame oder Ihre persönliche, meinen Sie jetzt?

M: Wir sind ja zu zweit, unsere. Ja, meine auch. Nein, ich bin auch, ich bin gerne daheim geblieben. Also ich

hätte es auch nicht gerne geteilt.

I: Sie hätten es nicht gerne geteilt?

M: Nein, ich hätte es nicht gerne geteilt (lacht).

I: Ok. Aber Sie hätten ja nicht müssen. Sie hätten ja 30 Monate gehen können und er plus sechs Monate. Sie

könnten ja quasi zusätzlich dem Kind noch Elternzeit verpassen?

M: Stimmt. Aber da ist gar nicht im Raum gestanden. Blöde Antwort, gell?

I: Na. Na.

M: Aber das ist jetzt wirklich die Antwort, weil wir haben da einfach das genommen, wo ich bei den Kindern

bleiben kann und er geht so wie so wieder zur Arbeit. Und das hätte keinen Sinn, wenn er sie unterbrochen

hätte und dass er jetzt also anschließend sechs Monate daheim bleiben könnte, das haben wir (lautes

Kindergeschrei), das eigentlich so genau gar nicht überlegt.

I: Aber das Kinderbetreuungsgeld läuft ja noch. Sie könnten das ja noch überlegen, oder?

M: Ja.

I: Sie haben sich ja schon für die 30+6 Variante entschieden.

M: Ja, 30+6 Monate.

I: 30 Monate, die jetzt Sie gehen, er müsste, er könnte ja auch sechs Monate gehen. Er könnte quasi einen

verlängerten Urlaub unter Anführungszeichen in Anspruch nehmen. Das wäre aber im Prinzip nicht sein Bild

sozusagen, meinen Sie?

M: Von vorneherein nicht, nein. Ahm (zögert), ich glaube, das täte nur interessant sein, wenn er arbeitslos ist.

Aber wenn er Arbeit hat, würde er es nicht tun. Also wenn er seinen Job verloren hat, dann glaube ich,

würde er es tun, dann täte er gleich schon daheim bleiben zum Beispiel, aber ich glaube nicht.

I: Warum, warum wäre es da anders, wenn er keinen Job hätte?

M: Weil er dann nicht das Gefühl hätte, dass er etwas versäumt, also dass, dann würde es nicht in sein Bild

passen, einen Job zu lassen, damit er daheim bleiben kann. Aber wenn man eh schon daheim ist, kann man

ja auch die Kinderbetreuung übernehmen. So sehe ich das jetzt. Denk ich mir. Also er ist momentan

arbeitslos, aber er ist jetzt ein Jahr, aber ich glaube jetzt momentan, wenn ich jetzt den Kurs mache und er